Mittwoch, 18. Juni 2025, Waldeckische Landeszeitung / Lokales
Starke Stimmen ohne viele Worte
Musikgruppe „Sedaa“ begeistert die Zuhörer beim Konzert in Vöhler Synagoge

Vöhl – „Mongolei meets Orient“: Die Musikgruppe „Sedaa“ trat in der ehemaligen Synagoge in Vöhl auf und entführte das Publikum in eine fremde Welt zwischen Orient und mongolischer Steppe. Das Trio besteht aus dem Meistersänger Naraa Naranbaatar, dem Hackbrettspieler Ganzorig Davaakhuu und dem Multi-Instrumentalisten Omid Bahadori.
Das Konzert war gut besucht und von Beginn an herrschte eine ausgelassene Stimmung. Besonders der Meistersänger Naraa Naranbaatar beeindruckte mit seiner tiefen und eindrucksvollen Stimme, mit der er jedoch auch hohe Töne erreichen kann. Er beherrscht Untertongesang sowie Kehlgesang, der es ermöglicht, zwei hörbare Töne gleichzeitig zu singen.
Die Gruppe spielte während ihres Auftritts an unterschiedlichsten Instrumenten, wie dem Kontrabass, der mongolischen Pferdekopfgeige, dem Hackbrett, einer Trommel und Gitarre. Die drei Bandmitglieder sangen auf Persisch sowie Mongolisch.
Trotz der Sprachbarriere vermittelte Sedaa den Zuhörern die Botschaften ihrer Lieder, die sich durch Lebendigkeit und dramatischen Spannungsaufbau charakterisieren lassen. Es brauchte nicht viele Worte, um die Sinnlichkeit und Bedeutung der Musik nachvollziehen zu können. Ergriffen erlebten die Zuschauer eine ausdrucksstarke musikalische Fusion zweier unterschiedlicher Kulturen, die in der Musik eins werden.
Mit Freude erinnerten sich die Musiker an ihren letzten Besuch in Vöhl im Jahr 2019. Sie erzählten, im Laufe ihrer Karriere in 26 Ländern gespielt zu haben. Den Song „Homecoming“ auf ihrem neuen Album widmeten sie dem Nachhausekommen nach langer Zeit in der Fremde. „Manchmal haben wir uns sehr gefreut, nach einer langen Tour wieder nach Hause zu kommen“, gab Omid Bahadori zu.
Im Verlauf des Konzerts forderten die Musiker das Publikum auf, mitzusingen, was ebenfalls für ein freundschaftliches Miteinander zwischen Band und Besucher sorgte. Alles in allem war es ein bereicherndes Konzert, aus dem jeder für sich etwas mitnehmen konnte. ELEA ULBRICH