Vöhl – Juli statt März: So spät wie nie fand die Jahreshauptversammlung des Fördervereins der ehemaligen Synagoge in Vöhl statt. Der traditionelle Termin im Frühjahr war dem erneuten „Lockdown“ zum Opfer gefallen. Angenehm überrascht war Vorsitzender Karl-Heinz Stadtler darüber, dass die Teilnehmerzahl trotz Pandemie konstant geblieben war.

Mit aktuell 211 Mitgliedern hat der Förderverein einen neuen Höchststand erreicht. Auch wenn durch die Pandemie der Konzertkalender des vergangenen Jahres auf zwei Termine schrumpfte, so verbesserten diese doch die Einnahmesituation. Der Start ins Konzertjahr 2020 mit einer Hommage an Édith Piaf durch Emilia Blumenberg war finanziell überaus erfolgreich und das Open-Air von Helmut Eiselt und JEM zum Tag des offenen Denkmals ließ nicht nur höhere Besucherzahlen zu, sondern war zudem durch die Sparkassen-Kulturstiftung gedeckt, berichtete Karin Keller. Die Mehrzahl der im Vorjahr ausgefallenen Konzerte sei in den Kalender 2021 integriert worden, berichtete Keller, die für das Programm verantwortlich ist.

„Aquabella“ hatten schon ihren Auftritt, am 11. September folgt „Sistangalia“, am 17. Oktober Karolina Petrova und am 27. November das Ensemble „Santiago feat. Faleh Khaless“.

Die Konzerte finden wieder in der ehemaligen Synagoge statt. Für sie wird in näherer Zukunft ein Notausgangssystem entwickelt, denn bislang gibt es dort für bis zu 120 Besucher nur einen Ausgang.

Der Landtagsabgeordnete Jürgen Frömmrich hatte den Kontakt zum Innenministerium vermittelt. Die Beratung läuft und eine zügige Umsetzung erscheint möglich.

Die Vorbeugung in Sachen Corona hat viele Konstanten im Programm wie das Dienstagskino, das Synagogencafé oder Führungen auf den Spuren der Vöhler Juden nur in deutlich eingeschränktem Umfang zugelassen.

Auch bei der neuen vierteiligen Reihe der jüdisch-christlichen Dialoge fanden die ersten beiden Treffen als Zoom-Konferenz statt. Stadtler ist allerdings zuversichtlich, dass die beiden folgenden Teile zu „Jom Kippur/Buße Abendmahl“ am 23. September und zu „Chanukka/Weihnachten“ am 9. Dezember in Präsenzform stattfinden können.

Für das Stelenprojekt „Erinnern – Wachen – Erleben“ vom 15. August bis 31. Oktober wurde das Gelände links der Synagoge umgestaltet. Die Jury unter der Leitung von Eva Renée Nele wählt sechs von 16 Skulpturen aus, die in der Mittelgasse stehen bleiben sollen.

Am ersten Wochenende im Oktober erweitert die Ausstellung „Out of the Box“ des Bündnisses Region gegen Rassismus das Spektrum.

Neben den Kosten für die Gestaltung der Ausstellungsflächen und die Anschaffung der Stelen schlug die Auseinandersetzung mit einem Abmahnanwalt auf der Kostenseite zu Buche. Deshalb wurden im Rahmen der Neugestaltung des Internetauftritts potenzielle Ansatzpunkte bereinigt, dazu gehört auch die Entwicklung eines frischen Logos.

Die Vorstandswahlen 2022 sollen einen Verjüngungsprozess einleiten. Zwei Mitglieder schieden aus, erklärte Stadtler, der schon in diesem Jahr gerne jüngere Beisitzer hinzunehmen würde.  ahi