Dienstag, 13. Juli 2021, 19.00 Uhr, Dienstagskino mit Filminfo


Gemälde zweier Liebender vor goldenenHintergrund
Gustav Klimt artist QS:P170,Q34661, Gustav Klimt 046,
als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Am Dienstag, den 13. Juli nimmt der Förderkreis Synagoge in Vöhl seine Reihe „Dienstagskino in der Synagoge“ wieder auf. Gezeigt wird ein Film zum Thema Beutekunst, dessen Titel aus Lizenzgründen nicht genannt werden darf.

Zum Inhalt: Erinnerungen sind unbezahlbar. Niemand weiß das besser als Maria Altmann (Helen Mirren), die vor vielen Jahren unter dramatischen Umständen aus Wien fliehen und alles zurücklassen musste. So auch mehrere Gemälde, die sich im Besitz ihrer Familie befanden und von den Nazis geraubt wurden. Jahrzehnte später erfährt sie, dass sie die rechtmäßige Erbin eines der berühmtesten Gemälde der Welt ist, „Die goldene Adele“, Gustav Klimts Portrait von Marias Tante Adele. Doch der Staat Österreich möchte sich nicht von dem Kulturgut trennen. Es beginnt eine juristische Auseinandersetzung um die Rückgabe, für die Maria Altmann nach Wien zurückkehrt, in die Stadt, die sie nach ihrer Flucht nie wieder betreten wollte. In weiteren Rollen Daniel Brühl als Journalist Hubertus Czernin und Ryan Reynolds als Anwalt Randy Schoenberg, Regie: Simon Curtis (2015).

Beginn 19 Uhr. Zugang zur Synagoge gibt es für maximal 25 Personen mit negativem Corona-Schnelltest bzw. Nachweis über Impfung oder Genesung. Beim Betreten des Raums ist eine medizinische Maske zu tragen, die am Platz abgenommen werden kann. Die Synagoge verfügt über ein CO2-Messgerät und eine günstige Luftzirkulation, so dass eine Ansteckungsgefahr möglichst gering gehalten wird. Anmeldung über 05635-1022 mit Angabe Ihrer Kontaktdaten.

Samstag, 11. September 2021, 18 Uhr, Sistanagila

 

171. Synagogenkonzert

Sistanagila

Open Air im Schlossgarten an der Henkelhalle
"Klappstuhlkonzert"
Bitte eine Sitzgelegenheit mitbringen!


Bei schlechtem Wetter findet das Konzert in der Henkelhalle statt.

Fünf Musiker mit Instrumenten vor Stadtsilouhette

Foto: Sistanagila

"Iranisch-israelisches Musik-Affaire" im Vöhler Schlossgarten

Zum Tag des offenen Denkmals lädt der Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V. gemeinsam mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen zu einem Klappstuhlkonzert in den Schlossgarten Vöhl ein. Zu hören sein wird das iranisch-israelische Musikensemble Sistanagila. Es wurde 2009 aus einem Gefühl der Ohnmacht gegründet, dass die Völker Irans und Israels verfeindet sind und um ein Zeichen zu setzen für Verständigung und Frieden. Die in Berlin lebenden israelischen und iranischen Musiker suchen mit ihrem Projekt den Dialog. Sie demonstrieren diesen Dialog in Sistanagila, indem sie aufeinander zugehen, einander neugierig lauschen und miteinander spielen. Getragen von jahrhundertealter jüdischer und iranischer Musiktradition begeben sich die Musiker auf eine Reise, die sie am Ende zu sich selber führt. Der musikalische Leiter Yuval Halpern berichtet: „Wir haben über die Jahre mehr Gemeinsamkeiten entdeckt, als wir ahnten. Viele Melodien sind im ganzen Nahen Osten und im Mahgreb bekannt. Einer der Iraner hat gesagt, er habe die Melodie von "Hava Nagila" im Radio gehört, aber nicht gewusst, dass es jüdisch sei. Von dem persischen Lied "Shane" sagen viele Libanesen, es sei libanesisch. Und das auf Ladino gesungene jüdische Lied "La Rosa Enflorece" aus dem Mittelalter wird auch in der heutigen Türkei gesungen.“ (Spiegel online, 29.11.2019)

Sistanagila bedienen sich sowohl folkloristischer und religiöser Melodien aus Klezmer, sephardischer und traditionell persischer Musik als auch moderner und klassischer Kompositionen. Die unterschiedlichen Melodien und Motive, neu arrangiert mit Einflüssen von Flamenco und Jazz bis hin zu progressivem Metal, verschmelzen zu einer Musik, die etwas ganz Neues entstehen lässt und eine Brücke zwischen zwei Welten baut.

Eintritt: 10 €, an der Abendkasse + 2 €.
Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. oder 05635-1022. Vorab-Überweisung an: Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V.; Sparkasse Waldeck-Frankenberg; IBAN: DE48523500050007051501; Überweisungszweck: Konzert mit ... am ... Die Karten liegen dann an der Abendkasse für Sie bereit. Falls Sie nicht vorab überweisen, zahlen Sie den Abendkassenpreis (+2€).
Zu beachten sind die tagesaktuellen Corona-Vorschriften.

Gefördert von der Sparkassen-Kulturstifung Hessen-Thüringen
Sparkasse Waldeck Frankenberg
im Rahmen der Reihe:"Hör-mal im Denkmal"

 

Sonntag, 17. Oktober 2021, 17 Uhr, Karolina Petrova


172. Synagogenkonzert


'Ich bin keine schwarze Tulpe'

Erinnerung an die französische Sängerin Barbara
in Texten und Chansons

 

Portait einer Frau und Portrait von Mann mit Akkordeon
Karolina Petrova und Hans-Richard Ludewig
Foto: John Kanone und Foto: Thomas Kruse
 

Ich singe mein Leben sagt die 1930 als Tochter jüdischer Emigranten in Paris geborene Barbara.

In Frankreich ist die gebürtige Pariserin aus der Reihe der Chansoninterpreten nicht wegzudenken, doch in Deutschland kennt man fast nur das Chanson “Göttingen”,
das sie bei einer Reise dorthin als Liebeserklärung an die Stadt schreibt und damit einen Beitrag für die Aussöhnung von Frankreich und Deutschland leistet.

Gemeinsam mit ihrem Pianisten Hans-Richard Ludewig ist es Karolina Petrova gelungen, ein einfühlsames Portrait über Barbara zu schaffen,
in dem sie anhand von Texten und Chansons, gesungen in Französisch und Deutsch, die Facetten dieser Persönlichkeit aufzeigt.

Ein sinnlicher Abend der berührt, betört, bewegt und entführt in eine Welt voller Melancholie, Eigensinn und Schönheit.
In die Welt von Barbara.

Eintritt: 18/16/14 €, an der Abendkasse + 2 €.
Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. oder 05635-1022. Vorab-Überweisung an: Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V.; Sparkasse Waldeck-Frankenberg; IBAN: DE48523500050007051501; Überweisungszweck: Konzert mit ... am ... Die Karten liegen dann an der Abendkasse für Sie bereit. Falls Sie nicht vorab überweisen, zahlen Sie den Abendkassenpreis (+2€).



Samstag, 27. November 2021, 19 Uhr, Ensemble Santiago


Das Konzert fällt wegen der Pandemie leider aus!

(172.) Synagogenkonzert

Ensemble Santiago feat. Faleh Khaless:„Ocho Kandelikas“

4 Musiker/innen schauen aus FensternFoto: Ensemble Santiago

Die Musikerinnen und Musiker des Trio Santiagos vereint ein weiter stilistischer Horizont. Sie lassen mit feiner Spielkultur spanische Musik der Renaissance- und Barockzeit erklingen. Dynamisch kraftvoll spielen sie Musik der jüdischen Tradition oder Melodien der Balkanregion. Khaless Faleh (arabische Laute) nimmt die Zuhörer mit seinem virtuosen Lautenspiel mit auf eine wundervolle Reise in die magische Welt der arabischen Musik. Der aus Tunesien stammende Musiker hat klassische arabische Musik studiert und bei zahlreichen internationalen Festivals konzertiert. Mit seiner virtuosen Spieltechnik und der emotionalen Wärme seines Vortrags hat er vor einigen Monaten auch hier in der Region viele Zuhörer begeistert.

Miteinander, vereint durch einen weiten stilistischen Horizont, reisen die Musiker zu Meeting Points, die sie in südamerikanischer, arabischer, jüdischer und mediterraner Musik entdecken. In ausgefuchsten Bearbeitungen lassen sie handgemachte, leidenschaftlich gespielte Musik erklingen.

Das Ensemble Santiago hat:

bereits mehrfach im Rahmen des Kultursommer Mittelhessen konzertiert.

2016 haben die Musikerinnen und Musiker beim Festival „Sfax capital of arabic  culture 2016“ in Tunesien musiziert und 2018 beim größten deutschen WorldMusicFestval in Rudolstadt gespielt.

Weitere Infos: www.JohannesTreml.de

Annika Rink studiert seit 2014 Musik und Spanisch an der Universität Kassel. Zu ihren Leidenschaften zählen neben der Gitarre der Gesang und der (Flamenco-) Tanz. Durch ihre Affinität zur hispanischen Kultur unternimmt regelmäßige Reisen nach Spanien und Südamerika, wo sie gezielt mit der dortigen Folklore in Kontakt kommt.

Katharina Fendel ist 2. Preisträgerin im Bundeswettbewerb „Jugend Musiziert“, sie hat an der Detmolder Musikakademie Flöte studiert. Mit Hilfe ihres tiefen Einfühlungs-vermögens und  ihrer Improvisationkunst gestaltet sie ganz wesentlich den Klang des Ensembles.

Johannes Treml hat in Österreich klassische Gitarre studiert und mit dem Ensemble Guitart auf internationalen Festivals konzertiert. Nach dem Studium hat er sich intensiv mit Flamenco- und lateinamerikanischer Musik beschäftigt. Aus seiner Feder stammen die Bearbeitungen für das  Ensemble Santiago.

Christoph Oppenheimer hat seine musikalische Ausbildung hauptsächlich bei Meistertrommlern auf Kuba erhalten. Er setzt mit seinen Perkussionsinstrumenten ganz entscheidende Akzente im Gesamtklang.

Faleh Khaless ist marokkanischer Abstammung  und hat in Tunesien klassische arabische Musik studiert. Durch sein nuancenreiches, hochvirtuoses  Lautenspiel und die emotionalen Wärme seines Vortrags hat er zahlreiche Preise gewonnen und viele Einladungen zu internationalen Weltmusikfestivals erhalten.

Er vereint in seinen aktuellen Formationen Elemente aus arabisch-andalusischer Musik, Flamenco, Blues und Jazz.

Die Veranstaltung findet unter der 3G-Regelung in der Synagoge statt.
Die Teilnehmerzahl ist auf 60 Personen begrenzt.

Eintritt: 18/16/14 €, an der Abendkasse + 2 €.
Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. oder 05635-1022. Vorab-Überweisung an: Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V.; Sparkasse Waldeck-Frankenberg; IBAN: DE48523500050007051501; Überweisungszweck: Konzert mit ... am ... Die Karten liegen dann an der Abendkasse für Sie bereit. Falls Sie nicht vorab überweisen, zahlen Sie den Abendkassenpreis (+2€).

Dienstag, 8. Juni 2021, 19.00 Uhr, Dienstagskino mit Filminfo

 

Grafik eines Kinoprojektors
Bild von mohamed Hassan auf Pixabay

Die Veranstaltung findet aufgrund der Einschränkungen in der Pandemie nicht statt.



Wenn sich die 7-Tage-Inzidenz weiter nach unten entwickelt, werden wir am 8. Juni um 19 Uhr im Rahmen der Reihe „Dienstagskino“ einen amerikanischen Spielfilm von Simon Curtis aus dem Jahre 2015 mit Helen Mirren zeigen, in dem es um die Rückgabe einiger Gemälde des berühmten Malers Gustav Klimt geht, die die Nationalsozialisten enteignet hatten und die später in einem österreichischen Museum gezeigt wurden. Erst im Jahre 2006 wurde das bedeutendste dieser Bilder den Erben der früheren Besitzer nach achtjährigem juristischem Streit zurückgegeben. Auch in Deutschland sehr bekannte mitwirkende Schauspieler sind Daniel Brühl und Moritz Bleibtreu. Wegen Corona ist die Besucherzahl begrenzt. Wir bitten deshalb um telefonische Voranmeldung bei Frau Anna Evers, Tel. 05635 – 1022. In der Synagoge ist das Tragen einer zertifizierten Gesichtsmaske und das Einhalten der Abstandsregeln Pflicht.
 

Donnerstag, 27. Mai 2021, 19 Uhr, Jüdisch-christliche Dialoge, Schawuot - Pfingsten

Jüdisch-christliche Dialoge 2/4

Die Veranstaltung kann nicht als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden, sondern wird als Zoom-Meeting stattfinden. Jede*r, der oder die einen Laptop, ein IPad oder ein Smartphone hat, kann die Veranstaltung miterleben, und zwar von jedem Ort dieser Welt.
Der Zugang ist unter www.zoom.us/join
Meeting-ID: 864 3506 9992
Kenncode: 259101

IM JAHR 2021 LEBEN JÜDINNEN*JUDEN SEIT 1700 JAHREN IN DEUTSCHLAND.
Im Jahr 321 wurde die jüdische Gemeinde in Köln erstmals erwähnt.
Für dieses Jubiläum haben sich verschiedene Initiativen gebildet.
Eine davon ist der neue gegründete Verein:
#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland


Logo des Gedenkjahres

Hier haben sich Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und wichtige Institutionen zusammengeschlossen.
Unter dem Namen  werden bundesweit rund tausend Veranstaltungen ausgerichtet. Darunter Konzerte, Ausstellungen, Musik, ein Podcast, Video-Projekte, Theater, Filme … 
Ziel des Festjahres ist es, jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem erstarkenden Antisemitismus etwas entgegenzusetzen. 

Mit der Veranstaltung:

Schawuot beziehungsweise Pfingsten

tragen wir zum Jubiläum bei.

Eine Übersetzung von "Schawuot" bedeutet: Wochenfest. Die Festtage fallen dieses Jahr auf den 17. und 18. Mai. Es hat verschiedene Bedeutungen: als Erntedank Fest, als Erinnerung an den erneuten Empfang der zehn Gebote und Abschluss der Frühlingsfeste.

Gemälde mit Männern mit Thoraträger in der Synagoge

Moritz Daniel Oppenheim artist QS:P170,Q215073 Details of artist on Google Art Project, Moritz Daniel Oppenheim - Shavuot (Pentecost) (Das Wochen- oder Pfingst-Fest) - Google Art Project, als gemeinfrei gekennzeichnet.
Erinnerung an den neuerlichen Empfang der Zehn Gebot.

Pfarrer i.R. Heinz Daume, Großkrotzenburg, und Rabbiner Jehoshua Ahrens, Gemeinderabbiner in Darmstadt, werden in der Synagoge sprechen.
Herr Ahrens ist Beauftragter für Interreligiösen Dialog des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen.
Herr Daume ist evang. Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Hanau e.V.


In der ökomenischen Kampagne zum Festjahr ist das Thema des
Monats Mai: Schawuot - Pfingsten

Plakat der Kampagne: jüdisch-christlich

Archiv der Veranstaltungen 2001


Freitag, 26.1.2001
Aula der Grundschule Vöhl
1. ordentliche Jahres-Mitgliederversammlung

Samstag, 27.1.2001
Martinskirche Vöhl - Benefizkonzert zugunsten der Synagoge Vöhl
Kimba Mondega
Konzert für afrikanische Trommel und Orgel (Leitung: Tosca v. d. Ahé) mit
Conny Kadia Eckert (afrikanische Trommel), Peter Hamburger (Orgel)
Benefizveranstaltung (Eintritt frei / Spenden erbeten)


Frau in SynagogeFoto: WLZ
Samstag, 3.3..2001
Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer besucht die Synagoge
15 Uhr, evangelisches Gemeindehaus Vöhl:
Gesprächsrunde mit Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer
zum Thema "Ehrenamt"

Mittwoch, 11.4.2001
Bürgerhaus Bad Arolsen
Konzert zugunsten der Synagoge Vöhl

Ronald Meyer, New York: Klavierkonzert mit Werken von Beethoven, Brahms,
Chopin, Debussy, Dohnanyi und Schumann
Benefizveranstaltung (Eintritt frei / Spenden erbeten)

Samstag, 7.4.2001
Mitgliederfahrt zur Pessachfeier
Möglichkeit, am Sederabend der Jüdischen Gemeinde Marburg teilzunehmen
Der Teilnahmebeitrag enthält das Essen, den Wein und die Getränke, Fahrtkosten werden gesondert aufgeteilt
Treffpunkt um 17.30 Uhr an der Synagoge Vöhl
Erw.: 38.– DM; bis 12 J.: 19.– DM

Sonntag, 8.4.2001
evangelisches Gemeindehaus Vöhl
Christlich / jüdischer Dialog
Gespräch über Ostern / Pessach
mit Pfarrer Günther Maier (Vöhl) und Barbara Küpfer (Vöhl-Kirchlotheim)

Mittwoch, 11.4.2001
Bürgerhaus Bad Arolsen
Konzert zugunsten der Synagoge Vöhl
Ronald Meyer, New York: Klavierkonzert mit Werken von Beethoven, Brahms, Chopin, Debussy, Dohnanyi und Schumann
Benefizveranstaltung (Eintritt frei / Spenden erbeten)

Sonntag, 13.5.2001
Spaziergang durch das "jüdische" Vöhl
(Leitung: Karl-Heinz Stadtler)
Treffpunkt um 15 Uhr an der Synagoge


MusikerFoto: WLZ
Samstag, 19.5.2001
9. Synagogenkonzert
"Di Gantse Welt Is A Teater"
Lieder vom Jiddischen Theater
mit Erdmuthe Schlusnus (Gesang) und Barry Cohen (Gitarre)
Eintritt: 18.- DM

Sonntag, 10.6.2001
Die jüdische Schule in Vöhl
 Vortrag von Karl-Heinz Stadtler


MusikerFoto: WLZ

Samstag, 16.6.2001
10. Synagogenkonzert
Ein Abend mit Kurt Weill
mit Sara Bloom (Gesang) und Jim Shar (Klavier)
Eintritt: 18.- DM

Samstag, 7.7.2001
Synagogen-Theater (1)
Jens Guske-Jacobi spielt"...trotzdem Ja zum Leben sagen"
Ein Theaterstück von Viktor E. Frankl, basierend auf der Erlebnisschilderung eines KZ-Häftlings
Benefizveranstaltung (Eintritt frei / Spenden erbeten)

Sonntag, 8.7.2001
Spaziergang durch das „jüdische“ Vöhl
(Leitung: Karl-Heinz Stadtler)
Treffpunkt um 15 Uhr an der Synagoge


MusikerFoto: WLZ

Samstag, 11.8.2001
11. Synagogenkonzert (1)
Dany Bober
"Jüdisches" - Lied, Bericht, Plauderei und Gedicht
Eintritt: 15.- DM

Sonntag, 12.8.2001
Straßenfest
Besuch der jüdischen Gemeinde Marburg (Lahn) mit ihrem Leiter Amnon Orbach
Mittagsbuffet mit israelischen und russischen Spezialitäten
Wiederholung des Synagogenkonzerts vom Vorabend mit Dany Bober
Kaffee und Kucheneinfache
Tänze (Leitung: Barbara Küpfer)
Jiddische und hebräische Lieder mit Barbara Küpfer (Gesang) und Britta Hollenbeck-Schindler (Gitarre)

Sonntag, 12.8.2001
Der jüdische Friedhof in Vöhl
Vortrag von Karl-Heinz Stadtler auf dem jüdischen Friedhof
Treffpunkt um 15 Uhr an der Synagoge


MusikerFoto: WLZ
Samstag, 31.8.2001
12. Synagogenkonzert
Dvorak-Psalmengesänge und andere geistliche Lieder
mit Kreiskantorin Irene Tripp (Gesang) und Stefan Viegelahn (Klavier)
Benefizkonzert (Eintritt frei / Spenden erbeten)


MusikerFoto: WLZ
Samstag, 8.9.2001
13. Synagogenkonzert (im Rahmen der Reihe "Hör-Mal im Denkmal";
gefördert durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und
die Sparkasse Waldeck-Frankenberg)
Saitenwind
Zigeunerjazz, südamerikanische Folklore und Klezmermusik
mit Birthe Voigt (Blockflöte, Kontrabass), Alexandra Schmidt (Konzertgitarre, Blockflöte, Kontrabass),
Volker Hamel (Gitarre, Kontrabass, Violine) und Athanasios Paltoglou (Perkussion)
Eintritt: 15.- DM

Sonntag, 9.9.2000
Tag des offenen Denkmals
ganztägig: Führungen durch den Betsaal und das Gebäude
10.30 Uhr: Vortrag von Karl-Heinz Stadtler: Die Mikwe, das rituelle Bad der Juden
11.00 Uhr, 13.30 Uhr und 15.30 Uhr: Film: Rosch Haschana - Gedanken zum jüdischen Neujahrsfest (16 Min.).
11.30 Uhr und 14.00 Uhr: Rundgänge zu den früher von jüdischen Mitbürgern bewohnten Häusern in Vöhl; Führung: Karl- Heinz Stadtler
13.00 Uhr: Vortrag von Karl-Heinz Stadtler: Die jüdische Schule in Vöhl
gegen 15.30 am jüdischen Friedhof: Vortrag von Karl Heinz-Stadtler über den jüdischen Friedhof in Vöhl.
16.00 Uhr: Spielfilm: Viehjud Levi (95 Min., D 1999). Film nach Thomas Strittmatters Theaterstück über eine ländliche Gemeinde in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, der Zeit des heraufkommenden Faschismus. Der Viehhändler Levi wird mißachtet, beleidigt und schrittweise in immer bedrohlicheren Formen drangsaliert.
17.45 Uhr: Bericht über die in allernächster Zeit anstehenden Sanieruhgs- und Instandsetzungsarbeiten
18.00 Uhr: Film über das Schicksal von Landsynagogen in Deutschland nach 1945


MusikerFoto: WLZ
Samstag, 29.9.2001
14. Synagogenkonzert
Aljama
Musik der sefardischen Juden, gesungen in Ladino und Judesmo (Altspanisch),
hebräische und chassidische Folklore
mit Chaim Kapuja (Gesang, Gitarre, Perkussion, Kompositionen und Arrangements)
und Sigune Lauffer (Cello, Perkussion)
Eintritt: 18.- DM

Sonntag, 14.10.2001
Jüdisches Gewerbe" in Vöhl
Vortrag von Karl-Heinz Stadtler

Freitag, 9.11.2001
Gedenkveranstaltung zum 9. November 1938
19.30 Uhr: Friedensgebet in der Martinskirche Vöhl
ca.  20 Uhr: gemeinsamer Gang zur Synagoge;
dort Fortsetzung und Abschluss des Gedenkens


Musiker
MusikerFoto: WLZ

MusikerFoto: Walter Schauderna

Samstag, 17.11.2001
15. Synagogenkonzert
Aufwind - "Di Rejder dreijen sich"
Klezmer und jiddische Lieder
mit Claudia Koch (Gesang, Violine), Hardy Reich (Gesang, Mandoline, Gitarre),
Andreas Rohde (Gesang, Bandoneon, Gitarre),
Jan Hermerschmidt (Klarinetten, Flöten, Gesang) und Thomas Paffrath (Bass)
Beginn des Konzerts in der Synagoge, Fortsetzung in der Martinskirche Vöhl
Eintritt: 18.- DM

Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001 Veranstaltungen 2001

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Sonntag, 18. April 2021, 15 Uhr, Musikalische Fotoreise durch Israel

 

Die "Musikalische Fotoreise durch Israel" mit Karoline-Brigitte Schwegler fällt leider wegen der Pandemie aus!


Frau in Stadt unter Palmen
Foto: Karoline-Brigitte Schwegler

Frau Schwegler war bereits dreimal in Israel: 2011, 2013 und 2017. Im letztgenannten Jahr erfüllte sie sich ihren Herzenswunsch: eine Autofahrt von Tel Aviv über Jerusalem bis zum See Genezareth im Norden des Landes. Eine solche Fahrt führt durch eine atemberaubende Landschaft, ist aber auch immer wieder ein Abenteuer wegen der Kontroll-Stopps an den Straßen.

In ihrer Präsentation „Musikalische Fotoreise durch Israel“ möchte sie Jerusalem, insbesondere auch die malerische Altstadt, und den See Genezareth mit seiner wunderschönen Umgebung zeigen. Ihre eigene Begeisterung über dieses „schönste und geheimnisvollste Land“ möchte sie gern auch ihren Zuschauern vermitteln.


beziehungsweise: jüdisch und christlich, Bar-Mizwa - Firmung/Konfirmation



Das Thema für den Monat April:

Bar-Mizwa - Firmung/Konfirmation

Plakat der Kampagne: jüdisch-christlich
Quelle: https://www.juedisch-beziehungsweise-christlich.de/wp-content/uploads/2020/11/Gemeindebrief_Titel_Kampagne_bzw.pdf

Bar-Mizwa wie auch Firmung oder Konfirmation - Letztere findet in Nicht-Corona-Zeiten um Ostern herum statt - bedeutet die Aufnahme der Teenager in die jeweilige religiöse Gemeinde; in früheren Jahrhunderten galten die jungen Leute dann auch als erwachsen.

Männer und ein Jugendlicher an einem Tisch im Freien
Bar Mitzwa an der Klagemauer in Jerusalem, 2008
Berthold Werner, Jerusalem Western Wall BW 4, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Donnerstag, 8. April 2021, Holocaust-Gedenktag in Israel

Drei Fahnen auf Halbmast im Dunkeln


Jom haScho’a (Yom Hashoah) oder Jom haZikaron laScho’a weLaGwura (hebräisch יום הזיכרון לשואה ולגבורה, „Tag des Gedenkens an Holocaust und Heldentum“) ist ein israelischer Nationalfeiertag und Gedenktag für die Opfer der Schoah einerseits und den jüdischen Widerstand und das Heldentum der jüdischen Untergrundkämpfer andererseits.
Aus diesem Anlass wollen wir an die Holocaust-Opfer aus Vöhl erinnern.

Ermordet 1933-1945

- Vöhler Opfer des Holocaust -

von Karl-Heinz Stadtler

Fortsetzung

Erna Baruch, geb. Katzenstein

wurde am 3. März 1882 als Tochter von Cäcilie und Samuel Katzenstein in einem Haus in der unteren Mittelgasse in Vöhl geboren. 1901 heiratete sie Albert Baruch und zog mit ihm nach Essen, wo ihnen die beiden Söhne Bernhard und Heinz geboren wurden. Sie starb im Alter von 60 Jahren am 23. August 1942 in Auschwitz, wo auch ihr Sohn Bernhard Baruch einen Monat später, am 23. September, umkam.

Max Cossen

geb. am 18. November 1899 in Weener, war von 1925 bis 1927 bei Ferdinand Kaiser in Vöhl als Kaufmann beschäftigt. Nach der Eheschließung mit Paula Meyer aus Eimelrod wohnten sie dort, später in Köln zusammen. Während der dreißiger Jahre emigrierten sie in die Niederlande und wohnten in Amsterdam. Nach der Besetzung der Niederlande durch Deutschland wurden sie in dem Lager Westerbork interniert. Am 7. September 1943 wurde Max Cossen zusammen mit seiner Ehefrau und den beiden Kindern von Westerbork nach Auschwitz deportiert. Nach der Ankunft am 9. September wurden Paula Cossen und ihre Töchter Marianne und Lieselotte in den Gaskammern umgebracht. Max Cossen ließ man noch einige Monate Zwangsarbeit leisten, bevor man ihn am 31. März 1944 auch tötete.

Lina Goldblum, geb. Blum

wurde  am 18.7.1884 als ein Kind der Vöhler Familie Abraham und Frida Blum geboren. 1906 heiratete sie den Kaufmann Adolf Goldblum aus Witten und zog zu ihm. Die beiden betrieben dort ein Lebensmittelgeschäft. Ihnen wurde der Sohn Heinz geboren. 1921 beteiligte sich Lina Goldblum mit einer Spende an der Stiftung des Denkmals für die Gefallenen des 1. Weltkriegs. Lina Goldblum starb bereits 1937 53-jährig in Wattenscheid.

Julius Flörsheim

geb. am 25. Oktober 1883 in Wolfhagen, war von 1907 bis 1914 Lehrer an der jüdischen Schule in Vöhl. 1913 gehörte er zu den Gründern eines Schützenvereins in Vöhl. 1914 wurde er Mittelschullehrer in Frankfurt. Sofort nach Kriegsbeginn zog man ihn ein und er geriet in den Vogesen in Kriegsgefangenschaft, aus der er erst vier Jahre später entlassen wurde.. Bis 1935 unterrichtete er an der Brüder-Grimm-Schule in Frankfurt, anschließend bis Oktober 1941 in pädagogischen Einrichtungen für jüdische Kinder. Im Zusammenhang mit der Pogromnacht kam er Ende 1938 für sechs Wochen ins Konzentrationslager Buchenwald. Im Oktober 1941 wurde er zusammen mit 1000 weiteren Frankfurter Juden, darunter seine Ehefrau und einer seiner beiden Söhne, nach Lodz deportiert. Dort starb er nach Zeugenaussagen  Anfang 1942 an Erschöpfung.

Seine Frau Jenny Flörsheim wurde etwas später in dem nahe gelegenen Vernichtungslager Chelmno vergast.

Sohn Kurt Flörsheim wurde erst bei der Räumung des Ghettos von Lodz Mitte 1944 nach Auschwitz gebracht, arbeitete im so genannten Sonderkommando und wurde dann wohl umgebracht.

Beate Frankenthal

Johanna und Bernhard Frankenthals Tochter Beate wurde am 7. Juni 1892 geboren. Sie galt im Ort als eine sehr zurückhaltende Frau und blieb ledig. Beate Frankenthal wurde Ende Mai 1942 nach Kassel und von dort am Dienstag, dem 1. Juni nach Osten deportiert. Wahrscheinlich am 3. Juni kam der Zug in Lublin an. Die arbeitsfähigen Männer mussten dort aussteigen und wurden nach Majdanek getrieben, während der Zug mit den Frauen, Kindern und alten Männern, also wahrscheinlich auch mit Beate Frankenthal, nach Sobibor weiterfuhr. Wahrscheinlich wurden sie dort innerhalb von 2 Stunden nach ihrer Ankunft vergast. Sie war fünfzig Jahre alt geworden. Allerdings ist ihr Name in dem Gedenkbuch des Lagers Majdanek verzeichnet. Möglicherweise kam sie dort ums Leben.;

Bertha Frankenthal

wurde am 6. September 1887 als Tochter des Vöhler Kaufmanns Hermann Hirsch Frankenthal und seiner Frau Emma in Vöhl geboren. In mehreren Zeitzeugenberichten wird sie als eine fürsorgliche und hilfsbereite Frau geschildert. Nach dem frühen Tod des Vaters führte sie dessen Geschäft in kleinem Rahmen weiter. Sie wohnte in einem kleinen Haus in der Arolser Straße. Kurz nach dem Tod ihrer Mutter im Frühjahr 1940 zog sie nach Frankfurt. Berta Frankenthal wurde im November 1941 von Frankfurt nach Kaunas deportiert und dort zusammen mit knapp 3000 Jüdinnen und Juden aus Berlin, München und Frankfurt erschossen. Sie war 54 Jahre alt.

Johanna Frankenthal, geb. Bachrach

Johanna Frankenthal wurde am 7. Juli 1868 als Tochter von Jakob und Marianne Bachrach in Langenschwarz bei Hünfeld geboren und heiratete 1891 den Vöhler Bernhard Frankenthal. Das Ehepaar wohnte mit den Töchtern Beata und Ida auf dem Schulberg. Am frühen Morgen des 6. September 1942 wurde sie vom Bürgermeister und einem weiteren führenden Vöhler NSDAP-Mitglied aus ihrem Haus abgeholt und zum Bahnhof Itter gebracht. Von dort wurde sie über Kassel am 7. September nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 18. November 1942 starb. Sie war 74 Jahre alt.;

Emma Hirsch, geb. Katz

wurde am 2.1.1882 in Korbach geboren. Sie heiratete Maximilian Hirsch und zog zu ihm nach Sachsenhausen. Die Kinder Bernhard, Hildegard und Else wurden ihnen geboren. 1934 verstarb ihr Mann und sie zog wieder nach Korbach. Ende September 1939 wohnte sie einige Wochen bei ihrer Schwester Hermine Rothschild in Vöhl, wohl um dieser nach dem Tod ihres Mannes Alfred Rothschild beizustehen, und zog dann wieder nach Korbach zurück. Am 1.Juni 1942 wurde sie von Kassel über Lublin nach Sobibor deportiert, wo sie wahrscheinlich am 3. Juni in einer Gaskammer starb.

Johanna Jacobs, geb. Blum

stammt aus der alten Vöhler Familie Blum, die mindestens seit 1705 mit Wohnsitz nachgewiesen ist. Sie wurde 1890 als Tochter der Kaufleute Abraham und Frida Blum geboren. Ihr letzter bekannter Aufenthaltsort ist die lettische Hauptstadt Riga, wo sie wahrscheinlich Anfang der 40er Jahre umgebracht wurde.

Johanna Jacobs, geb. Laser

wurde am 22.3.1890 in Vöhl als Tochter des jüdischen Lehrers Joseph Laser und dessen Ehefrau Bertha geboren. Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1907 zog sie mit der Mutter nach Kassel. 1931 heiratete sie dort den Klempner Justus Jacobs und zog mit ihm nach Gelsenkirchen. Von dort wurde sie im Januar 1942 nach Riga „evakuiert“. Sie starb am 5. November 1943 in Auschwitz.

Friederike Katzenstein, geb. Jakob

genannt Rickchen, wurde am 24.6.1870 als Tochter von Michel und Jettchen Jakob in Sachsenhausen geboren. 1906 kam sie zunächst als Hausmädchen zu dem soeben verwitweten Samuel Katzenstein nach Vöhl und heiratete den inzwischen 76 Jahre alten Mann einige Monate später. Nach dessen Tod führte sie das Geschäft, eine Kolonialwarenhandlung, allein weiter. Am 6. September 1942 wurde sie von zwei Männern nachts um vier Uhr aus dem Haus geholt und verließ Vöhl mit den Sachen, die sie in einen Rucksack packen konnte. Eine Zeitzeugin erzählte, wie sie die kleine Rickchen Katzenstein mit dem Rucksack auf dem Rücken zwischen zwei großen Männern die Basdorfer Straße entlang gehen sah. Vom Bahnhof Itter wurde sie nach Kassel und am 7. September von dort nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie bereits am 19. September 1942 im Alter von 72 Jahren.;

Gustav Lorsch

wurde am 24.8.1894 in Alsfeld geboren. 1911 bis 1912 arbeitete er als Handlungsgehilfe in Vöhl im Geschäft von Abraham Blum. Später wohnte er in Gießen. Während des Krieges verschwand er irgendwo in Polen. Auch seine Frau Selma, geb. Stiefel (geb. 1898) und die Söhne Arno (geb. 1927) und Norbert (geb. 1928) wurden 1942 nach Polen deportiert; von den beiden Letztgenannten ist bekannt, dass sie in Treblinka ermordet wurden.

Ferdinand Kaiser

wurde am 10. Januar 1866 geboren. Seine Eltern Levi und Selka Kaiser waren Mitte des 19. Jahrhunderts von Basdorf nach Vöhl gezogen. Ferdinand Kaiser, Vater von vier Kindern, besaß zusammen mit einem Partner von 1908 bis 1912 das „Kaiser-Café“ in Korbach. Er wohnte allerdings in Vöhl, wo er auch ein Geschäft für Manufakturwaren, Landesprodukte und Kunstdünger führte. Er war Anfang des Jahrhunderts Mitglied des Gemeinderats und der Wegekommission und übte die Funktion eines ehrenamtlichen Schöffen bei Gericht aus. Ferdinand Kaiser gehörte zu den Stiftern des Kriegerdenkmals für die Gefallenen des 1. Weltkrieges. 1935 verkaufte er sein Geschäft in Vöhl und zog 1936 zu Angehörigen in Frankfurt. Am 19. August 1942 wurde er mit seiner Frau Ida von Frankfurt nach Theresienstadt deportiert, wo er am 20. Dezember 1943 im Alter von fast 78 Jahren starb.

Ida Kaiser, geb. Löwenstern

wurde 1869 als Tochter von Bernhard und Bertha Löwenstern in Korbach geboren. Anfang Februar heiratete sie den zwei Jahre zuvor verwitweten Ferdinand Kaiser, zog zu ihm nach Vöhl und gebar die Kinder Anna Bertha und Erich. Auch die Stiefkinder Brunhilde und Leopold zog sie auf. Ida Kaiser verließ Vöhl mit ihrem Mann 1936; sie zogen zu Angehörigen nach Frankfurt. Am 19. August 1942 wurde sie mit ihrem Mann von Frankfurt nach Theresienstadt deportiert Dort starb sie am 17. März 1943 74jährig.

Antonie Kugelmann

genannt Toni, wurde am 5.2.1886 als Tochter von Isaak und Sara Kugelmann geboren. Zusammen mit ihren vier Geschwistern wuchs sie in einem Haus im Kirchweg auf. In Frankfurt erlernte sie den Beruf einer Schneiderin und arbeitete als Hauswirtschafterin. 1921 gehörte sie zu den Stiftern des Denkmals für die Gefallenen des 1. Weltkrieges am Maßloh, wozu sie sich wohl vor allem deshalb verpflichtet fühlte, weil ihr Bruder Max in diesem Krieg gefallen war. Mitte der dreißiger Jahre wohnte sie in Köln. Seit ihrer Deportation nach Lodz gibt es keinen Hinweis mehr auf sie. Sie mag ca. 55 Jahre alt geworden sein.

Ruth Katzenstein, geb. Mildenberg, dann Kugelmann

wurde am 8. Dezember 1911 als ein Kind von Moritz und Helene Mildenberg in Vöhl geboren. Nach der Scheidung der Eltern hatte die Mutter wieder ihren Mädchennamen angenommen und den wohl auch auf ihre beiden Töchter übertragen. Ruth heiratete Helmut Katzenstein und wohnte während des Krieges mit ihm und dem Sohn Robert in Amsterdam. Am 31. August 1943 wurde sie mit Mann und Sohn und weiteren über 1000 Juden von Westerbork nach Auschwitz deportiert. Sie starb am 3. September 1943 in Auschwitz im Alter von 32 Jahren. Sohn Robert Katzenstein, gerade mal 3 Jahre alt, starb mit ihr zusammen. Ehemann Helmut Katzenstein wurde bei der Selektion auf die andere Seite gewiesen, leistete noch ein halbes Jahr lang Zwangsarbeit und starb als 33Jähriger am 31. März 1944.

Helene Mildenberg, geb. Kugelmann

wurde am 8. Oktober 1888 in Korbach geboren. 1911 heiratete sie den Vöhler Metzger Moritz Katzenstein und zog zu ihm. Sie hatten die beiden Töchter Ruth und Else. 1924 ließen sie sich scheiden. Helene Mildenberg zog mit den Töchtern nach Korbach und nahm wieder ihren Mädchennamen an. In den 30er Jahren emigrierte sie mit ihrer Tochter Ruth Katzenstein und deren Familie in die Niederlande und wohnte mit ihnen zusammen in Amsterdam. 1938 besuchte sie ihre Tochter Else in Palästina, vielleicht um ihren Enkel Dimor zu sehen. Leider blieb sie nicht dort, sondern reiste zurück in die Niederlande. Am 21. September 1943 wurde sie mit 978 weiteren Juden von Westerbork nach Auschwitz deportiert. Direkt nach Ankunft des Zuges starb sie am 23. September 1943 in den Gaskammern. Sie war kurz vor ihrem 55. Geburtstag.

Dina Kratzenstein, geb. Strauß

wurde am 14.4.1867 als Tochter einer Familie Strauß in Eimelrod geboren. Nach der Hochzeit mit dem Marienhagener Gastwirt, Kaufmann und Landwirt Felix (Selig) Kratzenstein lebte sie mit ihm in dem Gebäude, das heute als „altes Landschulheim“ bekannt ist. Sie hatten vier Kinder: Hermann, Hedwig, Herda und Julius. Im Januar 1936 emigrierte sie mit der Familie ihrer Tochter Hedwig nach Holland. Am 27. April 1943 wurde sie vom holländischen Durchgangslager Westerbork nach Auschwitz deportiert, wo sie wahrscheinlich gleich nach der Ankunft vergast wurde.  Sie war 76 Jahre alt.

Hermann Kratzenstein

wurde am 5.2.1891 in Marienhagen geboren. Gleich zu Beginn des 1. Weltkrieges wurde er für Tapferkeit vor dem Feind mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. 1918 heiratete er Emilie, geb. Wertheim und zog zu ihr nach Niedermarsberg. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Erich, Ilse und Hilde. Wohl noch vor Kriegsbeginn zogen sie in die Niederlande und wohnten in Enschede. Am 21. April 1943 wurden Hermann und Emilie Kratzenstein nach Theresienstadt deportiert. Am 20. Januar 1944 folgten die Kinder Ilse und Erich. Am 28. September 1944 wurde die Familie wieder auseinandergerissen: Hermann Kratzenstein und Sohn Erich mussten nach Auschwitz. Eine Woche später, am 4. Oktober, folgten Emilie Kratzenstein und Tochter Ilse in das Vernichtungslager. Emile Kratzenstein (50 Jahre) und wahrscheinlich auch Tochter Ilse (23) wurden sofort nach der Ankunft in den Gaskammern umgebracht.

Am 22.10.1944 wurde Hermann Kratzenstein in das Kommando Leitmeritz des KZ Flossenbürg überstellt, wo er am 27. Januar 1945 im Alter von 53 Jahren starb. Zwei Monate nach dem Vater starb der 17jährige Sohn Erich Kratzenstein am 21. März 1945 im KZ Flossenbürg.

Die in den Niederlanden verheiratete Tochter Hilde war ebenfalls nach Auschwitz deportiert worden und kam in den Block für medizinische Versuche im Stammlager. Sie überlebte.

Helene Külsheimer

wurde am 15.2. 1874 als Tochter des Händlers Bendix und seiner Frau Rosa Külsheimer in Basdorf geboren, wo sie zusammen mit ihren fünf Geschwistern auch wohnte. Die Familie Külsheimer hat nachweislich schon vor dem Jahre 1800 dort gelebt. Helene Külsheimer wohnte dann in Bad Wildungen und ab Mitte der 30er Jahre in Kassel. Am 7. September 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie fünf Monate lang auf einem Dachboden schlief und hin und wieder Brot und Kartoffeln zu essen bekam. Sie starb dort im Januar 1943 an Ruhr und Bauchtyphus. Für 50 Tote gleichzeitig hielt ein Rabbiner die Trauerrede. Beerdigt wurde sie in einem schönen Leinentuch, wie eine Freundin an die Angehörigen in Palästina schrieb

Leopold Laser

wurde am 29.2.1884 als Sohn des jüdischen Lehrers Joseph Laser und dessen erster Ehefrau Karoline in Vöhl geboren, wo er auch zusammen mit seinen sechs Geschwistern aufwuchs. Die Lasers wohnten in dem großen Haus in der Arolser Straße, das Ascher Rothschild gebaut hatte und in dem sich auch die jüdische Schule befand. Leopold Laser war Handlungslehrling bei Eisenach, arbeitete dann auch in Bochum und Hüsten und heiratete Else Goldberg. Mit ihr wohnte er zuletzt in Hagen. Am 2. März wurde er zusammen mit seiner Frau Else-Eva, geb. Goldberg, und ihrem Sohn Heinz-Egon nach Auschwitz deportiert. Da sie in den dortigen Akten nicht erwähnt sind, ist davon auszugehen, dass sie alle drei sofort nach ihrer Ankunft vergast und verbrannt wurden.  Leopold und Else-Eva Laser waren 59, Heinz-Egon war 18 Jahre alt.

Markus Lazarus

wurde am 18. Juni 1867 in Oberwerba als Sohn von Hirsch und Schönchen Lazarus geboren. Um 1890 heiratete er Minna Rosenbaum, zog mit ihr nach Vöhl und wohnte in einem Haus in der Nachbarschaft des späteren Hauses Fleck. Ihnen wurden zwei Kinder geboren, von denen das zweite nach wenigen Tagen starb. Um 1900 heiratete er Minna Müller aus Herleshausen. 1901 wurde Sohn Sally geboren. Ab 1905 lebten sie in Kassel. Am 7. September 1942 wurden Markus und Minna Lazarus von dort nach Theresienstadt deportiert. Markus Lazarus starb dort am 4. Mai 1943, seine Frau Minna Lazarus, geb. Müller, sechs Wochen später am 19. Juni 1943. Sohn Sally Lazarus kam am 25.2.1945 im Konzentrationslager Mauthausen ums Leben.

Minna Lazarus

wurde am 8.2. 1879 als Tochter von Hirsch und Schönchen Lazarus in Oberwerba geboren und zog mit ihnen nach Vöhl, wo sie aufwuchs. Ab 1915 wohnte sie in Kassel; von dort wurde sie am 9. Dezember 1941 in das Ghetto Riga deportiert. Dort verlor sich ihre Spur.

Ludwig Meyer

geb. am 17.10.1912 in Bremke, Sohn des jüdischen Lehrers Louis Meyer und seiner Frau Paula, lebte mit seiner Familie zwischen 1914 und 1926 in Vöhl, dann in Korbach. Nach Angaben des Bruders wurde er ein Opfer des Holocaust. Über Zeitpunkt und Ort des Todes ist nichts bekannt.

Minna Meyer, geb. Kaiser

wurde am 29. Oktober 1864 in Vöhl als Tochter von Levi und Selka Kaiser geboren. Sie war die Schwester des Vöhler Kaufmanns Ferdinand Kaiser. 1889 heiratete sie Meier Meyer und lebte mit ihm in Bremen. Am 8. November 1941 wurde sie mit 1000 weiteren Juden von Hamburg aus nach Minsk deportiert, wo sie wohl aufgrund ihres hohen Alters nicht mehr lange gelebt haben dürfte.

Jenny Mildenberg

wurde am 6.5.1887 in Wohnbach, Kreis Friedberg, geboren und war die erste Ehefrau von Max Mildenberg (dem Älteren). Mit ihm hatte sie den Sohn Leo. Sie trennte sich von ihrem Ehemann und wohnte mit dem Sohn überwiegend in Bad Mergentheim. Im Juli 1942 wurde sie nach Auschwitz deportiert.

Max Mildenberg

wurde am 6. Januar 1902 als Sohn von Salomon und Amalie Mildenberg geboren. Seine Jugend verbrachte er zusammen mit seiner Schwester Rosalie im Haus Mittelgasse 7, neben der Synagoge. Unter anderem war er schon als Jugendlicher Mitglied des Sport- und des Gesangvereins. Im Dezember 1930 heiratete er die evangelische Hebamme Marie Luise Thomas. Im folgenden Jahr wurde ihnen die Tochter Gisela geboren.

Max Mildenberg führte ein Gemischtwarengeschäft zunächst für kurze Zeit in der Henkelstraße, dann in der heutigen Mittelgasse, zuerst im Haus Nr. 15, dann in Nr. 5; zuletzt arbeitete er bei der Firma Rohde im Straßenbau und wohnte im Elternhaus (Mittelgasse 7).

Am 10. November 1938 wurde er von drei Vöhler Polizei- und NSDAP-Vertretern verhaftet und über Kassel nach Buchenwald deportiert. Als Häftling Nr. 25388 lebte er dort in Block 4a bis zum März 1939. Einer der Bediensteten des Konzentrationslagers war, wie er später zu Hause erzählte, ein junger Vöhler. Unter der Auflage, Deutschland binnen eines Jahres zu verlassen und nachdem seine Familie eine Einwanderungserlaubnis für die Dominikanische Republik vorgelegt und einen hohen Betrag an die Kasseler SS bezahlt hatte, wurde er am 7. Februar 1939 nach Hause entlassen. Max Mildenberg verließ Vöhl und ging über Remscheid und Köln nach Brüssel. Er wollte Frau und Kind nachholen, was jedoch wegen des Kriegsbeginns nicht mehr möglich war. Nach dem Beginn des „Westfeldzuges“ im Frühjahr 1940 wurde er zunächst in dem Lager Le Vigean in Zentralfrankreich interniert, dann nach Saint Cyprien (am Mittelmeer, nahe der spanischen Grenze) verlegt, zwischenzeitlich auch im Lager Gurs am Nordrand der Pyrenäen untergebracht und in der 74. Arbeitskolonne im Arsenal von Roanne an der Loire eingesetzt. Im August war er noch in dieser Kolonne in Fort Chapoly am westlichen Stadtrand von Lyon interniert. Von dort wurde er in das Durchgangslager Drancy nordöstlich von Paris gebracht.

Am 2. September 1942 wurde er mit einem Zug von Drancy bei Paris nach Auschwitz deportiert und dort wahrscheinlich am 4. September gleich nach Ankunft des Zuges in den Gaskammern des sogenannten Weißen Bunkers umgebracht.;

Minna Mildenberg, geb. Spier

wurde 1893 in Allendorf an der Lumda geboren.  Sie war die erste Frau des Vöhler Metzgers Albert Mildenberg, hatte mit ihm die Tochter Margot und sie wohnten in Frankfurt. Als er emigrierte, wollte sie ihn nicht begleiten. Als Hausangestellte wohnte sie zusammen mit ihrer Tochter Margot Mildenberg, ebenfalls Hausangestellte, in Mainz. Sie wurden zunächst in einem regionalen Sammellager in Mainz, dann im zentralen Sammellager des Volksstaates Hessen in Darmstadt konzentriert und am 25. März 1942 mit 1000 weiteren Personen in das Ghetto Piaski in der Region Lublin verschleppt. Sofern sie nicht dort in den folgenden Wochen an Krankheit, Hunger etc. zugrunde gegangen oder bei "Aktionen" auf dem dortigen Friedhof erschossen worden sind, könnten Sie Ende Juni 1942 Opfer der Verschleppung eines Großteils der Ghettobewohner in das Vernichtungslager Sobibor geworden sein, wo die meisten nur kurz nach ihrer Ankunft vergast wurden. Es gibt keinen einzigen Überlebenden dieser Deportation.

Sophie Nussbaum, geb. Frankenthal

wurde am 17. Juni 1889 in Vöhl geboren. 1912 heiratete sie den Kaufmann Emanuel Mendel Nussbaum und hatte mit ihm den Sohn Joseph und die Tochter Siddi. 1921 leistete sie einen Beitrag zur Errichtung des Kriegerdenkmals für die Gefallenen des 1. Weltkrieges auf dem Maßloh. Die Nussbaums wohnten im Kreis Hünfeld und zogen später nach Frankfurt. Zusammen mit ihrem Mann wurde sie am 16. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, von dort am 23. Januar 1943 nach Auschwitz, wo sie dann wohl umgebracht wurde. Am 23. Dezember 1942 war ihr Mann  Emanuel Nussbaum in Theresienstadt gestorben. Sie wurde 53, er 61 Jahre alt.

Harry Karl Plaut,

Ehemann der Basdorferin Klara Külsheimer, wohnte mit seiner Frau in Duisburg, bevor er im April 1942 nach Izbica deportiert wurde. Höchstwahrscheinlich starb er noch im selben Jahr entweder in Izbiza oder in einem der nahe gelegenen Vernichtungslager Belzec, Majdanek oder Sobibor.

Alfred Rothschild

wurde am 4. Oktober 1871 in Vöhl als Sohn von Moritz und Karoline Rothschild geboren, deren Vöhler Stammbaum mindestens bis ins Jahr 1705 zurückreicht. 1904 heiratete er in Korbach Hermine Katz. Ein Jahr später wurde Sohn Richard geboren, der 1935 nach einer kurzen Lehrzeit in der Hachschara (Vorbereitungslager) Grüsen nach Israel emigrierte. Alfred Rothschild erhielt im Ersten Weltkrieg das Eiserne Kreuz, das er sich in den 30er Jahren oft an die Brust heftete, wenn er im Dorf unterwegs war.

Alfred Rothschild gehörte das Gasthaus „Prinz Wilhelm” mit angeschlossenem Kolonialwarenladen. Noch in den 20er Jahren und Anfang der 30er war er Regisseur der Laienspielgruppe und gewähltes Mitglied des Vöhler Gemeinderats. Noch bei den Kommunalwahlen im März 1933 kandidierte er für den Gemeinderat, wurde jedoch nicht mehr gewählt.

In der Nacht vom 10. auf den 11. November 1938 wurde er verhaftet und über Kassel in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Eine Woche nach seiner Rückkehr Anfang September 1939 starb er am 13. September als 67-Jähriger an den Folgen der KZ-Behandlung im Haus des Schwagers in Korbach.

Hermine Rothschild, geb. Katz

wurde am 4.8.1877 als Tochter des Korbacher Getreidehändlers Salomon Katz und seiner Frau Johanna geboren und wohnte mit ihrem Mann Alfred nach der Hochzeit in Vöhl. Gemeinsam betrieben sie das Hotel „Prinz Wilhelm“. Sie soll eine sehr gute Köchin gewesen sein. Nach der Arisierung des Hotels und Alfreds Tod wohnte sie in einem Haus in der Henkelstraße zur Miete.

Am 29. Mai 1942 verschwand sie aus Vöhl. Am 1. Juni wurde sie von Kassel über Lublin nach Sobibor deportiert, wo sie wahrscheinlich am 3. Juni in einer Gaskammer starb.  Zum selben Transport gehörten die  Schwester Emma und der Bruder Siegfried.;

Selma Rothschild

wurde am 10. Februar 1867 als Tochter von Moritz und Karoline Rothschild geboren und war die ältere Schwester Alfred Rothschilds. Bis zu ihrer Deportation wohnte sie im obersten Stockwerk des von ihrem Großvater Ascher gebauten Hauses in der Arolser Straße. Anfang September 1942 wurde sie aus ihrer Wohnung geholt, am 6. September vom Bahnhof Itter nach Kassel und dann nach Theresienstadt deportiert. Am 29. September wurde sie zusammen mit 2000 Juden in das Vernichtungslager Treblinka gebracht und dort am 1. oder 2. Oktober 1942 vergast.;

Mathilde Scharff, geb. Nußbaum,

geb. am 22. April in Niederaula, arbeitete ab Juni 1910 als sogenannte Stütze im Haushalt bei Kaufmann Ferdinand Kaiser.Während des Krieges wurde sie mit unbekanntem Ziel deportiert. Wo und wann sie starb, ist unbekannt.

Bertha Schiff, geb. Hirsch

geb. am 5. August 1875 in der Provinz Posen, kam Ende des 19.  Jahrhunderts zusammen mit ihrem Mann nach Vöhl und wohnte hier in einem schon vor vielen Jahren abgerissenen Haus im Kreuzungsbereich Arolser Str./Schulberg. 1912 zog sie mit ihrem Mann nach Korbach. Am 15. Juli 1942 wurde sie nach Kassel gebracht. Am 7. September 1942 kam sie nach Theresienstadt, wo sie am 6. Mai 1944 als 69jährige starb.

Ernst Schönhof

wurde am 23. Juni 1864 in Vöhl als Sohn von Jacob und Rosalie Schönhof geboren. Mit seiner Frau Bertha, geb. Oestreicher, wohnte er in Hamburg.  Am 18. August 1942 wurde seine Frau von Frankfurt nach Theresienstadt deportiert. Berta Schönhof starb dort am 21. September 1942. Am 27. September wurde auch Ernst Schönhof von Darmstadt nach Theresienstadt gebracht. Am 2. November starb er dort in Folge der katastrophalen Lebensverhältnisse.

Louis Schönthal

wurde am 1. April 1895 in Marienhagen als Sohn von Moses und Regine Schönthal geboren. 1925 heiratete er Rosa Löwenstein aus Affoldern. 1927 wurde ihnen die Tochter Ilse geboren. Sie wohnten in Marienhagen, zuerst in Haus Nr. 50, das 1928 in Folge eines Blitzschlages abbrannte, dann in Haus Nr. 35 an der Hauptstraße. Louis Schönthal war Handelsmann von Beruf. 1937 zog er mit seiner Familie nach Herford. Im Dezember 1941 wurden sie nach Riga deportiert. Louis Schönthal soll bei einer Bestrafungsaktion durch Genickschuss getötet worden sein.

Rosa Schönthal, geb. Löwenstein

genannt Alma, wurde am 13.12.1902 in Affoldern geboren. Nach ihrer Heirat zog sie zu ihrem Mann Louis nach Marienhagen, 1937 nach Herford. Gemeinsam mit ihrer 14jährigen Tochter wurden die Schönthals im Dezember 1941 nach Osten deportiert. Um den Jahreswechsel 1941/42, nach anderen Angaben 1944, soll sie zusammen mit ihrer Tochter erschossen worden sein.

Ilse Schönthal

wurde am 15.11.1927 als Tochter von Louis und Rosa Schönthal in Marienhagen geboren. 1937 zog sie mit ihnen nach Herford, und im Dezember 1941 wurde die 14Jährige zusammen mit ihren Eltern nach Osten deportiert. Ein Buch über die Herforder Juden berichtet, dass Ilse Schönthal starb, als sie sich zum Schutz ihrer Mutter in deren Arme geworfen hatte und mit ihr zusammen erschossen wurde.

Albert Stern

wurde am 22. Juni 1869 als Sohn von David und Bertha Stern geboren und wohnte in Vöhl. Zusammen mit seiner Schwester gehörten ihm die Häuser 1 und 3 in der Mittelgasse, wo sie ein Geschäft betrieben. Mitte der dreißiger Jahre verkauften die Geschwister die Vöhler Häuser und zogen nach Frankfurt. Am 15. September 1942 wurden Albert Stern und seine Schwester Rosalie nach Theresienstadt verbracht. Albert starb 73jährig im Oktober 1942 in Theresienstadt.

Rosalie Stern

geb. am 22. September 1866, war die ältere Schwester Albert Sterns. Beide blieben unverheiratet und lebten sehr zurückgezogen. Mindestens seit 1705 waren ihre Vorfahren in Vöhl ansässig. Mitte der 30er Jahre verkauften sie ihre Häuser und zogen nach Frankfurt. Rosalie Stern starb im Alter von 77 Jahren am 18. Februar 1943 im KZ Theresienstadt.

Rosalie Sternberg, geb. Mildenberg

wurde 1904 als Tochter des Kaufmanns Salomon und seiner Frau Amalie Mildenberg in Vöhl geboren. Im Mai 1931 heiratete sie in der Vöhler Synagoge den Kaufmann Martin Sternberg aus Katzenfurt bei Wetzlar. 1932 wurde ihnen der Sohn Günter Siegfried geboren. Während des Dritten Reiches blieben sie in Vöhl und wohnten in der Mittelgasse. 1938 wollte Rosalie wohl mit Ihrer Familie auswandern. Möglicherweise blieb sie, weil ihr Bruder Max nach Buchenwald deportiert wurde. Da Rosalie brieflichen Kontakt zu Max in dem Lager Gurs in Südfrankreich aufgenommen hatte, wurde sie 1941 zu einigen Wochen Gefängnis verurteilt. Im Frühjahr 1942 wurde die Familie ins Sammellager nach Wrexen gebracht und von dort am 1. Juni nach Sobibor deportiert, wo sie zusammen mit ihrem Sohn wahrscheinlich kurz nach ihrer Ankunft am 3. Juni umgebracht wurde.;

Martin Sternberg

wurde am 18.7.1903 in Katzenfurt bei Wetzlar geboren. Im Mai 1931 zog er nach Vöhl, wo er Rosalie Mildenberg heiratete. 1932 bekamen sie einen Sohn. Während des Dritten Reiches blieben sie in Vöhl. Sternberg war Kaufmann, musste aber zuletzt im Tiefbau arbeiten. Auch er wurde 1941 wegen schriftlicher Kontakte zu seinem Schwager Max im KZ Gurs zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. 1942 wurde die Familie nach Wrexen und von dort am 1. Juni nach Lublin deportiert. Dort wurde er von Frau und Kind getrennt und nach Majdanek gebracht. Nach dreimonatiger Zwangsarbeit im dortigen Lager starb er am 5. September 1942.;

Günther Siegfried Sternberg,

geboren am 20. August 1932 in Sachsenhausen, lebte als Sohn von Martin und Rosalie Sternberg in Vöhl. Da Juden nicht mehr die normale Schule besuchen durften, musste er ab 1939 eine jüdische Schule in Frankfurt besuchen und in einem dortigen jüdischen Waisenhaus wohnen. Im Herbst 1941 wurden die Kinder wegen der beabsichtigten Deportation nach Hause geschickt. Im Frühjahr 1942 wurde die Familie ins Sammellager nach Wrexen gebracht – zunächst Günter, einige Tage später auch die Eltern - und von dort am 1. Juni nach Sobibor deportiert, wo er zusammen mit seiner Mutter wahrscheinlich kurz nach ihrer Ankunft umgebracht wurde.;

Bertha Strauß, geb. Frankenthal

wurde am 19.10.1858 als Tochter von Selig und Jettchen Frankenthal in Vöhl geboren, wo sie auch zusammen mit ihren Geschwistern Hermann, Lina, Bernhard und Julius aufwuchs. 1889 heiratete sie den Kaufmann Jacob Strauss und hatte mit ihm mehrere Kinder. Von Deutschland wanderte sie nach Amsterdam aus, wurde aber am 20. März 1943 in das Lager Westerbork und von dort am 7. September desselben Jahres nach Auschwitz deportiert, wo sie am 10. September umgebracht wurde, am selben Tag wie ihr Sohn Hugo Strauß und dessen Frau Ella Strauß, geb. Reinberg.

Hedwig Winter, geb. Kratzenstein

wurde am 28.2.1895 in Marienhagen als Tochter des Gast- und Landwirts Felix Kratzenstein und seiner Ehefrau Dina geboren. Zusammen mit drei Geschwistern wuchs sie im sogenannten „Alten Landschulheim“ auf. 1919 heiratete sie den Zigarrenmacher Max Winter, mit dem sie die zwei Töchter Berni und Gertrud hatte. Im Januar 1936 emigrierte die ganze Familie einschließlich der Großmutter Dina Kratzenstein nach Holland. Am 19.10. 1942 wurde sie in Auschwitz umgebracht.

Max Winter

wurde am 23.9.1889 als Sohn des Zigarrenmachers Abraham Winter und seiner Ehefrau Bertha in Tortrow, nach anderer Quelle in Jastrow geboren. 1919 heiratete er Hedwig Kratzenstein und zog zu ihr nach Marienhagen, wo er das Gasthaus seines Schwiegervaters weiterführte. 1936 emigrierte die Familie, zu der auch die Töchter Berni und Gertrud sowie die Schwiegermutter Dina gehörten, nach Holland. Max Winter wurde am 31.3.1944 ermordet; der Ort ist nicht bekannt.

Berni von Geldern, geb. Winter

wurde am 16.10.1920 als Tochter von Max und Hedwig Winter geboren und lebte in Marienhagen im späteren „alten“ Landschulheim. 1936 emigrierte die Familie nach Holland. Am 19. Oktober 1942 wurde sie zusammen mit ihrer Schwester nach Auschwitz deportiert, wo sie am 19.10.1942 ermordet wurden.

Gertrud Winter

wurde am 9.6.1924 als Tochter von Max und Hedwig Winter geboren und lebte in Marienhagen im späteren „alten“ Landschulheim. 1936 emigrierte die Familie nach Holland. Am 19. Oktober 1942 wurde sie zusammen mit ihrer Schwester nach Auschwitz deportiert, und am selben Tag wahrscheinlich in einer Gaskammer getötet.

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