„Haben immer die Wahl“
Vöhler erinnern an ermordete Juden und mahnen
Vöhl. Es war der Tag, an dem die Amerikaner Donald Trump zum Präsidenten wählten. „Plötzlich sind da Menschen, die sich wieder nach Mauern sehnen“, stellte Vöhls Pfarrer Jan Friedrich Eisenberg fest, „die unsere Welt in Schwarz und Weiß einteilen wollen.“ Und deswegen sei es an diesem Tag vielleicht wichtiger denn je, den Blick in die Geschichte zu lenken und zum Frieden zu mahnen.
Denn es war auch der Tag, an dem die Nationalsozialisten vor 78 Jahren das friedliche Miteinander zwischen Christen und Juden in Deutschland zerstörten: In der Reichspogromnacht brannten Synagogen, wurden Schaufenster zerschlagen, später dann Juden verschleppt und ermordet. „Sollten wir daran erinnern?“, fragte Eisenberg und gab die Antwort prompt: „Wir sollten und wir müssen. Schon alleine deswegen, damit die Leugner es schwer haben.“ Und das taten sie also – erst in der Vöhler Kirche, dann unter dem blauen Sternenhimmel der alten Vöhler Synagoge. Viele Besucher waren gekommen, um sich zu erinnern und um ein Zeichen zu setzen.