Schwarze Sterne (2005)
© Kurt-Willi Julius
Micha Ullman
*1939 in Tel Aviv;
lebt in Stuttgart und Ramat Hasharon (Israel)
Schwarze Sterne (2005)
(Leinöl, Ölfarbe- leicht transparent)
Vorder- und Rückseite sind zu betrachten.
Sie stellen die zwei Seiten des Himmels dar.
Die „alte“ Seite des Brettes zeigt die heile Welt und damit Geborgenheit.
Die „neue“, andere Seite ist im gleichen Blau bemalt. Die Wurmlöcher sind die
„schwarzen Sterne“, die etwas Negatives symbolisieren.
Die Brettkanten blieben unbehandelt, hier kann man die Wurmlöcher verfolgen. Die
Kanten, die Gänge der Würmer, stellen die Verbindung der beiden Seiten, bzw.
zwischen „alt“ und „neu“ dar. Durch die Würmer kommt man zur Gegenwart, zur
Realität, die negative Züge trägt.
Die schwarzen Sterne sind auch am Tage sichtbar, auf dem hellen Blau. Diese
Auffassung leitet sich aus einem poetischen Umgang mit dem Material her. Hier
findet ein Kippen, ein Wechsel statt: die Nacht wird zum Tag.
Inspiriert wurde Micha Ullman bei dieser Arbeit von Paul Celans Todesfuge, etwa
den hervorgehobenen Passagen der Zeilen
Micha Ullman sieht einen Zusammenhang zwischen den vielen von ihm
geschaffenen Grubenskulpturen und den Löchern, den schwarzen Sternen des
Bretts vom Vöhler Synagogenhimmel.
© Kurt-Willi Julius
Brettübergabe; Stuttgart, Februar 2005
© Kurt-Willi Julius
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