
Foto 60-er Jahre
Vortrag von Karl-Heinz Stadtler
1827 errichteten die Juden aus Vöhl, Basdorf, Marienhagen und Ober-Werba eine Synagoge, die gleichzeitig bis 1881 auch als Schule der jüdischen Kinder diente. Das Gebäude unterschied sich nicht von irgendwelchen anderen Häusern in der Nachbarschaft: es versteckte sich zwischen ihnen. Von außen war (und ist) nicht zu erkennen, dass sich rechts der Eingangstür ein über drei Geschosse erstreckender Sakralraum befindet.
Im August 1938 verkauften – wohl unter staatlichem Druck – die dreizehn noch verbliebenen Juden die Synagoge an eine gerade zugezogene christliche Familie, weshalb das Gebäude die Pogromnacht, die Zeit der Hitler-Herrschaft und des Krieges überstand. Es war ständig bewohnt; im Sakralraum befand sich bis 1974 ein Baustofflager, danach diente er als Trockenraum für die Wäsche. Deshalb blieb er mit seinem sternenübersäten blauen Himmel und der fast ringsum verlaufenden Frauenempore fast unverändert erhalten.