12.10.2016, Gipfeltreffen mit Gitarren

Gipfeltreffen mit Gitarren

 

Begeisterten ihr Publikum: (von links) Frank Haunschild, Claus Boesser-Ferrari und Tilmann Höhn. Fotos: Ursula Trautmann

Von ©Ursula Trautmann

Vöhl. Schwierige Parkplatzsuche bei der Mittelgasse am Samstagabend – klar, da war ja wieder eine Veranstaltung in der Synagoge. Und wie eigentlich immer ein volles Haus.

Diesmal lockten „Six Hands and Countless Strings“, sechs Hände und zahllose Saiten. Die Hände gehörten Tilmann Höhn, Frank Haunschild und Claus Boesser-Ferrari. Im Rahmen des dritten Gitarrenfestivals in der Region Edersee boten sie unterm hölzernen Sternenhimmel des alten jüdischen Gotteshauses ein abwechslungsreiches Konzert.

Zu dritt begannen sie passend mit einem jiddischen Stück aus dem Warschauer Ghetto: „Der Rebbe tanzt“. Etwas ungewöhnlich für den kleinen Raum waren die Verstärker, aber ohne diese wären die Soundeffekte wohl nicht möglich gewesen. Beim „Kranich im Schnee“ holte Claus Boesser-Ferrari als Solist alle möglichen Töne aus seinem Instrument, Klopfen und Quietschen, man hörte den Großvogel quasi übers Eis staksen.

Dann stellten Tilmann Höhn und Frank Haunschild eigene Kompositionen von ihrer neuen CD namens Yebo vor. „Just a moment“ und „Where ever you may be“ gehörten dazu. Ein bisschen Sehnsucht war auch da, nach „The next morning“ bezeichneten sich die Musiker spaßeshalber als anonyme Melancholiker.

Spaß hatten offensichtlich alle, Zuhörer wie Künstler. Letztere sagten ihre Stücke mit leichtem Witz und leiser Ironie an, es gab immer wieder was zum Schmunzeln. Nach der Pause stand ein längeres Solo von Claus Boesser-Ferrari auf dem Programm, und zum Ende hin trat das Trio nochmals gemeinsam auf. „Ghost Town“ klang klasse. Manch ein Künstler wäre froh, er bekäme am Schluss so viel Applaus wie er bei diesem Konzert schon zwischendurch nach jedem Spiel erklang. Zugabe musste sein. Die Konzert-Ankündigung im Flyer war also nicht zu hoch gegriffen. Es war tatsächlich „ein wahres Gipfeltreffen dreier großartiger Akustik-Gitarristen“.

Spendeten viel Applaus: Zuschauer des Synagogenkonzerts.

 
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