- Archiv der Veranstaltungen 2023
- Flyer 2023, 1. Januar 2023
- Dienstag 10. Januar 2023, 19 Uhr, Kino am Dienstag mit Filminfo
- Dienstag 14. Februar 2023, 19 Uhr, Kino am Dienstag mit Filminfo
- Freitag, 27. Januar 2023, Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag
- Mittwoch, 8. März 2023, 19 Uhr, Synagogenkonzert, Flamenco-Duo Anna Murtola & Joonas Widenius
- Dienstag 14. März 2023, 19 Uhr, Kino am Dienstag mit Filminfo
- Freitag, 17. März 2023, 19 Uhr, Mitgliederversammlung
- Freitag, 24. März 2023, 19 Uhr, "Das Ermächtigungsgesetz 1933 - Eine musikalische Erinnerung"
- Samstag, 25. März 2023, 19 Uhr, Synagogenkonzert, Helmut Eisel & Birke Falkenroth
- Sonntag, 2. April 2023, 15 Uhr, Literaturcafé
- Dienstag, 11. April 2023, Kino am Dienstag mit Filminfo
- Sonntag, 16. April 2023, 15.00 Uhr, Spaziergang auf den Spuren Vöhler Juden
- Freitag, 28. April 2023, 19 Uhr, Vortrag von Leon Weintraub
- Dienstag, 9. Mai 2023, 19 Uhr, Kino am Dienstag mit Filminfo
- Samstag, 13. Mai 2023, 19 Uhr, Synagogenkonzert, JMO: Jan G. Brönnimann - Moussa Cissokho - Omri Hason
- Mittwoch, 17. Mai 2023, 19 Uhr, Bildervortrag von Ulrich Müller, "Da wo die Brücken leben und die letzten Panzernashörner zu finden sind"
- Mittwoch, 17. Mai 2023, 19 Uhr, Günther Treptow mit dem Theaterstück: "Ich bin Gandhi"
- Sonntag, 11. Juni 2023, 15 Uhr, Synagogenkonzert, Harmonist:innen
- Dienstag, 13. Juni 2023, 19 Uhr, Kino am Dienstag mit Filminfo
- Donnerstag, 29. Juni 2023, 19 Uhr, Vortrag: "Von Pfarrern im Widerstand"
- Dienstag, 11. Juli 2023, 19 Uhr, Kino am Dienstag mit Filminfo
- Donnerstag, 13. Juli 2023, 19 Uhr, Vorstellung der Landkulturboten 2023
- Donnerstag, 27. Juli 2023, 19 Uhr, Synagogenkonzert, Ad Astra Percussion Ensemble
- Sonntag, 6. August 2023, 15 Uhr, Führung auf dem Jüdischen Friedhof
- Sonntag, 13. August 2023, 15 Uhr, Vortrag: "Die Vöhler Synagoge"
- Sonntag, 20. August 2023, 15.00 Uhr, Spaziergang auf den Spuren Vöhler Juden
- Freitag, 25. August 2023, 19 Uhr, Synagogenkonzert, Die Scheinwerfer
- Samstag, 9. September 2023, 19 Uhr, Synagogenkonzert, M. Thomaschke und N. Orloff
- Sonntag, 10. September 2023, ab 10 Uhr, Tag des offenen Denkmals®
- Freitag, 22. September 2023, 19 Uhr, Abschluss Landkulturboten
- Sonntag, 24. September 2023, 15 Uhr, Literaturcafé
- Dienstag, 10. Oktober 2023, 19 Uhr, Kino am Dienstag
- 12. Oktober 2023, Empörung und Trauer nach Angriff auf Israel, Simchat Torah
- Donnerstag, 19. Oktober 2023, 17 Uhr, Einweihung der Gedenktafel auf dem jüdischen Friedhof
- Sonntag, 22. Oktober 2023, 15.00 Uhr, Spaziergang auf den Spuren Vöhler Juden
- Samstag, 4. November 2023, 19 Uhr, Lesung: "Eine Kindheit in Warschau"
- Sonntag, 5. November 2023, 14.30 Uhr, Vortrag, K.-H. Stadtler, Nahostkonflikt
- Donnerstag, 9. November 2023, 19.30 Uhr, Gedenken zu den Novemberpogromen, Martinskirche
- Samstag, 11. November 2023, 17 Uhr, Der Jüdische Friedhof in Bad Wildungen, Buchpräsentation
- Dienstag, 14. November 2023, 19 Uhr, Kino am Dienstag
- Samstag, 18. November 2023, 19 Uhr, Synagogenkonzert, Paul Hoorn, Karolina Petrova und Freund*innen
- Sonntag, 10. Dezember 2023, 15 Uhr, Vortrag: "Jüdische Schicksale: Max Mildenberg"
- "Jüdisches Leben", Online Selbstlernkurs 2023/24
Der Förderkreis der Vöhler Synagoge zeigt ein amerikanisch-spanisches Filmdrama von Emilio Estevez aus dem Jahr 2010.
Der Titel des Films darf aus Lizenzgründen nicht genannt werden.
Zur Handlung: Der Augenarzt Tom Avery (Martin Sheen) reist nach Frankreich, um den Leichnam seines Sohnes Daniel (Emilio Estevez), der während eines Sturms in den Pyrenäen umkam, zurückzuholen. Ganz anders als sein bodenständiger Vater, war Daniel ein rastloser Abenteurer, der die ganze Welt bereiste.
Um seinem Sohn die letzte Ehre zu erweisen beschließt Tom, den berühmten Jakobsweg entlang zu pilgern und dort die Asche seines verstorbenen Sohnes zu verteilen. Auf seiner Reise, die er alleine beginnt, lernt er schnell viele Leute aus den verschiedensten Ländern der Welt mitsamt ihren unkonventionellen Lebenseinstellungen kennen. Während er, begleitet von den schmerzhaften Erinnerungen an seinen geliebten Sohn, den Pilgerpfad entlang wandert, beginnt er Stück für Stück an seiner biederen Lebenseinstellung zu zweifeln.
Der Förderkreis Synagoge in Vöhl zeigt in seiner Reihe „Dienstagskino in der Synagoge“ einen Film des Regisseurs Sönke Wortmann aus dem Jahr 2021. Der Titel darf aus Lizenzgründen nicht genannt werden.
Zum Inhalt: Nach einer fremdenfeindlichen Bemerkung droht Professor Richard Pohl (Christoph Maria Herbst) von der Universität zu fliegen, nachdem er die Jura-Studentin Naima Hamid (Nilam Farooq) in einem vollbesetzten Hörsaal beleidigt hat. Um seine Suspendierung zu verhindern, willigt er ein, die Studienanfängerin auf einen bundesweiten Rhetorik-Wettbewerb vorzubereiten. Pohl und Naima sind gleichermaßen entsetzt, doch mit der Zeit sammelt die ungleiche Zweckgemeinschaft erste Erfolge. Das Vorhaben scheint zu gelingen, bis Hamid sich darüber klar wird, dass sie nur dazu benutzt wird, Pohl vor dem Verlust seiner Professur zu bewahren und das Ansehen der Universität zu sichern.
"Auf der Schwelle zwischen Leben und Tod" (2007) von E. R. Nele
Die Fotos dieses Abends werden mit den Fotos aller anderen Veranstaltungen in Deutschland auffolgender Internet-Seite gezeigt:
Lichter gegen Dunkelheit
Grafik: Karl-Heinz Stadtler
Um 18 Uhr gestalten die 9. Realschulklassen der Ederseeschule Herzhausen die Gedenkveranstaltung.
Schülerinnen und Schüler werden den Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland als Konsequenz und Folge vom Rassismus in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland darstellen.
177. Synagogenkonzert
Flamenco-Duo
Anna Murtola & Joonas Widenius
In den Konzerten der beiden Musiker aus dem Norden stammenden, einer langen Flamencotradition gehörenden Duos hört man sowohl Farbtöne des traditionellen Flamencos, als auch leichtere gesangstypische Stücke, in denen die kräftige Stimme der Flamencosängerin Anna Murtola und die virtuosen Rhythmen Joonas Widenius Flamencogitarre in einen intensiven Dialog treten.
Der lange gemeinsame musikalische Hintergrund der beiden hat die flamencoähnliche Kommunikation in einen engen Rhythmus und eingängige Interpretation verschmolzen. In ihren Konzerten fängt die Flamenco-Seele ihre Zuhörer mit Können und Atmosphäre ein.
Anna Murtola , geboren 1983 in Oulu, Nordfinnland, ist die nördlichste Flamenco-Sängerin der Welt. Die Sängerin gilt als eine der Pionierinnen des finnischen Flamenco-Gesangs und hat ihre eigene starke Stimme als Interpretin dieser leidenschaftlichen spanischen Tradition gefunden. Murtola ist auch als vielseitiger und charismatischer Performer bekannt, der ständig über Genre- und Kulturgrenzen hinausgeht.
Joonas Widenius ist einer der bekanntesten Flamenco-Gitarristen Finnlands. Sein Spiel wurde überall, wo er gespielt hat, von Publikum und Kritikern gelobt.Sein unverwechselbarer Stil wurde sowohl von Kritikern als auch vom Publikum herzlich aufgenommen. Zum Beispiel in Deutschland, Korea, Russland, Schweden etc.
In Kooperation mit der Deutsch-Finnischen Gesellschaft.
Eintritt: 20/18/16 €, an der Abendkasse + 2 €.Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter
Der Förderkreis Synagoge in Vöhl zeigt in seiner Reihe „Dienstagskino in der Synagoge“ einen Film der Regisseurin Agnieszka Holland aus dem Jahr 1990. Grundlage des Films ist die Autobiographie von Sally Perel. Perel war 2021 in Vöhl zu Gast und hat erzählt, was er in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft als Jude erlebt hat. Er starb am 2. Februar dieses Jahres. Auch aus diesem Grund zeigen wir den spannenden und eindrucksvollen Spielfilm. Der Titel darf aus Lizenzgründen nicht genannt werden.
Der Film erzählt das Leben des Juden Sally Perel, der als Mitglied der Hitlerjugend die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland überlebte.
Bundesarchiv, Bild 102-14439 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 102-14439, Rede Adolf Hitlers zum Ermächtigungsgesetz, CC BY-SA 3.0 DE
Das Ermächtigungsgesetz 1933 - Eine musikalische Erinnerung mit den Worten „Mir leben (trotzdem) eybik“
Vor 90 Jahren wurde vom Reichstag das Ermächtigungsgesetz beschlossen, mit dem die Regierung Hitler das Recht zur Gesetzgebung bekam.
Evelyn Friesen, Schülerin der Edertalschule in Frankenberg, setzt sich mit ihrer Querflöte musikalisch mit dieser Thematik auseinander. Im Rahmen ihrer musikpädagogischen Ausbildung an einer Musikschule in Südhessen hat sie die Aufgabe, ein musikalisches Projekt selbstständig zu entwickeln und durchzuführen.
Das Publikum darf gespannt sein, wie sich die junge Frau dem Thema Ermächtigungsgesetz annähert. Sie hat Kolleginnen organisiert, die sie begleiten und unterstützen: Laura Staudt (Querflöte), Ellen Glotz (Geige und Querflöte), Josina Schütz (Querflöte), Lisa Richter (Cello), Dorothee Schwarz (Querflöte), Leni Hoffmann (Gesang), ihre Musiklehrerin Sahra Küpfer (Saxofon, Querflöte) und ihr Lehrer Matthias Müller (Klavier) sind mit dabei.
Evelyns eigene Vorstellung kommt in dem Satz „Mir leben (trotzdem) eybik“ zum Ausdruck, ihr Ziel hat sie klar formuliert: „Auf dass so etwas nie wieder passiert.“ Ihr Lehrer Matthias Müller wird den historischen Zusammenhang herstellen.
Freitagabend, das ist für Juden auch der Beginn des Schabat. Sahra Küpfer wird zum Abschluss des Konzerts deshalb zum Kiddusch einladen, es gibt besonders gebackenes Brot und Wein oder Traubensaft.
Foto: Franka Plößner
178. Synagogenkonzert
Helmut Eisel und Birke Falkenroth
“Klezmer im Elfenpalast”
Helmut Eisel (Klarinette) und Birke Falkenroth (Harfe)
Schon König David spielte einst Harfe, um seine Freunde und Gäste zu unterhalten. Damit wurde er zum Vorbild für alle Klezmermusikanten. Dem international für seine stilistische Vielfalt berühmten Klarinettisten Helmut Eisel war die Harfe daher stets eine besonders verlockende Herausforderung– und ist jetzt zu einer faszinierenden musikalischen Entdeckung geworden.
Gemeinsam mit der Harfenistin Birke Falkenroth – Kulturförderpreisträgerin der Stadt Friedrichshafen und Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbands Karlsruhe sowie der Yehudi-Menuhin-Stiftung „Live Music Now“ – schlägt er mit "Klezmer im Elfenpalast" wunderbar sensible Pfade ein. Von elfenzarten Klängen umspielt, lässt Helmut Eisel die Klarinette in herrlichen Balladen hingebungsvoll singen und die Herzen der Zuhörer entsprechend dahinschmelzen.
Doch das Duo hat auch aufregend fetzige Titel zwischen Freilach und Tango im Programm, die die perkussiven Elemente von Birke Falkenroths Harfe hervorkehren und die Luft zum Flirren bringen. So faszinieren Eisel & Falkenroth mit betörend zartem Klangzauber und Melodien zum Träumen ebenso wie mit tänzerischem Elan, mit virtuos verspielten Tonkaskaden und gewitzten Dialogen.
Eintritt: 20/18/16 €, an der Abendkasse + 2 €.Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter
Zwei ehemalige Deutsch-Lehrende und ein Mediziner – auch ehemalig – stellen in der Vöhler Synagoge am Sonntag, 2. April, ab 15 Uhr drei Bücher vor: zwei Autobiographien und einen Roman. Und dazu gibt es eine Auswahl an selbstgebackenen Kuchen und Torten zu Kaffee oder Tee.
Zweimal im Jahr lädt der Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V. dazu ein, sich mal wieder mit einem Buch zu beschäftigen.
Ingeborg Drüner (Dorfitter) stellt „Grundfarbe Deutsch: Warum ich dahin gehe, wo die Rassisten sind“ vor. Autor ist der dunkelhäutige Umes Arunagirinathan, ein Tamile aus Sri Lanka, Herzchirurg und „engagiertes Mitglied der deutschen Gesellschaft“(Zitat aus einem Werbetext), der in seinem Leben immer wieder diskriminierendes Verhalten erlebt hat. Allerdings klagt er nicht an, sondern klärt auf. Er setzt sich ein für ein Zusammenleben, in dem das Gemeinsame das Wichtige ist, die Grundfarbe Deutsch eben: die deutsche Sprache, die freie Selbstentfaltung, Gleichberechtigung und all die Werte, die uns wichtig sind.
Dr. Thomas Ludolph (Frankenberg) hat sich für Leon Weintraubs Autobiographie „Die Versöhnung mit dem Bösen: Geschichte eines Weiterlebens“ entschieden. Er stimmt die Zuhörer damit auf den Besuch des Autors im April in der Alten Landesschule und den Beruflichen Schulen in Korbach und in der Vöhler Synagoge ein. Der inzwischen 97-Jährige wurde im polnischen Lodz geboren und hat das dortige Judenghetto vom ersten bis zum letzten Tag erlebt. Hunger, Zwangsarbeit, Tod, Deportationen ins Vernichtungslager Chelmno – damit war er als Jugendlicher und junger Mann ständig konfrontiert. Bei Auflösung des Ghettos wurden die noch Lebenden nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Weintraub überlebte auch dies, kam für kurze Zeit ins KZ Flossenbürg. Bei einer weiteren Verlegung gelang ihm die Flucht. Wie er Familienangehörige wieder fand, ohne Abiturzeugnis Medizin studieren und Arzt in Warschau werden konnte, dass und warum er dann nach Schweden emigrieren musste, erfährt man beim Literatur-Café oder bei Leon Weintraubs Vortrag in der Synagoge am 28. April.
Bereits in Vöhl war der Romanautor Robert Domes. 2019 las er in der Reihe „Facetten des Rassismus“ aus seinem Roman „Nebel im August“ vor, in dem er die Lebensgeschichte des Ernst Lossa erzählte, der im Rahmen des Euthanasieprogramms der Nazis als aufmüpfiger Jugendlicher mit einer Giftspritze ermordet wurde. Karl-Heinz Stadtler stellt Domes‘ neuen Roman „Waggon vierter Klasse. Eine Spurensuche in der Nachkriegszeit“ vor. Eigentlich sind es zwei Geschichten, die miteinander verwoben sind. Da ist die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte des Alois Roth, der in der Nazizeit aus seinem Heimatort im Allgäu spurlos verschwand. Und da ist die fiktive Geschichte des 16jährigen Flüchtlingsmädchens Martha aus Ostpreußen, das 1948 in demselben „Waggon vierter Klasse“ untergebracht ist, in dem noch vor einigen Jahren jener Alois Roth wohnte, über den Martha nun mehr herausfinden möchte.
Ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Spenden für die Arbeit des Förderkreises werden gerne angenommen.
In unserer Reihe Dienstagskino zeigen wir den spannenden ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2009 von Regisseur Oliver Dommenget mit Thure Riefenstein. Er handelt von jenem Grenzdorf in der DDR, dessen über 50 Bewohner sich am 2. Oktober 1961, als die DDR das Dorf umsiedeln wollte, zur Flucht in die Freiheit entschlossen. Der Titel darf aus Lizenzgründen nicht genannt werden.
Foto: Privat
er offenen Auges durch Vöhl geht, findet immer noch Spuren jüdischen Lebens. Da sind in der Tür einer alten Schmiede Namen wie die von Abraham Katzenstein oder Selig Frankenthal neben denen von christlichen Bauern hinein geschnitten worden, da gibt es die Inschrift in hebräischen Schriftzeichen über der Tür eines Hauses, das im 19. Jahrhundert der Händlerfamilie Schaumburg gehörte, und da sind natürlich der jüdische Friedhof in der Herzingsgrube und die ehemalige Synagoge. Diese Spuren sind letzte Zeugen einer jahrhundertelangen Präsenz jüdischer Menschen im Ort. Sie waren Kaufleute und Händler, hatten im Unterschied zu vielen anderen Gegenden Deutschlands oft eine kleine Landwirtschaft und waren als Handwerker tätig. Da gab es aber auch Seifensieder und Aschesammler, Färber und Lumpensammler.
Im Vöhler Gemeinde- und im Marburger Staatsarchiv, aber auch in Berlin und Jerusalem hat Karl-Heinz Stadtler viele Akten und Dokumente über die Vöhler jüdische Gemeinde gefunden, zu der auch die Juden aus Basdorf, Marienhagen und Ober-Werba gehörten. Er zeigt die Häuser, in denen sie lebten, erzählt von ungewöhnlichen Handelsgeschäften, vom Leben armer und reicher Juden, von ihrem Zusammenleben mit den Nichtjuden, aber eben auch von dem, was ihnen bis zum 6. September 1942 in Vöhl oder später in irgendwelchen Konzentrations- und Vernichtungslagern angetan wurde. An jenem 6. September nämlich – wir kennen sogar die Uhrzeit – wurden die letzten drei jüdischen Frauen aus ihren Häusern geholt und auf eine Reise ohne Wiederkehr geschickt.
Eine Gebühr für den geführten Rundgang wird nicht erhoben. Spenden für die Fortsetzung der Restaurierungsarbeiten an der Synagoge sind willkommen.
Treffpunkt: Synagoge in der Mittelgasse. 15.00 bis 17.00 Uhr.
Vortrag: "Spaziergang auf den Spuren Vöhler Juden"
Versal: Bild von Emmie Norfolk auf Pixabay
Leon Weintraub kommt in die Vöhler Synagoge und spricht über sein Leben und steht anschließend für Fragen zur Verfügung. Wir freuen uns. Der 97-Jährige ist einer der letzten Zeitzeugen. Er wurde in Lodz geboren und hat die Ghettozeit von Anfang bis Ende erlebt. Anschließend war er in Auschwitz, Groß-Rosen und Flossenbürg. In den letzten 60er Jahren, als der Antisemitismus in Polen eine weitere Blüte erlebte, emigrierte er nach Schweden. Es wird sicher ein spannender Besuch.
Leon Weintraub ist sicherlich einer der letzten jüdischen Zeitzeugen, der über die Verbrechen des NS-Regimes sprechen kann.
Da wir mit einer großen Besuchernachfrage rechnen, empfehlen wir dringend eine Platzreservierung über
Die Veranstaltung ist gefördert von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung.
In unserer Reihe Dienstagskino zeigen wir einen französischen Film von Christian Duguay aus dem Jahr 2017. Der Titel darf aus Lizenzgründen nicht genannt werden.
Paris 1941: Joseph und Maurice sind die jungen Söhne des jüdischen Friseurs Roman Joffo und seiner Frau Anna. Weil es für die jüdische Familie im besetzten Paris zu gefährlich wird, wollen sie in den italienisch besetzten Süden Frankreichs nach Nizza fliehen, wobei die beiden älteren Söhne Henri und Albert, die Eltern sowie Joseph und Maurice für sich reisen sollen. Ein gefährliches Unterfangen, denn niemand darf wissen, dass sie Juden sind. Dank ihres Mutes und Einfallsreichtums gelingt es ihnen immer wieder, den Besatzern zu entkommen. Der Film basiert auf der Lebensgeschichte des Joseph Joffo, der mit seinem Bruder auf ihrem Weg in die Freiheit allen Widerständen trotzt.
179. Synagogenkonzert
JMO: Jan Galega Brönnimann - Moussa Cissokho – Omri Hason
Drei Kulturen-Projekt
Jan Galega Brönnimann Bass Clarinet, Soprano Saxophone
Kora [Harfenlaute], Vocal
Omri Hason oriental percussion, hang [Handpan]
Moussa Cissokho aus dem Senegal ist ein außergewöhnlich talentierter und geschickter Kora-Spieler, Sänger und Komponist. Geboren und aufgewachsen in einer berühmten Griot-Familie, brachte ihm sein Vater schon in jungen Jahren das Spiel bei, als er auf Reisen war, um bei traditionellen Zeremonien im Senegal zu assistieren. Im Alter von 13 Jahren wurde er für das senegalesische Nationalballett ausgewählt. Er tourte durch ganz Europa, Asien, Amerika und Afrika. Moussa Cissokho lebt heute in Österreich und arbeitet mit verschiedenen Musikern in Afrika und Europa zusammen.
Jan Galega Brönnimann wurde in Kamerun, Westafrika, geboren. Er ist seit Jahren in der Szene unterwegs und bekannt für seine innovativen und wegweisenden Kollaborationen. Als Komponist und Instrumentalist hat er unter anderem mit folgenden Künstlern zusammengearbeitet: Nils Petter Molvaer, Sidsel Endresen, Pierre Favre, Saadet Türköz, Eddie Floyd, Round Table Knights, Baba Salah, Aly Keïta und Kenny Werner. Am bekanntesten ist er als Frontmann seiner eigenen Band, Brink Man Ship.
Omri Hason ist in Israel geboren und aufgewachsen. Im Alter von zehn Jahren begann er zu trommeln, zunächst auf dem Schlagzeug, später dann auf den Handtrommeln: der Zarb, der Darbuka und der Rahmentrommel. Das reiche multikulturelle Umfeld seiner Herkunft nährte seine ersten musikalischen Leidenschaften. Später beeinflusste die rhythmische Sprache Indiens sein Spiel ebenso wie das jahrelange Studium bei dem iranischen Meistertrommler Djamchid Chemirani. Seit 1986 lebt er in der Schweiz, wo er Musik unterrichtet und mit verschiedenen Jazz- und Weltmusikgruppen aufnimmt und auftritt. Omri gründete die Gruppen "Kedem Ensemble" und "Modus Quartet", in denen Musiker aus verschiedenen Musikkulturen zusammenspielen.
[Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)]
Eintritt: 20/18/16 €, an der Abendkasse + 2 €.Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter
Foto: Ulrich Müller
Ulrich Müller berichtet in Wort und Bild von einer seiner Indien-Reisen unter dem Titel "Da wo die Brücken leben und die letzten Panzernashörner zu finden sind“. Indien ist ein interessantes Land und wird als künftiger „Global Player“ immer wichtiger auch für uns. Ulrich Müller wird uns aber wohl nicht politisch unterhalten, sondern tolle Landschaften zeigen und interessante Menschen vorstellen.
"Ich bin Gandhi"
ein Theaterstück von Günther Treptow
Der Wiener Regisseurs und Schauspielers Günther Treptow weist einen Weg in eine gewaltfreie Zukunft. Den nordhessischen Orten Korbach und Merxhausen ist er durch seine Theaterarbeit seit langem verbunden.
Eintritt: 20/18/16 €, an der Abendkasse + 2 €.Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter
180. Synagogenkonzert
„Harmonist:innen"
Aus dem Repertoire der Comedian Harmonists
Die heutigen „Harmonist:innen“ sind:
Es gibt Kaffee und Kuchen!
Der Förderkreis Synagoge in Vöhl zeigt in seiner Reihe „Dienstagskino in der Synagoge“ eine Filmbiografie von Mimi Leder von 2018 über die US-amerikanische Juristin Ruth Bader Ginsburg. Der Titel des Kinofilms darf aus Lizenzgründen nicht genannt werden.
Die Vereinigten Staaten von Amerika in den 1950er Jahren: Frauen und Männer sind zwar in der Theorie gleichgestellt, doch gibt es immer noch zahlreiche Bereiche, die Frauen nicht offenstehen, sie dürfen etwa weder Polizistin noch Richterin werden. Für Ruth Bader Ginsberg (Felicity Jones) bedeutet das einen Karriereverlauf, den sie so nicht hinnehmen möchte: Nachdem sie ihr Jura-Studium in Harvard als Jahrgangsbeste abgeschlossen hat, muss sie sich mit einer Stelle als Professorin begnügen, obwohl sie lieber bei Gericht arbeiten würde. Da macht sie ihr Mann Marty (Armie Hammer) auf den Fall Charles Moritz aufmerksam, der sich aufopferungsvoll um seine kranke Mutter kümmert, allerdings aufgrund seines Geschlechts nicht den eigentlich üblichen Steuernachlass erhält. Ruth sieht ihre Chance gekommen, einen Präzedenzfall zu schaffen und die rückständigen Strukturen der Gesellschaft und die Gesetzeslage aufzubrechen…
Das Leben von Ruth Bader Ginsburg inspiriert, sie wurde zur ersten weiblichen Richterin am Supreme Court ernannt, hat die Welt der amerikanischen Frauen verändert und sich weltweit mit ihrem Einsatz einen Namen gemacht.
Unknown authorUnknown author, Stempel Bekennende Gemeinde Potsdam, circa 1945, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Karl-Hermann Völker:
"Die Bekennende Kirche im Frankenberger Land."
Karl-Hermann Völker (Wiesenfeld) erinnert unter dem Zitat „Von der Not des Gewissens getrieben“ mit einer Bildpräsentation an Pfarrer des ehemaligen Kirchenkreises Frankenberg nach 1933.
Mit Begeisterung trugen anfangs Kirchenvertreter auch in der Frankenberger Region nach der Machtübergabe an Hitler, der sich am 21. März 1933 in Potsdam bei der Eröffnung des Reichstages noch betont christlich gab, dazu bei, dem NS-System den Boden zu bereiten. Spätestens im September 1933 entzündete sich aber an der Anwendung des „Arierparagrafen“ der evangelische Widerstand. Gegen die NS-konformen „Deutschen Christen“ und den vom Diktator eingesetzten „Reichsbischof“ schlossen sich 1934 mit der „Barmer Synode“ reichsweit Bekenntnisgemeinschaften zur „Bekennenden Kirche“ zusammen.
Karl-Hermann Völker wird in seinem Vortrag berichten, dass am 5. November 1934 alle evangelischen Pfarrer des Kirchenkreises Frankenberg, mit einer Ausnahme, geschlossen der Bekennenden Kirche beigetreten sind. Ihr Obmann war Dekan Lic. Ferdinand Hoffmann (Vöhl).
Andere Pfarrer, die anfangs überzeugte NSDAP-Mitglieder waren, traten später ebenfalls zur Bekennenden Kirche über und riskierten teilweise ihre Existenz. An sie soll in Wort und Bild während des Vortragsabends erinnert werden, ebenso an den aus Bottendorf stammenden Märtyrer Georg Maus, der auf dem Friedhof Flossenbürg unweit von Dietrich Bonhoeffer begraben liegt.
Der Förderkreis Synagoge in Vöhl zeigt in seiner Reihe „Dienstagskino in der Synagoge“ einen Film von Peter Weir von 1989 mit Robin Williams in der Hauptrolle. Der Titel des Kinofilms darf aus Lizenzgründen nicht genannt werden.
Der Englischlehrer John Keating bringt mit großer Ausstrahlung und neuen Lehrmethoden bringt er die gesamte Schule mit ihren starren Traditionen durcheinander. Er lehrt seine Schüler Persönlichkeit zu entwickeln und sich selbst treu zu bleiben. Er macht sich damit unter seinen Kollegen unbeliebt; sie schrecken vor nichts zurück.
Die neuen Landkulturboten und ihre Unterstützer: (von links) Bürgermeister Karsten Kalhöfer, die Landkulturboten Anton Wensel, Noah Sach, Lea-Sophie Eisenberg, Piet Hartmann und Enrico di Stefano, Vorsitzender Karl-Heinz Stadtler und Violetta Bat vom Netzwerk für Toleranz. Auf dem Foto fehlt Finja Gräbe.
Fotos: Barbara Liese
Das Projekt ist unterstützt von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, dem Netzwerk für Toleranz Waldeck-Frankenberg und der Gemeinde Vöhl.
181. Synagogenkonzert
Ad Astra Percussion Ensemble
Leon Lorenz, Deng Wenhui
„Ins Offene…!“ ist das neue Kammermusikfest der professionellen jungen Musikergeneration im Kultursommer Nordhessen. Es präsentiert herausragende Musikerinnen und Musiker, die sich in und nach ihrem Studium in einer Phase des Experimentierens und Aufbaus befinden. 2023 finden die Konzerte im Ballhaus Kassel, in der Synagoge Vöhl, auf dem Gut von Röder in Wanfried und Wappensaal von Bad Sooden-Allendorf statt.
Das Ad Astra Percussion-Ensemble, wurde 2022 als ein Quartett von Multiperkussionisten ins Leben gerufen. Die vier Musiker haben sich auf die Fahnen geschrieben, neues Publikum zu gewinnen, ohne traditionsbewusste Zuhörerkreise zu verschrecken. Viele der zum Einsatz kommenden Instrumente sind - obwohl zum klassischen Instrumenten-Kanon gehörend - in ihrer Funktionsweise und ihren klanglichen, technischen und spielerisch-musikalischen Dimensionen dem Publikum völlig unbekannt und versprechen damit nicht nur ein spannendes Hörerlebnis sondern bieten auch viel zum Schauen und Staunen.
In ihren Konzerten erzählen die Musiker eine Geschichte, die das Publikum auf eine Reise begleitet und in der es selbst Teil des Geschehens ist. Da Percussions-Instrumente sehr raumgreifend sind, präsentiert sich das Ad Astra Percussion-Ensemble auf der kleinen Bühne in Vöhl als Duo.
Sie spielen Stücke von Avner Dorman (Israel), Astor Piazzolla (Argentinien). Adi Morag (Israel), Emmanuel Sejourne (Frankreich), Anders Koppel (Dänemark), Maurice Ravel (Frankreich) und Keiko Abe (Japan).
Ab 18.30 Uhr bietet der Förderkreis belegte Brötchen und Getränke an. Um 19 Uhr beginnt das Konzert.
Führung von Karl-Heinz Stadtler
uf dem jüdischen Friedhof in der Herzingsgrube erzählt Karl-Heinz Stadtler über die Geschichte der Begräbnisstätte und jüdische Bestattungsriten.
Er stellt einzelne Grabmale und die dort bestatteten Personen vor, berichtet über tragische Todesfälle und lustige Begebenheiten.
Treffpunkt an der Synagoge.
Aufsatz: Jüdischer Friedhof in Vöhl
Versal: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
m Jahre 1827 (das Jahr 5587 nach jüdischer Zeitrechnung) errichteten die Juden aus Vöhl, Basdorf, Marienhagen und Ober-Werba eine Synagoge, die gleichzeitig bis 1881 auch als Schule der jüdischen Kinder diente. Das Gebäude unterschied sich nicht von irgendwelchen anderen Häusern in der Nachbarschaft: es versteckte sich zwischen ihnen. Von außen war (und ist) nicht zu erkennen, dass sich rechts der Eingangstür ein über drei Geschosse erstreckender Sakralraum befindet.
Im August 1938 verkauften – wohl unter staatlichem Druck – die dreizehn noch verbliebenen Juden die Synagoge an eine gerade zugezogene christliche Familie, weshalb das Gebäude die Pogromnacht, die Zeit der Hitler-Herrschaft und des Krieges überstand. Es war ständig bewohnt; im Sakralraum befand sich bis 1974 ein Baustofflager, danach diente er als Trockenraum für die Wäsche. Deshalb blieb er mit seinem sternenübersäten blauen Himmel und der fast ringsum verlaufenden Frauenempore fast unverändert erhalten.
Es gibt Kaffee und Kuchen.
Vortrag: Die ehemalige Synagoge
Versal: Bild von Emmie Norfolk auf Pixabay</p
Foto: Privat
er offenen Auges durch Vöhl geht, findet immer noch Spuren jüdischen Lebens. Da sind in der Tür einer alten Schmiede Namen wie die von Abraham Katzenstein oder Selig Frankenthal neben denen von christlichen Bauern hinein geschnitten worden, da gibt es die Inschrift in hebräischen Schriftzeichen über der Tür eines Hauses, das im 19. Jahrhundert der Händlerfamilie Schaumburg gehörte, und da sind natürlich der jüdische Friedhof in der Herzingsgrube und die ehemalige Synagoge. Diese Spuren sind letzte Zeugen einer jahrhundertelangen Präsenz jüdischer Menschen im Ort. Sie waren Kaufleute und Händler, hatten im Unterschied zu vielen anderen Gegenden Deutschlands oft eine kleine Landwirtschaft und waren als Handwerker tätig. Da gab es aber auch Seifensieder und Aschesammler, Färber und Lumpensammler.
Im Vöhler Gemeinde- und im Marburger Staatsarchiv, aber auch in Berlin und Jerusalem hat Karl-Heinz Stadtler viele Akten und Dokumente über die Vöhler jüdische Gemeinde gefunden, zu der auch die Juden aus Basdorf, Marienhagen und Ober-Werba gehörten. Er zeigt die Häuser, in denen sie lebten, erzählt von ungewöhnlichen Handelsgeschäften, vom Leben armer und reicher Juden, von ihrem Zusammenleben mit den Nichtjuden, aber eben auch von dem, was ihnen bis zum 6. September 1942 in Vöhl oder später in irgendwelchen Konzentrations- und Vernichtungslagern angetan wurde. An jenem 6. September nämlich – wir kennen sogar die Uhrzeit – wurden die letzten drei jüdischen Frauen aus ihren Häusern geholt und auf eine Reise ohne Wiederkehr geschickt.
Eine Gebühr für den geführten Rundgang wird nicht erhoben. Spenden für die Fortsetzung der Restaurierungsarbeiten an der Synagoge sind willkommen.
Treffpunkt: Synagoge in der Mittelgasse. 15.00 bis 17.00 Uhr.
Vortrag: "Spaziergang auf den Spuren Vöhler Juden"
Versal: Bild von Emmie Norfolk auf Pixabay
183. Synagogenkonzert
Maria Thomaschke und Nikolai Orloff
„So nah und doch so fern“
ChansonAbend
Maria Thomaschke Gesang
Nikolai Orloff Piano
Abend! In der Großstadt!
Die Fenster des Hauses gegenüber erleuchtet!
Und hinter jedem dieser Fenster eine eigene kleine Welt,
eine eigene Geschichte!
Was weiß man schon von denen?
So nah und doch so fern!
Und so blicken Maria Thomaschke mit Nikolai Orloff am Piano mit jedem Chanson in eines der Fenster hinein und erzählen, was wohl dahinter vorgeht.
Sie singen von suizidgefährdeten Senioren,
erkälteten Striptease-Tänzerinnen, einem jungen Ikea-Pärchen, einer verrückten Ehefrau, und diesen zwei seltsamen alten Damen, die Nacht für Nacht Tango tanzen.....
„Ist das normal?
Ist das real?
Ist das erlaubt?“
Auf jeden Fall ist es großartig!
(Lieder von Georg Kreisler, Friedrich Hollaender, Annett Louisan und vielen anderen Bekannten und Unbekannten)
Gefördert von der
Foto: Kurt-Willi Julius
Der Tag des offenen Denkmals® ist bundesweit koordiniert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Am 10. September 2023 öffnen wieder tausende Denkmale Tür und Tor und lassen interessierte Besucher hinter ihre Kulissen blicken. Auch die ehemalige Synagoge in Vöhl ist offen!
Unser Programm beginnt um
10 Uhr mit einem Rundgang durch Vöhl mit dem Thema "Sparkasse und Henkel", Treffpunkt an der Henkelhalle,
ab 12 Uhr ist die Synagoge offen und Führungen werden angeboten,
14 Uhr Kaffee und Kuchen und einem Konzert mit den Preisträgern/innen des Musikschulenwettbewerbs im Landkreis Walsdeck-Frankenberg unter Leitung von Sahra Küpfer.
Anna Schwarz und Evelyn Friesen eröffnen mit einer Schülerkomposition zu Scarlattis „Duett und Bilder einer Landschaft am Meer. Maja Rauch und Philine Mitsch spielen als Querflötenduo ein Presto von Philipp Emanuel Bach und den Jazz-Walzer Nr. 2 von Schistakowitsch. Ellen Glotz zeigt ihr Können als Violinistin und Pianistin. Pianist Jossel Strauch stellt eine Polonaise von Chopin vor und „Asturias“ von Joja Wendt.
Foto: Karl-Heinz Stadtler
Die diesjährigen 6 Landkulturboten erzählen von ihrer Arbeit während der Sommerferien in der Synagoge und stellen ihre individuellen Projekte vor.
Diese Jahr arbeiteten in der Synagoge:
Lea-Sophie Eisenberg - Noah Sach,
Piet Hartmann - Anton Wensel,
Finja Gräbe - Enrico di Stefano.
Bürgermeister Karsten Kalhöfer und Kreisbeigeordnete Hannelore Behle werden die Leistungen der Schülerinnen und Schüler würdigen. Förderkreisvorsitzender Karl-Heinz Stadtler spricht über Kultur im ländlichen Raum.
Musikalische Umrahmung durch den Pianisten Josel Strauch.
Foto: Hermann auf Pixabay
Bei Kaffee und Kuchen werden drei Bücher vorgestellt. Wenn Sie ein Buch gelesen haben, das Ihnen besonders gut gefallen hat und das Sie auch anderen zu lesen empfehlen wollen, können Sie gerne mitmachen. Die drei Bücher dieses Mal sind: Dr. Marion Lilienthal wird ihr Buch "Hermann Krumey - Manager der Judenvernichtung" vorstellen. Krumey war einer der Männer aus der Umgebung des Judenjägers Adolf Eichmann, der nach dem Krieg lange unbemerkt in Korbach wohnte und arbeitete. Ernst Klein aus Volkmarsen wird sein Buch „Eine Hummel auf dem Mond. Lebensgeschichten, die mutig und stark machen“ vorstellen. In diesem Buch erzählen über zwanzig Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, wie sie schon als Kinder oder Jugendliche unfreiwillig entwurzelt und in der Welt hin- und hergetrieben wurden. Günter Maier stellt das Buch von Lion Feuchtwanger "Exil" vor. Der Roman wurde von Mai 1935 bis August 1939 geschrieben und 1940 publiziert. Er bildet den dritten Teil der Wartesaaltrilogie, zu der die Romane Erfolg und Die Geschwister Oppermann gehören. Zweimal im Jahr lädt der Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V. dazu ein, sich mal wieder mit einem Buch zu beschäftigen. Ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Spenden für die Arbeit des Förderkreises werden gerne angenommen. |
In seiner Reihe „Dienstagskino in der Synagoge“ zeigt der Förderkreis eine Filmkomödie aus dem Jahr 2014 mit Helen Mirren in der Hauptrolle. Regie führte Lasse Hallström. Der Titel darf aus Lizenzgründen nicht genannt werden.
Hassan Kadam ist ein junger, talentierter Koch mit dem Äquivalent zum absoluten Gehör - dem absoluten Geschmack. Die Familie Kadam verlässt ihre Heimat Indien, angeführt von Familienoberhaupt Papa, und landet über Umwege in dem idyllischen Dörfchen Lumiere im Süden Frankreichs - genau der richtige Ort, um ein indisches Restaurant zu eröffnen, entscheidet Papa.
Das wiederum gefällt Madame Mallory gar nicht: Die unterkühlte Französin ist Chefin des Le Saule Pleureur, einem mit dem Michelin Stern ausgezeichneten französischen Restaurant, nur wenige Schritte entfernt von dem neuen, lebhaften indischen Lokal der Familie Kadam. Der Zwist zwischen den beiden Restaurantbesitzern schlägt immer neue Kapriolen. Ein mit leichter Hand inszeniertes Integrationsstück mit kulinarischen Kochwettkämpfen und romantischen Verwicklungen.
Zum wiederholten Male werden die Menschen in Israel an einem jüdischen Feiertag von Raketen und Terror heimgesucht. Zum wiederholten Male müssen sie fürchten, dass ihnen der weltweit einzige halbwegs sichere Ort zum Leben unter den Füßen weggezogen wird. Jüdinnen und Juden werden seit Jahrtausenden in jedem denkbaren Winkel der Erde verfolgt und umgebracht. Es schmerzt uns zutiefst, wenn wir feststellen müssen, dass sie selbst in Israel keine Ruhe finden. Aus dem feigen Angriff der Hamas auf israelische Zivilisten, aus den Entführungen und Bloßstellungen der Opfer blickt uns ein unmaskierter Antisemitismus an - ein Fanatismus, den Staat Israel und alle Jüdinnen und Juden vernichten zu wollen. Wir verurteilen diesen Angriff auf das Schärfste und solidarisieren uns mit den Menschen in Israel und den Jüdinnen und Juden in aller Welt - aber auch mit allen Palästinenserinnen und Palästinensern, die unter der Terrorherrschaft der Hamas leiden. Wir verurteilen zugleich die hämische Reaktion des iranischen Regimes auf die Angriffe. Unsere Solidarität gilt ebenso den mutigen Iranerinnen und Iranern, die ihr eigenes Unterdrücker-Regime bekämpfen und in Israel keinen Feind sehen. Den Friedensnobelpreis an die inhaftierte iranische Freiheitskämpferin Narges Mohammadi begrüßen wir ausdrücklich. Unsere Gedanken und Gebete sind bei allen - in Israel, in Palästina, im Iran und anderswo -, die in diesen Tagen um ihre Freiheit und ihr Leben fürchten und kämpfen müssen. Wir wissen um die Komplexität der Konflikte im Nahen und Mittleren Osten. Wir wissen aber auch, dass friedliche Konfliktlösung nicht unmöglich ist und appellieren an alle Seiten, im Gegenüber letztendlich den Menschen zu erkennen. Wir selbst werden nach wie vor alles in unserer Macht Stehende tun, in Deutschland und vor allem in unserer Region das Gedenken an die Shoah aufrechtzuerhalten, den Schwachen und Angegriffenen auch bei uns beizustehen - und Antisemitismus ebenso wie antimuslimischen Rassismus und jede andere Form von Rassismus und Gewalt entschieden zu bekämpfen.
Die Unterzeichner sind: Judaica Meimbressen e.V., Verein der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis, Arbeitskreis Rückblende – Gegen das Vergessen e.V., Förderkreises Synagoge in Vöhl e.V. und viele Privatpersonen.
Gedenktafel, Entwurf und Grafik: ©Christian Schnatz
Einweihung auf dem jüdischen Friedhof Vöhl. Männer tragen bitte auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung!
Parken Sie bitte auf dem Parkplatz vor der Henkelhalle in der Schlossstraße. Ab 16 Uhr bieten wir Ihnen einen Shuttle-Service zum jüdischen Friedhof an, wo es keine Parkmöglichkeit gibt.
Anschließend Empfang mit Imbiss in der ehemaligen Synagoge.
Die Gedenktafel ist gefördert mit Mitteln aus der EU-Förderstrategie "LEADER-Region" für die Region "Kellerwald-Edersee" durch
den Verein "Region Kellerwald-Edersee e.V."
den Fachdienst Dorf- und Regionalentwicklung des
Weitere Unterstützung erfolgete durch den Landkreis Waldeck-Frankenberg als Denkmalschuztbehörde.
Daneben erhielten wir großzügige Spenden von Vereinsmitgliedern.
Unterstützung erhielten wir auch von der Gemeinde Vöhl.
Foto: Privat
er offenen Auges durch Vöhl geht, findet immer noch Spuren jüdischen Lebens. Da sind in der Tür einer alten Schmiede Namen wie die von Abraham Katzenstein oder Selig Frankenthal neben denen von christlichen Bauern hinein geschnitten worden, da gibt es die Inschrift in hebräischen Schriftzeichen über der Tür eines Hauses, das im 19. Jahrhundert der Händlerfamilie Schaumburg gehörte, und da sind natürlich der jüdische Friedhof in der Herzingsgrube und die ehemalige Synagoge. Diese Spuren sind letzte Zeugen einer jahrhundertelangen Präsenz jüdischer Menschen im Ort. Sie waren Kaufleute und Händler, hatten im Unterschied zu vielen anderen Gegenden Deutschlands oft eine kleine Landwirtschaft und waren als Handwerker tätig. Da gab es aber auch Seifensieder und Aschesammler, Färber und Lumpensammler.
Im Vöhler Gemeinde- und im Marburger Staatsarchiv, aber auch in Berlin und Jerusalem hat Karl-Heinz Stadtler viele Akten und Dokumente über die Vöhler jüdische Gemeinde gefunden, zu der auch die Juden aus Basdorf, Marienhagen und Ober-Werba gehörten. Er zeigt die Häuser, in denen sie lebten, erzählt von ungewöhnlichen Handelsgeschäften, vom Leben armer und reicher Juden, von ihrem Zusammenleben mit den Nichtjuden, aber eben auch von dem, was ihnen bis zum 6. September 1942 in Vöhl oder später in irgendwelchen Konzentrations- und Vernichtungslagern angetan wurde. An jenem 6. September nämlich – wir kennen sogar die Uhrzeit – wurden die letzten drei jüdischen Frauen aus ihren Häusern geholt und auf eine Reise ohne Wiederkehr geschickt.
Eine Gebühr für den geführten Rundgang wird nicht erhoben. Spenden für die Arbeit des Förderkreises werden gerne angenommen.
Treffpunkt: Synagoge in der Mittelgasse. 15.00 bis 17.00 Uhr.
Vortrag: "Spaziergang auf den Spuren Vöhler Juden"
Versal: Bild von Emmie Norfolk auf Pixabay
Stephan Schäfer liest von
Isaac Bashevis Singer: Eine Kindheit in Warschau
Stephan Schäfer
studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover sowie an der Bremer Hochschule für Künste. Zur Vermittlung von klassischen Konzerten und Lesungen gründete er 2001 das “Kölner Künstler-Sekretariat”. Seither wurden von ihm über 500 Veranstaltungen moderiert. Seit 2006 ergänzt Stephan Schäfer diese Tätigkeit durch Lesungen. Neben Autorenportraits gilt hier seine besondere Leidenschaft historischen und zeitgenössischen Reisebeschreibungen. Mit Schwerpunkten auf Ländern, Städten und Regionen gastiert Stephan Schäfer bundesweit für Literaturgesellschaften und Reiseveranstalter, in Bibliotheken, Buchhandlungen und Museen. Themen-Lesungen, speziell für die jeweilige Lokalität konzipiert, führen ihn an für Lesungen eher untypische Orte wie Bahnhöfe, Hotels oder Kaffeeröstereien. Im fruchtbaren Dialog von Texten und Tönen schließlich rundet die Zusammenarbeit mit ausgewählten Musikern das vielseitige Programmangebot ab.
Isaac Bashevis Singer: Eine Kindheit in Warschau
Im Haus Nr. 10 in der Krochmalna, einer Straße im Warschauer Judenviertel, verbringt Isaac B. Singer (1904-91) den größten Teil seiner Kindheit. In der Erinnerung an diese Zeit werden Menschen und Dinge lebendig, die auch in den Werken des späteren Literatur-Nobelpreisträgers wiederkehren: sein Vater, der Rabbi, Richter und geistliches Oberhaupt in einer Person war, die praktisch denkende Mutter, der „abtrünnige“ Bruder Joshua, dessen fortschrittliche Ansichten großen Einfluss auf den kleinen Isaac ausübten, jüdische Händler, eine alte Waschfrau, die Freunde, mit denen er leidenschaftlich Geschichten erfand. Aber auch von Schwierigkeiten, Elend und Armut ist die Rede.
„Wenn er seine Straße in Warschau beschreibt, steht jene Welt von damals auf, die Kindern – und Erwachsenen – von heute fast unvorstellbar ist … Singer erzählt ruhig, fügt Bild an Bild, beschreibt Dinge und Zustände genau und freundlich, lässt einen Menschen nach dem anderen aus der Erinnerung auferstehen … Mit jedem Satz wird de Leser diese Welt von gestern vertrauter.“ (Süddeutschen Zeitung)
Der Eintritt beträgt 15,-€.
Karl-Heinz Stadtler gibt wegen der derzeitigen Situation in Israel und in Gaza einen kurzen und allgemeinen Überblick über die Geschichte des Nahostkonflikts.
© Korbacher Stadtarchiv; Nur noch rauchende Trümmer: die zerstörte Synagoge in Korbach am Morgen des 10. Novembers 1938, gleich daneben stand die ebenfalls ausgebrannte Schule der jüdischen Gemeinde.
Wie jedes Jahr werden die Namen der Opfer verlesen und Kerzen entzündet,
das jüdische Totengebet, das Kaddish, wird von Sahra Küpfer und Günter Maier in Aramäisch und in Deutsch vorgetragen.
Die Gedenkrede hält die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Frau Prof. Dr. Beate Hofmann.
Den musikalischen Rahmen gestalten
Yvonne Schmidt-Volkwein,
Anne Petrossow und
Renate Walprecht.
Jüdischer Friedhof in Bad Wildungen, Quelle: Alemannia-Judaica, Foto: Hahn
Präsentation des Buches „Der gute Ort am Weinberg. Der jüdische Friedhof in Bad Wildungen“
Eine Schulklasse der Alten Landesschule In Korbach hat 10 Nachfahren ehemaliger Bad Wildunger Juden interviewt.
Eva Flörsheim, Richard Oppenheimer, Alfred Hucke sowie der Regionalforscher Johannes Grötecke haben an dem Buch mitgewirkt.
Erhältlich ist das Buch beim Waldeckischen Geschichtsverein als Herausgeber, im örtlichen Buchhandel oder per mail bei
Musikalische Umrahmung durch Sahra Küpfer (Querflöte, Saxophon).
In seiner Reihe „Dienstagskino in der Synagoge“ zeigt der Förderkreis einen Spielfilm von Dror Zahavi aus dem Jahr 2019. Der Titel darf aus Lizenzgründen nicht genannt werden.
Zum Inhalt: In Südtirol ist ein Gipfel mit Friedensverhandlungen zwischen Israel und Palästina angesetzt, bei dem ein Jugendorchester auftreten soll, in dem junge Israelis und Palästinenser gemeinsam musizieren. Der weltbekannte Dirigent Eduard Sporck (Peter Simonischek) soll das bedeutende Konzert vorbereiten. Als Sohn zweier NS-Ärzte ist dieses Projekt für ihn eine besondere Herausforderung und er ahnt, dass das Projekt nicht einfach werden wird. Zu den Nachwuchsmusikern, die in Tel Aviv erfolgreich vorspielen, zählen auf israelischer Seite der Geiger Ron (Daniel Donskoy) und die Hornistin Shira (Eyan Pinkovich). Unter schikanösen Bedingungen aus dem Westjordanland angereist sind hingegen Violinistin Layla (Sabrina Amali) und der Klarinettist Omar (Mehdi Meskar). Aus den beiden Fraktionen ein Ensemble zu schmieden, das nicht nur musikalisch an einem Strang zieht, erweist sich für Sporck als alles andere als ein Zuckerschlecken – zumal die Sicherheitssituation so angespannt ist, dass die Proben nach Südtirol verlegt werden. Der Film setzt auf die Grenzen überwindende und unterschiedlichste Menschen verbindende Kraft der Musik, die aber die Gräben im Nahost-Konflikt natürlich nicht überwinden kann. Gleichwohl erscheint das Unternehmen, beide Parteien für eine gemeinsame Sache zu begeistern zu versuchen, nicht völlig sinnlos - #Makemusicnotwar.
Beginn 19 Uhr in der alten Synagoge Vöhl, Mittelgasse 9. Eintritt frei, Spenden werden gern entgegen genommen.
Foto: Kapelye CORAZON
184. Synagogenkonzert
Paul Hoorn mit Freund*innen - Kapelye CORAZON
"Shir ha Shirim" - Cantar de los cantares - Lied der Lieder
Liebe ist stärker als der Tod
Karolina Petrova, Gesang, Violine, Bassukulele und Mandoline
Anna v. Koch , Cello und Gesang
Klara Fabry, Klarinette und Gesang
Pablo Gomez, Gesang und Gitarre
Dieses poetische Programm mit Musik und Poesie versammelt Lieder aus jüdischen Ghettos in der Zeit des Nationalsozialismus, lateinamerikanische Lieder aus Situationen des Lebens in der Diktatur, den Mauthausen-Zyklus von Mikis Theodorakis, die berühmte Todesfuge des jüdischen Dichters Paul Celan mit Musik von Johann Sebastian Bach und das Lied von der Moldau von Bertolt Brecht/ Hanns Eisler. Es werden wie selbstverständlich Bögen geschlagen ins Hier und Heute, voller Schmerz und Hoffnung.
Menschlicher Gesang und Spiel der Instrumente als Klage und als Eintreten für die Würde von Opfern grausamer Gewalt und Entmenschlichung, aber auch als Aufstand gegen Mutlosigkeit, als Vision von einem friedlichen Leben.
Lieder voller Kraft in Klage und Freude.
Musik und Poesie als konkreter Ausdruck der Lebendigkeit und des Eintretens für Liebe in einer Welt der Gleichgültigkeit und des Hasses.
„Unser Stil ist eine Mischung, sie passt in keine Schublade so richtig. Es ist ein wenig Klezmer dabei, Chanson und Bolero“, beschreibt Paul Hoorn die Musik seiner Band.
Eintritt: 25/23 €, an der Abendkasse + 2 €.
Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter
Foto: Privat
Vortrag von Karl-Heinz Stadtler
Jüdische Schicksale: Max Mildenberg
Musikalische Begleitung durch Muchtar Al Ghusain.
An der Hochschule für Musik Würzburg studierte Muchtar Al Ghusain Musik mit dem Hauptfach Klavier.
Muchtar Al Ghusain lebt in Essen. Er arbeitet dort als Geschäftsbereichsvorstand für Jugend, Bildung und Kultur der Stadt Essen.
Zur Familie Mildenberg hat er verwandtschaftliche Verbindungen. Wir freuen uns sehr, dass er den Vortrag begleitet.
Max Mildenberg war in seiner Jugend völlig in das Vöhler Leben integriert. Er spielte Faustball und Fußball und war ein sehr guter Leichtathlet im Vöhler Sportverein, er sang im Männergesangverein und gehörte dem damals existierenden Burschenclub an. Fotos zeigen ihn mit seinem Opel Laubfrosch als Kinderfreund und Schwarm der Vöhler Damenwelt. Er heiratete ein christliches Mädchen, ließ die Tochter christlich taufen, doch mit Hitlers Machtergreifung was das alles vorbei und von den Vöhlerinnen und Vöhlern vergessen. Nach der Reichspogromnacht im November 1938 kam er in das KZ Buchenwald, wo man ihn unter der Auflage entließ, Deutschland zu verlassen. Während seines ungefähr einjährigen Aufenthalts in Belgien wurde seine Frau in Vöhl gedrängt sich scheiden zu lassen; ihren Beruf als Hebamme durfte sie nicht mehr ausüben. Weil er fürchtete, dass auch Frau und Tochter unter seinem Jude-Sein zu leiden hätten, redete er seiner Frau bezüglich der Scheidung zu. Er selbst erlebte nach dem Kriegsbeginn im Westen eine wahre Odyssee durch französische Konzentrationslager, die schließlich in einer Gaskammer in Auschwitz-Birkenau endete.
Der Vortrag kann aus Gründen des Urheberrechts nicht auf der Website aufgerufen werden.
Jedoch findet parallel zum Vortrag eine Ausstellung der Originaldokumente im Nebenraum der Synagoge statt.
Diese ist unter Ausstellung Max Mildenberg aufrufbar.
Trailer des Kurses vom Thüringischen Volkshochschulverband auf YouTube
Der Kurs ist entwickelt vom Thüringer Volkshochschulverband (TVV) mit dem Jüdischen Museum Frankfurt und der Bildungsstätte Anne-Frank. Er zeichnet ein authentisches Bild von der Vielfalt jüdischer Kultur, Religion und der 1700-jährigen Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland. Anhand vorgestellter Menschen aus unterschiedlichen Epochen und Generationen wird jüdisches Leben in Deutschland in seiner Vielfalt erlebbar.
- 11 Themen-Module
- Kursbeginn nach Anmeldung frei wählbar
- Lernen jederzeit und im eigenen Tempo
- keine Vorkenntnisse erforderlich
- die Teilnahme ist kostenlos
- Anmeldung über die VHS Marburg-Biedenkopf oder VHS Vogelsberg