Gibt jedem Lied eine eigene Note: Das Duo „tonArt“ mit Claudia Paul und Gerald Berberich bei ihrem Konzert in der Synagoge Vöhl. Foto: Stefanie Rösner
Vöhl – Die Kraft der Musik war am Sonntagvormittag in der Synagoge in Vöhl zu spüren. Das Duo „tonArt“ mit Sängerin Claudia Paul und Gitarrist Gerald Berberich beglückte sein kulturhungriges Publikum mit einer ansprechenden Auswahl an bekannten Stücken unter dem Motto „Starke Frauen – starke Lieder“.
Die Musiker hatten mit diesem Thema vorwiegend das Interesse von Frauen, aber auch das männlicher Besucher geweckt, und so waren alle Plätze schnell belegt. Endlich wieder ein Live-Konzert – das genossen die meisten ganz bewusst und belohnten das Duo „tonArt“ stets mit lautem Applaus. Dieses stimmte mit „It’s the Morning“ aus den 70er-Jahren auf sein facettenreiches Programm ein, das vorwiegend aus Liedern bestand, die einst von erfolgreichen Frauen auf die Bühne gebracht worden waren.
Auf charmante Weise sang Claudia Paul mit ihrer sanften Stimme mal heitere, mal tiefgründige Lieder – begleitet von Gerald Berberich, der die Saiten der Gitarre flexibel zupfte oder anschlug. Das Publikum fühlte sich angesprochen durch Evergreens wie „Bei mir bist du schön“ von Zarah Leander und „Mr. Sandman“ von The Chordettes. Zuspruch vom Publikum gab es auch für Interpretationen von Stücken der deutschen Sängerin Hildegard Knef. Da durfte „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ nicht fehlen.
Verschiedene Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts fanden somit Berücksichtigung ebenso wie verschiedene Genres und verschiedene Sprachen. Überzeugend war die präzise Artikulation der Sängerin – ob auf Spanisch („Hijo de la luna“) oder bei französischen Chansons („La vie en rose“).
Claudia Paul strahlte bei Hymnen, die das Leben preisen. Besonders gut stand ihr die ausdrucksstarke Interpretation von „Ich liebe das Leben“ von Vicky Leandros.
Ein stimmungsvolles Liebeslied war mit „I say a little Prayer zu hören“ – hierbei wurde das Publikum mit der amerikanischen Soul-Künstlerin Aretha Franklin an eine weitere starke Frau erinnert. Als Zugabe gab es nicht nur das zuversichtliche „Guten Tag, liebes Glück“ von Max Raabe, sondern Claudia Paul las auch einen hoffnungsvollen Text von dem Schriftsteller Hanns Dieter Hüsch vor, der als Mutmacher in dieser international schweren Zeit gedacht war.
Karl-Heinz Stadtler vom Förderkreis Synagoge Vöhl dankte den Musikern für die wohltuenden Klänge in schönem Ambiente.