Vöhl – „Es war eine tolle Erfahrung“: Dieses Fazit zog Karl-Heinz Stadtler nach zwölf Wochenenden mit vielseitigem Begleitprogramm und mehr als 1000 Besuchern bei der Stelen-Ausstellung in der Synagoge in Vöhl.

„Wir haben damit etwas ganz Besonderes geleistet und dabei den Verein bis aufs äußerste strapaziert und zahlreiche Kräfte gebunden“, erklärte der Vorsitzende des Förderkreises bei der Abschlussveranstaltung.

Besonders erfreulich aus Sicht der Veranstalter: Zahlreiche Gäste hatten zum ersten mal ihren Fuß über die Schwelle der ehemaligen Synagoge in Vöhl gesetzt. Zur Erfolgsgeschichte der Ausstellung gehörte auch der Dank an alle, die die Ausnahme-Veranstaltung ermöglicht hatten. Von den Sponsoren, deren finanzielle Unterstützung die Ausschreibung eines Wettbewerbs und die Anschaffung von sechs Stelen ermöglicht hatten, über Künstler, die für ganz kleine Gagen aufgetreten waren, bis hin zu den Mitgliedern, bei denen Uli Müllers Vorträge einen zusätzlichen Publikumsmagneten darstellten.

In ihrer Videobotschaft hob Angela Dorn hervor, dass Kunst sichtbar mache, was sonst verschleiert werde. Zudem lobte die hessische Ministerin für Wissenschaft Kunst, dass Ausstellung und Begleitprogramm das Geschichtsbewusstsein vertieft hätten.

Dr. Jürgen Römer, der sonst selten Mittel der Leader-Förderung für kulturelle Zwecke frei machen kann, sieht die Entscheidung nicht nur durch den hohen Besucherzuspruch gerechtfertigt. Das hohe ehrenamtliche Engagement sei ein Beweis für die Kräfte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten würden.

Dabei nahm er auch Bezug auf die Skulptur „Gebündelt“ von Christian Schnatz, die zu den sieben Werken gehört, die im Rahmen der Ausstellung verkauft wurde. „Vielleicht sind wir trotz aller widriger Umstände aktuell freier, als wir es je vorher waren“, sagte Römer. Bürgermeister Karsten Kalhöfer erklärte, er sei stolz auf die Strahlkraft der Ausstellung weit über Vöhl und den Landkreis hinaus.

Das Duo Beate Lambertz und RoMa Barth gestaltete mittels einer musikalischen Weltreise mit Klezmer-Akzenten den stilechten musikalischen Rahmen für die Finissage. Im thematischen Kontrastprogramm gaben sich Melancholie und Lebensfreude, Todesnähe und schwungvolle Liebe auf den ersten Blick einander die Hand. Für etliche Songs aus anderen Sprachen und Kulturkreisen hatte die Multi-Instrumentalistin sangbare deutsche Strophen gedichtet, die im Wechsel mit dem Original erklangen.