Dienstag, 12. Oktober 2021, Waldeckische Landeszeitung / Lokales
Kunst, Fotografien und Konzerte in der Vöhler Synagoge
Künstler Ghaku Okazaki – Fotoausstellung „Tiere der Region“ – Karolina Petrova: „Ich bin keine schwarze Tulpe“
Vöhl – Auch am kommenden Wochenende wird in der Vöhler Synagoge viel geboten: Stelenausstellung im Hof, Fotoausstellung mit Tierfotografien von Ulrich Müller im Sakralraum, ein Saxofon-Duett, ein Künstlerbesuch und ein Synagogenkonzert mit Karolina Petrova.
Das Kunstwerk, das der aus Japan stammende Künstler Ghaku Okazaki nach Vöhl brachte, entsprach nicht den Kriterien der Ausschreibung. Gleichwohl steht es auf einem Baumstamm im Hof der Synagoge. Ein Missverständnis beim jungen Japaner war die Ursache für das Versehen. Am Samstagnachmittag macht Okazaki Station in Vöhl.
Er studierte Japanische Malerei in Tokyo und wurde Meisterschüler am Fachbereich Freie Kunst in Bremen. Die durch Volltonfarben und scharfe Konturen geprägte Formgestaltung ermöglicht es dem Künstler, Zeichen und Formen fließend zu verbinden. Ebenfalls am Samstagnachmittag unterhalten Sarah Küpfer und Ingo Stotz als Saxofon-Duett die Besucher mit flotten Melodien.
Ein Glanzlicht ist Ulrich Müllers Foto-Ausstellung „Du kannst sie sehen und rufen hören – Tiere in der Ederseeregion“. Großformatige Fotos machen es möglich, den meist seltenen Tieren wie dem Grünspecht quasi Auge in Auge gegenüberzustehen. Am Samstag und Sonntag jeweils um 14 Uhr führt Müller ein in seine Ausstellung, zu der auch kurze Videoclips gehören. Mit viel Geduld, fotografischen Kenntnissen und guter Tarnung sind ihm die Aufnahmen gelungen.
Am Sonntag beschließen Karolina Petrova und Hans-Richard Ludewig (Piano und Akkordeon) um 17 und bei entsprechender Nachfrage auch um 20 Uhr das Programm mit dem Konzert: „Ich bin keine schwarze Tulpe“ – Erinnerungen an die französische Sängerin Barbara in Texten und Chansons. „Ich singe mein Leben“ sagt die 1930 als Tochter jüdischer Emigranten in Paris geborene Barbara.
Ihre Kindheit ist geprägt von Verfolgung und Flucht. Früh verlässt sie ihr Elternhaus und begibt sich auf die Suche nach Liebe und Anerkennung. Die Suche bringt sie nach einer kurzen Ehe zu dem, was sie wirklich liebt: Ihre Lieder.
In Frankreich ist die gebürtige Pariserin aus der Reihe der Chansoninterpreten nicht wegzudenken, in Deutschland kennt man fast nur das Chanson „Göttingen“, das sie bei einer Reise dorthin als Liebeserklärung an die Stadt schreibt und damit einen Beitrag für die Aussöhnung von Frankreich und Deutschland leistet.
Gemeinsam mit Hans-Richard Ludewig (Piano und Akkordeon) gelingt es Karolina Petrova, ein einfühlsames Porträt über Barbara zu schaffen, in dem sie anhand von Texten und Chansons, gesungen in Französisch und Deutsch, die Facetten dieser Persönlichkeit aufzeigt. red
Für das Konzert am Sonntag können Karten vorbestellt werden unter 05635/1022 oder