Ruach Tikva (Geist/Wind Hoffnung; 2005)
© Kurt-Willi Julius
Katharina Natalie Eitel
(geb. 1946 in Marburg an der Lahn; lebte in Marburg an der Lahn; gest. 2016)
Die Installation von Katharina Natalie Eitel besteht aus mehreren Teilen.
Sie ist nach umfangreichen Studien des Raumes sowie des Lichteinfalls
zu bestimmten Tageszeiten speziell für den ausgewählten Standort in
der Synagoge Vöhl konzipiert worden.
Da ist zunächst der große runde Spiegel, der durch das geöffnete
Fenster das „Himmlische“, die von Gott gelenkte Bewegung der Wolken
und Gestirne in den Innenraum der Synagoge holt. Dieser Spiegel
ermöglicht es aber auch, den Synagogenhimmel als tiefe, grubenhafte
Erweiterung im Boden zu sehen, wenn man nur um ihn herumgeht.
Der Spiegel ruht auf Teilen eines zerbrochenen Davidsterns, die
gleichzeitig die Verbindung zu einem anderen zentralen Element der
Arbeit herstellen. Ein in einem Segment des Davidsterns integrierter
dreieckiger Spiegel reflektiert ein darüber aufgebautes Segel, das auch
Flügel symbolisiert. Zusammen mit einem Glasquader und dem
Sternenbrett erscheint für die Vorstellung ein Schiff, das die Hoffnung
(hebr.: tikwa) trägt.
Über allem schwebt „ruach“, der Geist, der Wind, der durch den Vogel
vor blauem Hintergrund auf der großen, senkrecht gestellten Glasplatte
ausgedrückt wird. Dieser Vogel, entnommen einer früheren Arbeit zu
Ehren von Else Lasker-Schüler, entstand durch Montage der
Buchstaben des Wortes „ER“ (= Gott) in einem Text Martin Bubers.
Seine Form bildete sich überraschenderweise, als Folien von Fotografien
des Wortes, aus verschiedenen Richtungen aufgenommen,
übereinander gelegt wurden.
© Kurt-Willi Julius
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