Gedenkveranstaltung für Volkmarser Juden
Es waren Nachbarn und Schulkameraden
Eine Gedenkveranstaltung für die ermordeten Volkmarser Jude fand am jüdischen Friedhof von Volkmarsen statt.
Seit 15 Jahren richtet der Verein "Rückblende Gegen das Vergessen" in Volkmarsen jeweils am 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag, eine besondere Gedenkfeier aus. Über 60 Gäste, unter ihnen Bürgermeister Hartmut Linnekugel und weitere Volkmarser Kommunalpolitiker, Bürgermeister Reinhard Schaake aus Wolfhagen, Vertreter der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Kassel, des Fördervereins Synagoge in Vöhl und des Internationalen Suchdienstes Bad Arolsen versammelten sich an der Villa Dr. Bock.
Ernst Klein erinnerte an die Schicksale der Volkmarser Juden, die während der NS-Zeit ausgegrenzt, gedemütigt und am Ende in den Vernichtungslagern ermordet wurden. Er machte auch am Beispiel der Familie Lichtenstein deutlich, dass sich viele deutsche Juden nicht vor der Verfolgung retten konnten, weil sie trotz verzweifelter Versuche keine Aufnahme in anderen Ländern fanden.
Nach dem gemeinsamen Gang zum jüdischen Friedhof wurden dort die Namen der 26 ermordeten Juden verlesen, an der Lesung beteiligte sich auch ein Konfirmand und Pfarrerin Holk-Gerstung. Gleichzeitig wurden für alle Opfer Lichter angezündet und von den Gästen in die Öffnungen der Gedenkmauer gestellt.