Vöhl – „Goldene Töne“ flogen am Samstagabend zum Nachthimmel der Vöhler Synagoge empor. Die Musikerinnen des Quartetts „Sistergold“, die sich bis Dezember auf Deutschland-Tournee befinden, verzauberten das Publikum mit ihrem charismatischen Saxophonspiel.

Zu dem Saxophonquartett gehören Inken Röhrs (Sopransaxophon), Elisabeth Flämig (Altsaxophon), Tini Thomsen (Tenorsaxophon) und Natascha Protze, die ein Baritonsaxophon spielt. Ihr neues Programm „Luft-Maschen“ zeichnet sich vor allem durch eine große Vielfalt an Stilrichtungen und deutlichen Variationen in Lautstärke, Sanftheit und Ausdrucksstärke aus.

Heiter spielten die vier Saxophonistinnen Groove-orientierte Lieder wie eine „Wilde Komposition“ von dem Jazzmusiker Charles Mingus oder den Klassiker aus den Niederlanden „Daddy, don’t walk so fast“. Aber auch moderne Stücke wie „Ain’t Nobody“ von Felix Jaehn und Jasmine Thompson waren Bestandteil des Konzerts.

„Heute Abend werden wir Melodien stricken. Wir werden Stroh zu Gold spinnen – na ja, wir versuchen es“, verkündete Inken Röhrs in ihrer belebten Moderation zum Einstieg, um das Publikum vorab in Stimmung zu bringen. Die Freude und der Spaß, den die Musikerinnen bei ihren Auftritten erleben, waren ihnen deutlich anzumerken. Dieses Mal brachten sie auch etwas ganz Neues in ihr Programm ein, in dem sie sich dem südamerikanischen Tangostil näherten. Dabei bedienten sie sich auch anderen Holzblasinstrumenten wie einer Panflöte und einer kleinen Blockflöte.

Das Publikum war von dem schwungvollen Auftritt sehr begeistert und freute sich, dass „Sistergold“ nach einigen Jahren wieder in Vöhl zu Besuch war, was sich auch an den bis auf den letzten Platz gefüllten Sitzreihen zeigte. Und auch der Applaus für das Quartett fiel fast lauter aus, als die Saxophone-Klänge wenige Minuten zuvor. Alles in allem war es ein bereichernder Abend für die Zuschauer. ELEA ULBRICH