2.7.2020, Ausstellung Dr. Christa Fianda

Dr. Christa Fianda zeigt ihre Arbeiten in Vöhl - Zudem sind Workshops geplant

„Urkräfte“ wirken in der Synagoge: Ausstellung ist ab Sonntag zu sehen

Upcycling – Glasscherben wirken durch Bewegung wie eine wirbelnde Quelle: Die Künstlerin Dr. Christa Fianda und Karl-Heinz Stadtler vom Förderkreis der Vöhler Synagoge vor einer Fotografie, die zu den Exponaten der Ausstellung „Urkräfte – Feuer, Wasser Luft und Erde“ gehört.

 

Mit der Ausstellung „Urkräfte – Feuer, Wasser, Luft und Erde“ von Dr. Christa Fianda startet die Vöhler Synagoge in ihr Sommerprogramm.

„Unter den Bedingungen der Corona-Prävention sind Konzerte auf absehbare Zeit nicht möglich, deshalb haben wir uns für die Ferienzeit etwas einfallen lassen“, erklärt Karl-Heinz Stadtler, Vorsitzender des Förderkreises der Synagoge, bei der Vernissage.

Als „Urkräfte wie gemalt“ bezeichnet die Künstlerin ihre „impressionistische Photographie“ und grenzt sie damit vom schlichten Ablichten eines Objekts ab. Der Druck der Fotos auf Leinwand sorgt für einen gewissen Grad von Unschärfe und etwas Rätselhaftem, das die Künstlerin als „Upcycling“ bezeichnet. Darunter versteht sie einen höherwertige Zustand, der sich von der minderwertigen Zweitverwertung im Recycling abgrenzt.

 

Spiegelungen und die Brechung des Objekts auf der Oberfläche von Wasser oder Glas bilden ein wesentliches Gestaltungselement. Chemische Prozesse, die gerade in der Natur ablaufen, sorgen für Farbeffekte, die auf den ersten Blick so wirken, als wäre künstlerisches Wollen am Werk. „Das obere der vier Bilder sieht so aus, als hätte ich Deckweiß drauf geknallt, dabei handelt es sich um Mikroorganismen im Brackwasser, die Altöl abbauen“, erläutert Christa Fianda ihre Tetralogie „Lebenserfahrungen“.

Ein mehrdeutiger Titel, der auch auf die eigene Biografie verweist. Nach der Schule stand sie als junge Frau vor der Wahl Kunst oder Chemie und entschied sich zunächst für die finanziell aussichtsreichere Laufbahn. Im Bereich der Altlastensanierung nahm ihr Unternehmen eine führende Rolle ein, ehe der Stress seinen Tribut forderte. Mit einer Lehrtätigkeit an der Fachhochschule Südwestfalen in Soest blieb sie der Chemie treu, entdeckte aber Freiräume für die Kunst, in der sie die Erfahrung im Beruf durchaus in kreativen Prozessen fruchtbar machen kann.

Gestaltende Kräfte am Werk

Seit 2012 arbeitet Christa Fianda vermehrt künstlerisch mit Schwerpunkt Fotografie. Bewegung ist ein Faktor, der zu unterschiedlichen Erscheinungsformen desselben Gegenstands führen kann: So nimmt im Zyklus „Violetta“ ein glühender Holzscheit durch Wirbeln im Dunkeln unterschiedliche Formen an.

„In der Berichterstattung der Medien erscheinen die Urkräfte meist im Zusammenhang mit Katastrophen. In meinen Bildern sind Feuer, Wasser, Luft und Erde als gestaltende Kräfte am Werk“, erklärt die Künstlerin das Thema der Ausstellung.

Die Wechselwirkung ihrer Bilder mit dem Ausstellungsort ist eine zusätzliche Attraktion. „Ich setze meine Bilder ständig in Szene, in Korrespondenz mit den örtlichen Gegebenheiten entsteht eine vollkommen andere Wirkung“, erzählt sie im Rückblick auf 23 Ausstellungen in den vergangenen acht Jahren. Während der Besuche von Konzerten entstand die Idee, ihre Prozesskunst im historischen Sakralraum wirken zu lassen.

Die Ausstellung ist ab Sonntag, 5. Juli, bis Ende August zu sehen, während der Sommerferien sogar montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr, wenn die „Landkulturboten“ Führungen anbieten.

Workshops als Zusatzprogramm

Während der Vorbereitung für die Ausstellung hat Dr. Christa Fianda auch Vöhl aus besonderem Blickwinkel erkundet und den Förderkreis-Vorsitzenden Karl-Heinz Stadtler ihre besondere Art des Sehens gelehrt. Während der fotografischen Exkursionen entstand der Gedanke zu zwei Workshops als sommerliches Zusatzprogramm. Am Sonntag, 26. Juli, 14 bis 18 Uhr, gibt es einen Foto-Workshop mit dem Titel „Das Auge für das Besondere“ und am Samstag, 8. August, 10 bis 11.45 Uhr, lautet das Thema „Unter den Augen des Weisen: rhythmische Bewegungen zu Fotos“. Weitere Infos dazu gibt es auf der Internetseite der Synagoge.

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