Vöhl – Der „Tag des offenen Denkmals“ und das „Konzert der Musikschüler“ gehören in der Vöhler Synagoge seit Jahren zusammen. Jahr für Jahr hat die Musikpädagogin Sarah Küpfer ihre Musikschülerinnen und Musikschüler und in einigen Fällen auch deren Mütter dafür gewonnen, am zweiten Sonntag im September, dem traditionellen „Tag des offenen Denkmals“, ein Konzert in Vöhl zu geben. Dieses Jahr war es insofern eine besondere Veranstaltung, weil sie Preisträger eines Musikwettbewerbs der Kreismusikschule für die Teilnahme gewinnen konnte.

Das Programm des Konzertes war abwechslungsreich. Klassische Stücke wie der 3. Satz der Mondscheinsonate Ludwig van Beethovens, am Klavier vorgetragen von Maximilian Weiss, oder Mozarts Fagottkonzert, dargeboten von Felix Melsbach, am Piano begleitet von Musiklehrer Matthias Müller, begeisterten das Publikum in der Vöhler Synagoge. Felix Melsbach bot direkt anschließend mit seinem jüngeren Bruder Danny, ebenfalls am Fagott, das absolute musikalische Kontrastprogramm mit einem Super Mario Bros-Stück von Nintendo.

Familiär ging es auch mit der Familie Kötter zu: Mutter Beate und Tochter Sophia spielten das Kol Nidre, jenes Gebet, das traditionell zum jüdischen Versöhnungstag (Jom Kippur) gesprochen wird, in der Konzertversion von Max Bruch. „Lament for the Holy City“, ein Stück für Geige und Klavier des britischen Komponisten Sir John Milford Rutter präsentierten Mutter und Tochter Kötter ebenfalls. Geschwisterlich ging es auch bei den Querflötistinnen Merle und Julie Bremerich zu, als sie „All I want“ der vor 20 Jahren gegründeten Band Kodaline zu Gehör brachten.

Das „Konzert für zwei Flöten“ des Barock-Komponisten Georg Philipp Telemann wurde opulent von fünf jungen Damen mit der Querflöte vorgetragen: von Josina Schütz, Philine Mitsch, Ellen Glotz, Miriam Freitag und Polly Hoffman.

Maja Rauch, begleitet von Beate Kötter, hatte sich Tänze für ihren Vortrag ausgesucht. Sie spielte flott und spritzig den „Russischen Zigeunertanz“ von Wilhelm Popp und Edvard Griegs „Anitras Tanz“. Ellen Glotz, die schon mehrmals in der Synagoge zu Gast war, trug ebenfalls zwei Stücke vor: die Sonata in C-Dur von Donizetti und „Lovetheme“ aus dem Film Cinema Paradiso von Ennio Morricone, sehr stimmungsvoll und ergreifend.

Die Zuhörer waren vom Konzert der jungen Leute sehr angetan und applaudierten bei jedem Vortrag lautstark. Karl-Heinz Stadtler vom gastgebenden Förderkreis Synagoge in Vöhl brachte die Meinung der Gäste auf den Punkt: „Sie haben Ihre Melodien nicht einfach gespielt, sondern Sie haben sie interpretiert, ihnen Leben eingehaucht, ihnen Ihre ganz persönliche Note vermittelt. Sie haben uns ein großartiges Konzert geschenkt.“ Er und die Organisatorin Sarah Küpfer überreichten den jungen Künstlern ein kleines Geschenk.

Musikerinnen und Musiker sowie die Gäste konnten sich bei dem Konzert auch an selbstgebackenen Kuchen und Torten laben.RED