Emde, Thomas



  ohne Titel (2005)
  © Kurt-Willi Julius

Thomas Emde

Wurde 1959 in Korbach geboren und lebt in Frankfurt am Main. Später erwarb die Familie Emde den
stillgelegten Bahnhof Itter an der Bahnlinie von Korbach nach
Frankenberg (Eder).
Thomas Emde wusste bis zu seinen ersten Kontakten mit dem
Förderkreis „Synagoge in Vöhl“ e.V. nicht, dass von diesem Bahnhof aus
am 6. September 1942 die letzten Vöhler Juden in die Vernichtungslager
im Osten deportiert worden waren. Dieses „neue“ Wissen und die
Betroffenheit darüber waren gewichtige Gründe für ihn, sich mit einem
Objekt an der Ausstellung zu beteiligen.
Die Arbeit von Thomas Emde zeigt Tag und Nacht, die sich augenförmig
um den Stern legen. Der Tag enthält Elemente der Nacht und
umgekehrt. Man kann auch andere Begriffspaare assoziieren: licht und
dunkel, gut und böse etc..
Der große Lichtarchitekt Emde, Erdenker von zahlreichen gelobten
Lichtinstallationen in und an zentralen öffentlichen und privaten
Gebäuden nicht nur in Deutschland, kehrt mit dieser Arbeit zu der
Technik zurück, die ihn zu einem der gefragtesten Künstler machte. Er
benutzt Farbe nicht nur als Ausgangsmaterial zum Erstellen eines
Bildes, er lässt Farbe selbst zum Gegenstand werden. Farbe wächst,
lebt aus sich selbst heraus. Durch Mehrfachauftrag selbst entwickelter
und angemischter Farben, die mit Rollen verschiedener Härte
aufgetragen werden, entstehen hier Farblandschaften, die an Flechten
oder Pilzmycelien erinnern. Jede der beiden Seiten baut sich dabei aus
etwa 350 Farbschichten auf.
Das Klebestreifenkreuz hat Emde, ganz im Sinne eines „Beuys’schen
Relikts“ auf dem Brett belassen. Tatsächlich hatte damit der Restaurator
für den Schreiner die Bretter gekennzeichnet, die auf Grund ihres hohen
Schädigungsgrades zu entfernen und ersetzen waren.


© Kurt-Willi Julius

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