Vöhl – Das Trio NOX aus Finnland gastierte am vergangenen Dienstag in der ehemaligen Synagoge in Vöhl und überraschte dabei mit einem abwechslungsreichen, anspruchsvollen und einzigartigen Repertoire. Es war eine Reise durch finnische Musik bis hin zu Metal-Klängen mit zwei Programmteilen, die unterschiedlicher nicht sein konnten.

Die deutsch-finnische Gesellschaft hatte die Tournee des Trios organisiert, und die Zuhörer in der vollbesetzten Synagoge waren gespannt auf das musikalische Spektrum. Das Trio aus Lotta-Maria Heiskanen an der Violine, Helena Dumell an der Viola und Saara Viika am Cello stellt in der aktuellen Tournee sein Album „Origin“ vor, das in Zusammenarbeit mit drei nordischen Komponisten entstand, die auf Bitte des Trios ein dreiteiliges Stück zum Thema „Soundtrack ohne Film“ schufen.

Das Ziel dieses Albums ist es, den einzigartigen Klang von NOX darzustellen. Erno Hulkkonens dreiteiliges Stück „Origin“, namensgebend für das Album, schafft eine unheimliche, melancholische und oft dunkle Atmosphäre. Die Musiker starteten mal sanft gezupft und mal mit dynamischem Streichen, zunächst langsam und schwermütig, in Tempowechseln auch mit schnelleren Passagen, um dann im harmonischen Schluss zu enden.

Das Stück „Voyage“ ist fast wie eine schöne Reise durch wilde Natur, mit weiten stürmischen Meeren und abenteuerlichen Reisen, ein rhythmisches Stück, das auch mit großem Orchester geht. Das folgende dreiteilige Stück ist eine Hommage an drei griechische Göttinnen: Athena, Aphrodite und Eris. Es beginnt mit einem Cello-Solo, dann kommen die anderen dazu. Im zweiten Satz beginnt die Violine alleine, im dritten Satz startet die Viola recht provokant. Und so geht es auch weiter: sehr rhythmisch, mit gelegentlich ruhigen Zwischentönen und einem fulminanten Finale.

Im zweiten Teil des Abends war Kontrastprogramm angesagt: Eher sanfte und melodiöse Klänge waren zu hören. Filmmelodien, eine Reise über eine Insel zum Thema Freundschaft, sanfte Folksongs, ein finnischer Tango, der allen Besucherinnen und Besuchern ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.

Es ging zwar wechselvoll, aber eher ruhig und entspannt weiter, wobei bei vielen Stücken jedes Instrument scheinbar eine eigene Melodie spielte, immer perfekt aufeinander abgestimmt und immer wieder zu einem gemeinsamen Ganzen vereint. Das Publikum war begeistert und konnte sich einfach nicht satt hören. Zum Schluss erklatschte es sich deshalb mehrere Zugaben.
HANS PETER OSTERHOLD