Liste der Veranstaltungen 2020











Veranstaltungs-Flyer 2020, 1. Januar 2020

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Flyer Vorderseite

Sonntag, 26. Januar 2020, 19.00 Uhr, Demokratie feiern

Deckblatt des Grundgesetztes

Wir feiern das Grundgesetz …

… und erinnern an die Ermordeten des Nationalsozialismus
 

Am Sonntag, 26. Januar, 19 Uhr feiert der Förderkreis Synagoge in Vöhl zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Ederseeschule Herzhausen und einer Tanzgruppe aus Marburg das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Feiern Sie mit uns die freieste und demokratischste Verfassung, die es je auf deutschem Boden gegeben hat! Und wir erinnern an die Ermordung von mehr als 6 Millionen Menschen einer anderen Religion, einer anderen ethnischen Zugehörigkeit oder einer anderen politischen Auffassung durch das nationalsozialistische Deutschland.
Am 27. Januar 1945 – also recht genau vor 75 Jahren – befreiten sowjetische Truppen das größte deutsche Arbeits-, Konzentrations- und Vernichtungslager bei der Stadt Auschwitz.
Etwas mehr als vier Jahre später – am 23. Mai 1949 – wurde das deutsche Grundgesetz verabschiedet, das so etwas wie die Verfolgung und Vernichtung von  Minderheiten unmöglich machen soll.
Das Grundgesetz feiern – das geht auf die Initiative einer Projektgruppe unseres Landkreises zurück, die mit Unterstützung des Netzwerks für Toleranz mit verschiedenen Gruppen an verschiedenen Orten in Waldeck-Frankenberg bis zum 3. Oktober 2020, dem 30. Jahrestag der Wiedervereinigung, die verschiedenen Grundrechte unserer Verfassung feiern wird. Das Motto dieser Veranstaltungsreihe lautet  „Demokratie feiern – Mit den Grundrechten durch das Jahr“ .
Der Synagogen-Förderkreis wird zusammen mit einer Gruppe von Schülern einer zehnten Klasse der Ederseeschule Herzhausen und einer von Sahra Küpfer geleiteten Tanzgruppe aus Marburg den Artikel 2 des Grundgesetzes mit Wort, Bild und Tanz präsentieren. Er lautet:
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Vor allem dieser Artikel macht deutlich, dass die Mütter und Väter des Grundgesetzes für die Zukunft verhindern wollten, dass man Menschen so einfach die Freiheit, die Gesundheit und gar ihr Leben nehmen kann, wie es in den 12 Jahren vor 1945 geschehen ist. Insofern ist er für die doppelte Bedeutung der Veranstaltung – das Grundgesetz feiern und an den Holocaust erinnern – besonders geeignet.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Montag, 27. Januar 2020 Lichter gegen Dunkelheit


Am 27. Januar 2020 haben die NS-Gedenkstätten zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust zu einer bundesweiten Aktion aufgerufen. Die Gedenkstätten wurden beleuchtet. Hier die Bilder von unserer Synagoge. Die Beleuchtung hat Peter Göbel installiert und fand von 17.00 bis 19.00 Uhr statt. Die Fotos sind von ©Ulrich Müller, Vöhl

Von Außen beleuchtete Synagoge
©Ulrich Müller, Vöhl

Samstag, 15. Februar 2020, 19 Uhr - Emilia Blumenberg


167. Synagogenkonzert 

Je ne regrette rien. Eine Hommage an Édith Piaf.

 

Chansonabend mit Emilia Blumenberg und Nils Mille

Sängerin mit Klavierspieler

„Für mich ist das Singen eine Flucht, es geht in eine andere Welt, ich stehe nicht mehr auf dem Boden.“ (Édith Piaf)
 
Édith Piaf (1915-1963) hat die Welt mit ihren Chansons verzaubert. "Milord" und "Je ne regrette rien" gehören zum kulturellen Erbe Europas. Die Sängerin und Schauspielerin Emilia Blumenberg zeichnet an diesem Abend das Leben der Piaf nach, von der Geburt in einem Pariser Hauseingang über Jahre als Straßensängerin bis zum gefeierten Weltstar, von den Franzosen liebevoll „La Môme Piaf“ genannt. Ihr Leben, ihre Lieder: tragisch und komisch zugleich, mit unglaublicher Energie alles mit sich reißend.
Wie immer versucht die schauspielernde Chanteuse Blumenberg über ihre eigene Person den Liedern Charakter und Farbe zu verleihen, wodurch neue Ausdrucksmöglichkeiten entstehen. Bühnenpartner Nils Mille, „l´homme au piano“, unterstützt dies virtuos mit eigenen Arrangements.
Das Duo begeistert unter den Zuschauern auch diejenigen, die Édith Piaf noch live erlebten.
 
Mille, ausgezeichneter Diplom-Musiker und Instrumentalpädagoge unterrichtete am Vienna-Konservatorium in Wien, spielte in verschiedenen Orchester- und Band-Formationen und ist nach einer zweijährigen Gastprofessur am Edward Said National Conservatory of Music in Palästina heute in Marburg als Pianist, Komponist und Klavierpädagoge aktiv. Bühnen- und Filmschauspielerin Blumenberg war u.a. an den Hamburger Kammerspielen und am Aalto-Theater der Philharmonie Essen engagiert und spielte in Fernsehserien wie „Soko Wismar“, „Der Fahnder“, „Der Kriminalist“ mit. Neben ihrer Dozententätigkeit tritt sie seit vielen Jahren erfolgreich mit eigenen Bühnenprogrammen auf.

Eintritt: 18/16/14 €, an der Abendkasse + 2 €.
Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder 05635-1022. Vorab-Überweisung an: Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V.; Sparkasse Waldeck-Frankenberg; IBAN: DE48523500050007051501; Überweisungszweck: Konzert mit ... am ... Die Karten liegen dann an der Abendkasse für Sie bereit. Falls Sie nicht vorab überweisen, zahlen Sie den Abendkassenpreis (+2€).

 

Samstag, 21. März 2020, 19 Uhr - Matthias Schlubeck -


Wegen der Corona-Pandemie leider abgesagt!


(168.) Synagogenkonzert mit

 "Panflöte und Harfe"

 Matthias Schlubeck und Isabell Moreton


Musikerin und Musiker mit ihren Instrumenten
Foto: Moreton/Schlubeck

In diesem Konzert werden der Panflötenvirtuose Panflötenvirtuose Matthias Schlueck und die Hannoveraner Harfenistin Isabel Moreton gemeinsam zu hören sein. Das Duo Schlubeck-Moreton hat seit 2006 regelmäßig international Konzerte fast 270 Konzerte gegeben. Schlubeck war auch bereits mit dem Helmut-Eisel-Trio JEM in der Synagoge zu Gast.
Die beiden Musiker nehmen das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch die Jahrhunderte der Musikgeschichte und schaffen es mit der besonderen Klangkombination und einem Programm aus meditativen aber auch virtuosen Stücken die Zuhörer in eine andere Welt zu entführen. Neben einigen bekannten Melodien wie z.B. die Meditation von Thais, sind in den Programmen auch immer wieder unbekannte und überraschende Werke zu hören.
Matthias Schlubeck gilt als einer der weltweit führenden Panflötisten und hat sich vor allem im Bereich der Interpretation Klassischer Musik auf der Panflöte einen Namen gemacht. Er konzertiert weltweit mit vielen renommierten Musikern und Ensembles. Die gefragte Harfenistin Isabel Moreton unterrichtet an der Musikschule Hannover und ist Lehrbeauftragte an der Musikhochschule Hamburg. Außerdem ist sie Vorsitzende des Verbands Deutscher Harfenisten. Als Duo haben die beiden Ausnahmemusiker zwei Alben eingespielt.

Eintritt: 18/16/14 €, an der Abendkasse + 2 €.
Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder 05635-1022. Vorab-Überweisung an: Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V.; Sparkasse Waldeck-Frankenberg; IBAN: DE48523500050007051501; Überweisungszweck: Konzert mit ... am ... Die Karten liegen dann an der Abendkasse für Sie bereit. Falls Sie nicht vorab überweisen, zahlen Sie den Abendkassenpreis (+2€).

 

Samstag, 9. Mai 2020, 19 Uhr - Sistanagila -


Wegen der Corona-Pandemie leider abgesagt!


(169.) Synagogenkonzert mit

 „Eine iranisch-israelische Musik-Affäre“

 Sistanagila

Fünf Musiker mit Instrumenten vor Stadtsilouhette
Foto: Sistanagila
Die in Berlin lebenden israelischen und iranischen Musiker suchen mit ihrem Projekt den Dialog.

 

Die Musiker demonstrieren diesen Dialog in Sistanagila, indem sie aufeinander zugehen, einander neugierig lauschen und miteinander spielen. Getragen von jahrhundertealter jüdischer und iranischer Musiktradition begeben sich die Musiker auf eine Reise, die sie am Ende zu sich selber führt

Sie bedienen sich sowohl folkloristischer und religiöser Melodien aus Klezmer, sephardischer und traditionell persischer Musik als auch moderner und klassischer Kompositionen. Die unterschiedlichen Melodien und Motive, neu arrangiert mit Einflüssen von Flamenco und Jazz bis hin zu progressivem Metal, verschmelzen zu einer Musik, die etwas ganz Neues entstehen lässt und eine Brücke zwischen zwei Welten baut.

Eintritt: 18/16/14 €, an der Abendkasse + 2 €.
Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder 05635-1022. Vorab-Überweisung an: Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V.; Sparkasse Waldeck-Frankenberg; IBAN: DE48523500050007051501; Überweisungszweck: Konzert mit ... am ... Die Karten liegen dann an der Abendkasse für Sie bereit. Falls Sie nicht vorab überweisen, zahlen Sie den Abendkassenpreis (+2€).

 

Freitag, 15. Mai 2020, Schild #RegionGegenRassismus


Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus sind leider fast alltäglich geworden. Wir rufen dazu auf, sich für eine solidarische, weltoffene und friedliche Gesellschaft einzusetzen, in der wir uns im Rahmen des Grundgesetzes frei entfalten können.
Das "Netzwerk für Toleranz Waldeck-Frankenberg"  arbeitet kreisweit und hat sich zum Ziel gesetzt, Toleranz und Demokratie im Landkreis zu fördern und gegen Rassismus und Rechtsextremismus zu arbeiten.
Die Arbeitsgruppe "Region gegen Rassismus" im "Netzwerk für Toleranz" hat eine Charta ausgearbeitet, sowie Sticker und Schilder hergestellt. Mit diesen Mitteln möchte sie alle Menschen in Waldeck-Frankenberg und darüber hinaus dazu aufrufen ein Zeichen zu setzen und eine Region gegen Rassismus zu gestalten.

Schild neben Haustür der SynagogeFoto: Karl-Heinz Stadtler

Wir haben deshalb das Schild "Region gegen Rassismus" an die alte Vöhler Synagoge gehängt, auch in Erinnerung an jene Menschen, die in den 30er und 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts aus unseren Dörfern und Städten geholt und ermordet wurden. Nie wieder darf dies geschehen. Im Hof der Synagoge steht der "Sag-Nein-Stein". Wenn wir frühzeitig und zahlreich "Nein" sagen, werden jene Greuel "nie wieder" geschehen. Es wäre schön, wenn an vielen öffentlichen Gebäuden das "Region gegen Rassismus"-Schild befestigt würde. So wie am Vöhler Rathaus zum Beispiel. Lieber Bürgermeister Kalhöfer, herzlichen Dank dafür!. Übrigens haben wir in der Synagoge noch ein paar Exemplare, die wir gerne an Interessierte abgeben.

Freitag, 22. Mai 2020, 19 Uhr, - Narinkka -


Wegen der Corona-Pandemie leider abgesagt!


(170.) Synagogenkonzert mit

Narinkka

 „Suomiklezmer“

Vier Musiker mit Instrumenten am Meer
Foto: Narinkka

Narinkka ist die Band des finnischen Kontrabassisten Sampo Lassila. Der Name geht zurück auf den ersten Flohmarkt in Helsinki. Ein Highligt zwischen Jazz und Folk, zwischen Klezmer und Klassik – Narinkka überzeugen mit Spielwitz und Phantasie.
  
Eintritt: 18/16/14 €, an der Abendkasse + 2 €.Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder 05635-1022. Vorab-Überweisung an: Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V.; Sparkasse Waldeck-Frankenberg; IBAN: DE48523500050007051501; Überweisungszweck: Konzert mit ... am ... Die Karten liegen dann an der Abendkasse für Sie bereit. Falls Sie nicht vorab überweisen, zahlen Sie den Abendkassenpreis (+2€).

 

Mittwoch, 24. Juni 2020, 18 Uhr - Vernissage Christa Fianda -


Vernissage

Christa Fianda

„Urkräfte - Feuer, Wasser, Luft und Erde" 

Gemälde roter Wirbel
Bild: ©Christa 
Fianna

Dr.rer. nat. Christa Fianda, Lehrbeauftragte für Chemie an einer Fachhochschule, stellt Ihre Bilder folgendermaßen vor:

„Die Fotografien werden nicht mit dem Computer bearbeitet, sie bleiben authentisch. Lediglich durch das Drehen der Bilder um einen bestimmten Winkel entsteht eine Verfremdung. Durch den Druck auf Leinwand wird ein gewisser Unschärfegrad erreicht, der gewollt ist, da die Bilder dann wie gemalt aussehen. Auf den ersten Blick erkennt man nicht, was genau aufgenommen wurde, und dass es sich um Fotografien handelt, ist auch nicht immer ersichtlich.

Der Dialog mit dem Betrachter beginnt.
Die Titel der Bilder entsprechen dem, was ich in meinen Fotografien sehe und leiten nicht zu dem, was real aufgenommen wurde.
Entstanden sind die Fotografien auf meinen Reisen und in meinem Garten“.

Die Ansprachen zur Eröffnung finden draußen statt. Das Auditorium kann die Bilder danach unter Einhaltung der Abstandsregeln in der Synagoge ansehen.
Besuch der Ausstellung: Während der hessischen Sommerferien täglich (außer samstags) von 9.00 bis 16.00 Uhr und sonntags an Terminen zur "Offenen Synagoge".
Bis zum 31. August 2020.

 

Dienstag, 30. Juni 2020, 19.00 Uhr, Eröffnung des Projekts "Landkulturboten"


Projekt Landkulturboten

In Kooperation mit der GrimmHeimat Nordhessen und fünf weiteren Einrichtungen in der Region nimmt der Förderkreis Synagoge in Vöhl an dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanzierten Projekt teil. Das Bundesprogramm will Kultur im ländlichen Raumfördern. 6 Schülerinnen und Schüler der Ederseeschule Herzhausen und der Alten Landesschule in Korbach bereiten sich seit einigen Wochen intensiv darauf vor, während der hessischen Sommerferien (6. Juli – 14. August) jeweils zu zweit zwei Wochen lang Besucher durch die ehemalig Vöhler Synagoge zu führen. Sie können das Aussehen des Betsaals zu jener Zeit beschreiben, als hier noch jüdische Gottesdienste stattfanden. Außerdem können sie über die Geschichte des Gebäudes und vor allem darüber informieren, warum das Vöhler Gotteshaus die Pogromnacht, die Zeit des Nationalsozialismus und sogar „das zweite Sterben der Synagogen“ –die Zerstörung durch Umnutzung nach dem Krieg - weitgehend unbeschadet überstanden hat.Darüber hinaus vermitteln die Landkulturboten ihr Wissen über das Ende des jüdischen Lebens in Nordhessen in der ersten Hälfte der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Und schließlich können sie auch etwas zu der Ausstellung „Urkräfte: Feuer, Wasser, Luft und Erde“ sagen, die bis zum 30. August zu sehen sein wird.

Hier der Link zu unserem Kooperationspartner:

grimmheimat.de/kultur-entdecken/kulturboten

 

Samstag, 11. Juli 2020, 19.00 Uhr, - Aquabella -


Wegen der Corona Pandemie leider abgesagt!

Verschoben auf Sonntag, den 20. Juni 2021, 16 Uhr

(171.) Synagogenkonzert mit

Aquabella

"Heimat-Lose-Lieder"

5 Sängerinen vor schwarzen Hintergrund


Sonntag, 12. Juli 2020, Workshop mit Aquabella



Gruppenbild von 5 singenden Frauen

Wegen der Corona-Pandemie leider abgesagt!



Dienstag, 14. Juli 2020, 19 Uhr: Dienstagskino mit Film-Info

Piktogramm eines Filmprojektors
Grafik von mohamed Hassan auf Pixabay


Der Film ist eine satirische Liebeskomödie von Regisseur Armin Völckers, gedreht im Jahr 2006 in Deutschland.

Der 17-jährige Berliner Schüler Leroy ist deutsch, kultiviert, gut erzogen - und schwarz. Er spielt Cello und geht in Ausstellungen, anstatt HipHop zu machen und Basketball zu spielen. Das einzig `Coole' an ihm ist sein riesiger Afro-Look. Trotz fehlender Coolness und eines übernatürlichen Talents für Ungeschicklichkeiten jeglicher Art passiert das Unbegreifliche: Leroy erweckt die Aufmerksamkeit der süßen Eva. Doch das Glück der beiden wird auf eine harte Probe gestellt.

Sonntag, 19. Juli 2020, 15.00 bis 17.00 Uhr, Spaziergang auf den Spuren Vöhler Juden

 

SW-Foto einer Dorfstraße mit FuhrwerkFoto: Privat

Versal Buchstabe Wer offenen Auges durch Vöhl geht, findet immer noch Spuren jüdischen Lebens. Da sind in der Tür einer alten Schmiede Namen wie die von Abraham Katzenstein oder Selig Frankenthal neben denen von christlichen Bauern hinein geschnitten worden, da gibt es die Inschrift in hebräischen Schriftzeichen über der Tür eines Hauses, das im 19. Jahrhundert der Händlerfamilie Schaumburg gehörte, und da sind natürlich der jüdische Friedhof in der Herzingsgrube und die ehemalige Synagoge. Diese Spuren sind letzte Zeugen einer jahrhundertelangen Präsenz jüdischer Menschen im Ort. Sie waren Kaufleute und Händler, hatten im Unterschied zu vielen anderen Gegenden Deutschlands oft eine kleine Landwirtschaft und waren als Handwerker tätig. Da gab es aber auch Seifensieder und Aschesammler, Färber und Lumpensammler.

Im Vöhler Gemeinde- und im Marburger Staatsarchiv, aber auch in Berlin und Jerusalem hat Karl-Heinz Stadtler viele Akten und Dokumente über die Vöhler jüdische Gemeinde gefunden,  zu der auch die Juden aus Basdorf, Marienhagen und Ober-Werba gehörten. Er zeigt die Häuser, in denen sie lebten, erzählt von ungewöhnlichen Handelsgeschäften, vom Leben armer und reicher Juden, von ihrem Zusammenleben mit den Nichtjuden, aber eben auch von dem, was ihnen bis zum 6. September 1942 in Vöhl oder später in irgendwelchen Konzentrations- und Vernichtungslagern angetan wurde. An jenem 6. September nämlich – wir kennen sogar die Uhrzeit – wurden die letzten drei jüdischen Frauen aus ihren Häusern geholt und auf eine Reise ohne Wiederkehr geschickt.

Eine Gebühr für den geführten Rundgang wird nicht erhoben. Spenden für die Fortsetzung der Restaurierungsarbeiten an der Synagoge sind willkommen.
Treffpunkt: Synagoge in der Mittelgasse. 15.00 bis 17.00 Uhr.

Versal: Bild von Emmie Norfolk auf Pixabay

Sonntag, 26. Juli 2020, 14.00 bis 18.00 Uhr, Workshop mit Ch. Fianda


In der Synagoge finden in den Wochen der Ausstellung zwei Workshops
mit Frau Dr. Christa Fianda statt:

Ausschreibung des Workshops

Sonntag, 2. August 2020, 15.00 Uhr, Der jüdische Friedhof

 

Grabsteinen auf WieseFoto: Kurt-Willi Julius

Versal Buchstabe Auf dem jüdischen Friedhof in der Herzingsgrube erzählt Heinz Stadtler über die Geschichte der Begräbnisstätte und jüdische Bestattungsriten.
Er stellt einzelne Grabmale und die dort bestatteten Personen vor, berichtet über tragische Todesfälle und lustige Begebenheiten. Erstmals wird öffentlich ein Dokument vorgestellt, das die Existenz eines jüdischen Friedhofs bereits für das Jahr 1773 bestätigt, während man bisher davon ausging, dass es einen jüdischen Friedhof erst 60 Jahre später gab.Treffpunkt an der Synagoge.

Versal: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Samstag, 8. August 2020, 10.00 bis 11.45 Uhr, Workshop mit Ch. Fianda


In der Synagoge finden in den Wochen der Ausstellung zwei Workshops
mit Frau Dr. Christa Fianda statt:

Ausschreibung des Workshops

Dienstag, 11. August 2020, Dienstagskino mit Filminfo


Grafik eines Filmprojektors

Zwei Schwestern verbringen ihren Lebensabend in Cornwall. Eines Tages finden sie einen Schiffbrüchigen am Strand und pflegen ihn bei sich im Haus gesund. Er entpuppt sich als ein Geigenvirtuose, der versucht, der antisemitischen Stimmung in Polen nach Amerika zu entfliehen. Bei einer der Schwestern erweckt der junge Mann aus Polen mehr als mütterliche Gefühle, aber sein Talent und eine schöne junge Frau entführen ihn bald nach London. Großartig gespielt von den britischen Charakterdarstellerinnen Judi Dench und Maggie Smith sowie Daniel Brühl und Natasha McElhone.

Sonntag, 16. August 2020, 15.00 Uhr, Lach-café


Vortragender Mann

Foto: ©Armin Hennig


Johannes Grötecke tritt beim „Lach-Café“ auf.

Ein fröhlicher Nachmittag mit Kaffee, Kuchen und jüdischen Witzen.

Der jüdische Humor ist legendär. Salcia Lachmann, Woody Allen, Ephraim Kishon, Georg Kreisler sind Beispiele hierfür.

 

Donnerstag, 10. September, 2020, 19.00 Uhr, Abschluss Landkulturboten

6 Jugendliche im Garten der Synagoge

Abschlussveranstaltung Landkulturboten

Präsentation der individuellen Projekte.
Das Projekt wird offiziell am 14. August beendet. Doch während ihres Ferienjobs in der Synagoge haben die Kulturbotinnen und -boten nicht nur Besucher durch das Haus geführt, sondern in jeder besucherfreien Minute zusätzlich an einem persönlichen Projekt gearbeitet, das sie heute präsentieren.

Hier der Link zu unserem Kooperationspartner Grimmheimat:

grimmheimat.de/kultur-entdecken/kulturboten
 

Samstag, 12. September 2020, 19 Uhr, - Helmut Eisel & JEM -

 

168. Synagogenkonzert mit

Helmut Eisel & JEM:

„KlezFiesta“

Konzert im Schlossgarten

(zum Tag des offenen Denkmals)

 

Drei Musiker mit ihren Instrumenten

Foto: JEM 

 

Drei Musiker auf einer Freilicht-Bühne

Foto: Walter Schauderna
 
Natürlich war dieses Konzert als Synagogenkonzert geplant. Aber wegen Corona kann es nicht in der Synagoge stattfinden. Nun werden Helmut Eisel (Klarinette), Michael Marx (Gitarre, Gesang) und Stefan Engelmann (Kontrabass) im tollen Ambiente des Vöhler Schlossgartens unter dem Hochzeitswappen von Georg III. dem Mittleren und seiner Frau Dorothea Auguste mit dem Programm „KlezFiesta“ die spanische Klezmertradition zum Klingen bringen. Mit südländisch inspirierten Stücken aus Eisels eigener Feder und mit jeder Menge gutgelaunter Versionen „klassischer“ Stücke mit unwiderstehlichem Urlaubsflair lädt die Band zum Ohrenspitzen, zum Staunen und zum Mitswingen ein. Bei Regen weichen wir in die benachbarte Henkelhalle aus.


Dienstag, 15. September 2020, 19.00 Uhr, Dienstagskino mit Filminfo

Piktogramm eines Filmprojektors
Grafik von mohamed Hassan auf Pixabay

 
Israelisch-französisch-deutsches Filmdrama von Regisseur Eran Riklis aus dem Jahr 2014

Eyad ist Palästinenser in Israel. Sein Vater glaubt an die Unabhängigkeit seines Volkes, will aber auch, dass die Schulbildung seines hochintelligenten und begabten Sohnes an erster Stelle steht. Und so kommt Eyad Ende der 1980er Jahre auf eine Eliteschule in Jerusalem. Dort ist er als Araber ein Außenseiter und findet nur schwer Kontakt zu seinen Mitschülern. Nur Naomi, ein israelisches Mädchen, findet Gefallen an seiner ruhigen Art. Und auch dem im Rollstuhl sitzenden Yonatan ist es egal, was oder wer Eyad eigentlich ist. Doch für Eyad selbst wird es immer schwieriger, den Drahtseilakt zwischen den
Kulturen, Religionen und politischen Ansichten auszubalancieren. Und dabei nicht sich selbst zu verlieren. Wie nebenbei und zwischen den Zeilen vermittelt sich auch ein geschichtlicher Exkurs über den jahrzehntelangen Konflikt zwischen Israel und Palästina, der auch heute noch ungelöst besteht. In erster Linie aber ist MEIN HERZ TANZT ein angenehm ruhig erzählter und berührender Film mit vielen kleinen wahrhaftigen Momenten und Erkenntnissen. Ein Film über Freundschaft, Respekt, das Erwachsenwerden und das Finden der eigenen Stimme und Identität.


Montag, 28. September 2020, 19.00, Kino "Cine K" in Korbach

 Der Film wird Samstag und Sonntag, 3. und 4. Oktober,
jeweils um 16.45 Uhr nochmal gezeigt.

Piktogramm eines Filmprojektors
Grafik von mohamed Hassan auf Pixabay

Es geht um den 90minütigen Kinodokumentarfilm „Swimmingpool am Golan“ der Regisseurin Esther Zimmering. Der Film lief auf vielen Festivals und kam 2019 ins Kino. Der Film handelt von einer Familiengeschichte, die bis in die 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts zurückreicht. Schwerpunkt ist allerdings die Nachkriegszeit; es geht um die DDR und Israel, deren jeweilige Gründung sich mit einem Jahr Abstand vollzog; die Regisseurin sieht einige Parallelen in der Gründungsphase, thematisiert aber auch das Verhältnis von DDR-Bürgern zu Israel und zum Judentum.

Esther Zimmering wird am Montag, 28. September, 19 Uhr, den Film im Cine K (Korbach, Briloner Landstraße 52) zeigen und anschließend zu einer Nachbesprechung zur Verfügung steht.

Freitag, 9. Oktober 2020, 19.00 Uhr, Solidarität mit Juden in Deutschland

Kerzen vor Hauseingang in Straße der Innenstadt


WLZ 17.10.2019 Gedenken vor der Westend-Synagoge. © Renate Hoyer

Am 9. Oktober 2019, einem Mittwoch, also vor einem Jahr, wollte ein Rechtsextremist in die Synagoge von Halle eindringen und unter den zum Gottesdienst versammelten Juden ein Massaker anrichten. Es gelang ihm nicht; stattdessen erschoss er eine zufällig vorbeikommende Passantin und einen jungen Mann in einem Imbiss.

Nach diesem Anschlag änderte sich viel, auch für uns in Vöhl. Die Polizei bewachte von Donnerstag bis Sonntag 24 Stunden täglich die ehemalige Synagoge in der Mittelgasse. Anschließend war ein Streifenwagen bei jeder Veranstaltung vor dem Gebäude. Für den 20. Oktober lud der Verein zu einer „Lesung gegen Antisemitismus“ ein. Ungefähr 50 Personen nahmen teil und trugen Texte vor, die für ein Leben in einer offenen, vielfältigen, demokratischen und solidarischen Gesellschaft warben.

Am Freitag, dem 9. Oktober 2020, werden vor allem in Halle, aber auch in vielen anderen Orten in Deutschland Veranstaltungen des Gedenkens und des Mahnens stattfinden.

Um 19 Uhr wollen wir auch in der Vöhler Synagoge an die Ereignisse in Halle erinnern und für ein friedliches Miteinander von Menschen verschiedenen Glaubens und Denkens werben.
Wer teilnehmen möchte, melde sich bitte bei Frau Evers an (Tel. 05635 1022).

Dienstag, 13. Oktober 2020, Dienstagskino mit Filminfo

Piktogramm eines Filmprojektors
Grafik von mohamed Hassan auf Pixabay


Der Förderkreis Synagoge zeigt in seiner Kinoreihe „Dienstagskino“
einen italienischen Film aus dem Jahr 1988, Drehbuch und Regie von Guiseppe Tornatore mit Musik des im Juli verstorbenen Komponisten Ennio Morricone.Zum Inhalt: Der Filmregisseur Salvatore di Vita (Jacques Perrin) kehrt anlässlich des Todes des alten Alfredo (Philippe Noiret), des ehemaligen Filmvorführers, in sein Heimatdorf zurück. Dies ist der Auslöser für eine imaginäre Reise in seine Kindheit in den späten 1940er Jahren, die er als Halbwaise zu einem großen Teil im Kino des Ortes, dem „Cinema Paradiso“, zugebracht hat. Er denkt zurück an magische Kinostunden, die die Dorfbewohner in ihrem Kino verbrachten und an den strengen Pater, der Alfredo zwang, jeden Kuss aus dem Film zu schneiden. Neben der Erzählebene, die das Heranwachsen Salvatores beschreibt, erzählt der Film darüber hinaus auch die Geschichte des Kinos, nicht nur des Gebäudes im Dorf, sondern auch die des Films und des Filmeschauens und gewann u. a. den Oscar als bester fremdsprachlicher Film und Eu-ropäischen Filmpreis.Mit Voranmeldung unter Tel. 05635-1022 bei Anna Evers können ca. 30 Besucher die Synagoge unter Einhaltung der Abstandsregeln besuchen. Beim Betreten des Gebäudes soll ein Mundschutz getragen werden, der dann am Platz abgenommen werden kann. Aus Lizenzgründen darf der Filmtitel nicht genannt werden.Der Film ist zu sehen am Dienstag, 13. Oktober 2020 ab 19 Uhr in der alten Synagoge Vöhl, Mittelgasse 9.

Samstag, 17. Oktober 2020, 19.00 Uhr, Tilmann Höhn und Max Clouth


Wegen der Corona Pandemie leider abgesagt!

(173.) Synagogenkonzert Tilman Höhn und Max Clouth:„Around the World“ (Beitrag zum Gitarrenfestival Edersee)

Zwei Portraits von Musikern mit Gitarre
Tilmann Höhn und Max Clouth

Montag, 9. November 2020, Online-Gedenkfeier zur Progromnacht


Man und 6 Kinder vor Kerzenmeer in der Synagoge
Foto: Walter Schauderna
 
Zum ersten Mal seit 1985 wird es in Vöhl keine öffentliche Gedenkfeier geben. Die Beschlüsse der Bundesregierung und der Landesregierungen zum Teil-Lockdown im November, die wir ausdrücklich akzeptieren, lassen uns keine Wahl!
Gleichwohl: Ein Gedenken findet statt - aber in anderer Form. Viel mehr Menschen als sonst werden sehen, wie die Namen der Ermordeten genannt und Kerzen angezündet werden. Wir laden Sie und euch alle dazu ein, am 9. November auf unserer Website an unserem Gedenken teilzunehmen.


Englische Übersetzung:
 
 
Begrüßung: Früher nein sagen

Karl-Heinz Stadtler

Herzlich willkommen in der Vöhler Synagoge.
Herzliche willkommen zum Gedenken an den 9. November 1938, an die sogenannten Novemberpogrome.
Am 9. November 1938 wurden überall in Deutschland Synagogen angezündet, die Geschäfte und Wohnhäuser von Juden gestürmt, zerstört und geplündert. 30.000 jüdische Männer wurden verhaftet und in die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen bei Berlin gebracht. Unter ihnen auch die Vöhler Max Mildenberg, Martin Sternberg und Alfred Rothschild, aber auch Bruno Frankenthal und der Lehrer Ferdinand Stern.
Fortsetzung Der 9. November gilt als ein Tag, an dem die Deutschen die Möglichkeit gehabt hätten, nein zu sagen zu dem, was sie bisher schon gesehen und erlebt hatten an Widerwärtigkeiten, an Benachteiligungen, an Diskriminierungen der jüdischen Bevölkerung, und sie hätten durch ihr Nein verhindern können, was nachher geschah. Die Deutschen haben es nicht getan. Sie haben nicht nein gesagt. In der Nachschau war dieser Tag offensichtlich zu spät. Man hätte früher nein sagen müssen.
Im Hof unserer Synagoge haben wir einen uralten Stein, den wir den Sag-Nein-Stein nennen. Und wenn ich Schüler durch die Synagoge führe oder über den Hof, dann sage ich ihnen angesichts dieses Steins, wenn 1933, 1935 mehr Menschen früher nein gesagt hätten, dann wäre nicht passiert, was geschehen ist.
Und darauf kommt es heute an, dass man frühzeitig nein sagt, dass man frühzeitig opponiert, wenn man den Eindruck hat, dass Rechtsradikale, Rechtsextremisten, faschistoide Strömungen das Klima vergiften. Wir sehen auch in den letzten Jahren in der Bundesrepublik und in unseren Nachbarländern, dass terroristische Taten geschehen, dass Menschen getötet werden. Ich erinnere an den Anschlag auf die Synagoge in Halle oder an die Ermordung von zehn Menschen in Hanau erst in diesem Jahr.
Der erste Satz des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland lautet: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ In diesem Satz heißt es nicht „Die Würde des Deutschen ist unantastbar.“ Oder „Die Würde des Weißen ist unantastbar.“ Oder: „Die Würde des Christen ist unantastbar.“ Sondern die Würde des Menschen, jedes Menschen ist unantastbar. Lassen Sie uns das Verpflichtung sein für uns selbst. Lassen Sie uns gegenseitig versprechen, dass wir rassistischen, antisemitischen, fremdenfeindlichen Äußerungen immer wieder aufs Neue entgegentreten. Auch dann, wenn es in unserem persönlichen Umfeld, in unserem Bekanntenkreis, in unserer Familie der Fall sein sollte. Lassen Sie uns irgendwelche Äußerungen dieser Art nie unwidersprochen lassen. Wenn wir uns das fest vornehmen, werden wir auch entsprechend handeln. Und wenn wir alle so handeln, dann verhindern wir die Gefahr von Entwicklungen, die wir alle nicht wollen. Lassen Sie uns gemeinsam eintreten für Frieden, Freiheit, Demokratie, für Toleranz und für ein solidarisches Miteinander. Ein Miteinander mit allen Menschen.
Dem Gedenken an die Novemberpogrome, aber auch an die rassistischen und antisemitischen Verbrechen der Gegenwart ist der heutige Tag gewidmet. Sie hören anschließend eine Gedenkrede des Ehrenvorsitzenden des Landesverbandes Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Herrn Jürgen Damm. Anschließend werden die 72 Namen der Vöhler Opfer des Holocaust genannt und für jeden von ihnen eine Kerze angezündet. Sahra Küpfer trägt danach das Kaddisch auf Aramäisch vor, das dann Günter Maier in die deutsche Sprache überträgt. Zum Schluss hören Sie ein kleines Musikstück von Sarah Küpfer.


Gedenkrede

Jürgen Damm

Ehrenvorsitzender des Landesverbands Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorte

Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten!
Si vis pacem para pacem!

Das ist die Konsequenz aus den unvorstellbaren Folgen von Krieg und Gewalt, wenn wir uns die letzten 110 Jahre – also von 1910 bis heute - anschauen.
Wenn wir uns die Entwicklung der Zeit ab 1910 vor Augen führen, dann erkennen wir: Was Anfang des 20sten Jahrhunderts nicht vorstellbar war, entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem katastrophalen Flächenbrand in der ganzen Welt. Die Friedensbotschaft – zum Beispiel die der ersten Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner 1905: „Der nächste Krieg wird von einer Furchtbarkeit sein, wie noch keiner seiner Vorgänger, blieb ungehört.
Bertha von Suttner hat auch gesagt:
„Wer die Opfer nicht schreien hören, nicht zucken sehen kann, dem es aber, sobald er außer Seh- und Hörweite ist, gleichgültig ist, dass es schreit.“

Fortsetzung

Meine Frage: Sind wir heute außer Hörweite, sehen und hören wir nicht mehr das Schreien und Zucken der gequälten, gefolterten, ermordeten Menschen in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten.
Aber auch das Gebet von Papst Franziskus kann uns auf dem Weg zum Frieden helfen. Das Gebet das er anlässlich des Besuches des Präsidenten des Staates Israel, Schimon Peres, und des Palästinenser-Präsidenten Mahmud Abbas im Vatikan am Sonntag, 08. Juni 2014. gesprochen hat
„Herr, Gott des Friedens, erhöre unser Flehen!
Viele Male und über viele Jahre hin haben wir versucht, unsere Konflikte mit unseren Kräften und auch mit unseren Waffen zu lösen; so viele Momente der Feindseligkeit und der Dunkelheit; so viel vergossenes Blut; so viele zerbrochene Leben; so viele begrabene Hoffnungen. … Doch unsere Anstrengungen waren vergeblich. Nun, Herr, hilf Du uns! Schenke Du uns den Frieden, lehre Du uns den Frieden, führe Du uns zum Frieden! Öffne unsere Augen und unsere Herzen und gib uns den Mut zu sagen: ‚Nie wieder Krieg! Mit dem Krieg ist alles zerstört!‘ Flöße uns den Mut ein, konkrete Taten zu vollbringen, um den Frieden aufzubauen. Herr, Gott Abrahams und der Propheten, Du Gott der Liebe, der Du uns erschaffen hast und uns rufst, als Brüder zu leben, schenke uns die Kraft, jeden Tag Baumeister des Friedens zu sein; schenke uns die Fähigkeit, alle Mitmenschen, denen wir auf unserem Weg begegnen, mit wohlwollenden Augen zu sehen. Mach uns bereit, auf den Notschrei unserer Bürger zu hören, die uns bitten, unsere Waffen in Werkzeuge des Friedens zu verwandeln, unsere Ängste in Vertrauen und unsere Spannungen in Vergebung. Halte in uns die Flamme der Hoffnung am Brennen, damit wir mit geduldiger Ausdauer
Entscheidungen für den Dialog und die Versöhnung treffen, damit endlich der Friede siege. Und mögen diese Worte – Spaltung, Hass, Krieg – aus dem Herzen jedes Menschen verbannt werden! Herr, entwaffne die Zunge und die Hände, erneuere Herzen und Geist, damit das Wort, das uns einander begegnen lässt, immer ‚Bruder‘ laute und unser Leben seinen Ausdruck finde in ‚Shalom, Frieden, Salam‘! Amen.“
Mir ganz persönlich ist dieses Gebet des Papstes Ansporn, für den Frieden zu arbeiten und unseren Herrgott zu bitten, mir die Kraft dazu zu geben.
Ja, schauen wir ganz bewusst auf die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, den Ersten Weltkrieg; schauen wir auf den grausamen Zweiten Weltkrieg; schauen wir auf den Koreakrieg, den Vietnamkrieg, aber auch auf die Kriege, die heute in vielen Teilen der Welt täglich Menschenopfer fordern. In Mali, in Afghanistan, in der Ostukraine , aber auch in Bergkarabach!
Nun könnten wir fragen: Warum können wir in dieser Welt nicht friedlich miteinander leben? Warum müssen wir unsere Konflikte blutig ausfechten? Warum lernen wir nicht aus der Geschichte? Und jetzt sage ich etwas, was mich seit vielen Jahren umtreibt. Was kann ich, was können wir, jede und jeder Einzelne mit Blick auf die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt tun? Da erlebe ich bei vielen Menschen das berühmte Achselzucken. Diesem Achselzucken halte ich entgegen: Schauen wir genau hin, welche brutalen Folgen Krieg und Gewalt in der Vergangenheit gehabt haben; aber schauen wir auch auf unser angeblich so friedliches Leben. Schauen wir in unsere Familien, in unsere Vereine, in unsere Schulen, in unsere politischen Gemeinden. Ja, schauen wir uns in unserm unmittelbaren Lebensumfeld um. Überall ist Neid, ist Auseinandersetzung, die sehr oft die Würde des Menschen antastet. Und nun behaupte ich, dass diese Welt friedlicher wird, wenn jeder von uns nicht auf die unveränderbaren großen Auseinandersetzungen dieser Welt verweist, sondern ganz klein in seinem unmittelbaren Umfeld den Frieden schafft, der möglich ist. Ich behaupte - und das ist für mich lebensbestimmend -, wenn wir alle in unserem unmittelbaren Umfeld für Frieden arbeiten, dann wird die Welt friedlicher.
Der Leitspruch des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der im Jahre 1953 von jungen Menschen acht Jahre nach dem zweiten Weltkrieg mit seinen 55 Millionen Toten beim ersten großen internationalen Jugendlager auf der Kriegsgräberstätte Lommel in Belgien geprägt wurde, lautet: „Arbeit für den Frieden – Versöhnung über den Gräbern“ und bestimmt die friedenspädagogische Arbeit des Volksbundes. Diese baut auf der Erinnerung an die fürchterlichen Folgen von Krieg und Gewalt auf.
Heute hier in der Synagoge von Vöhl, vor dem Thora-Vorhang, denken wir an die grausamen Ereignisse des 09. November 1938 und der dann mit aller Brutalität des Volkszorns – auch hier im Waldecker Land – von deutschen Menschen, von Mitbürgern, Nachbarn - begangene Mord an Juden im Holocaust. Da handelten nicht asoziale Menschen, da handelten Menschen wie Du und ich, verblendet und hirnlos gemacht durch Propaganda.
Meine Generation - ich bin Jahrgang 1938, habe also noch Erinnerungen an Kriegsereignisse – kann bald nicht mehr befragt werden; deshalb ist es so wichtig, dass wir Orte der Erinnerung schaffen, Orte wie diese ehemalige Synagoge oder das Gustav-Hüneberg-Haus in Volkmarsen. Für mich als Angehöuger des Volksbundes sind natürlich historisch
aufgearbeitete Kriegsgräberstätten Orte, an denen wir deutlich machen können, welche Folgen Krieg und Gewalt haben können.
Ein Gedanke zum Schluss:
Neonationalsozialismus ist im Vormarsch: Heute zeigt er sich in Aussagen wie „Hitler und die Nazis seien nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte “, oder die Forderung nach einer “erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad”, was heißt, die Zeit des Nationalsozialismus positiv zu betrachten.
Diese Grundhaltungen sind es, meine Damen und Herren, die den Brunnen vergiften und auf eine Stimmung zielen, die endgültig zu Halle, Hanau und zur Ermordung von aufrechten Demokraten wie unserem verehrten Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke führen.
Was müssen wir tun:
Wir müssen Strategien gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus entwickeln. Diese müssen wir in politisches und gesellschaftliches Handeln auf allen Ebenen umsetzen.
Wir müssen öffentlich eintreten für kulturelle Vielfalt und Toleranz.
Wie müssen Rechtsextremismus offensiv bekämpfen.
Wie hat sich unser Bundespräsident zu den Demonstrationen in Berlin am 30. August 2020 geäußert:
„Unsere Demokratie lebt“, betonte Steinmeier. Wer sich über die Corona-Maßnahmen ärgere oder ihre Notwendigkeit anzweifele, könne das tun, auch öffentlich, auch in Demonstrationen. „Mein Verständnis endet da, wo Demonstranten sich vor den Karren von Demokratiefeinden und politischen Hetzern spannen lassen. Wer auf den Straßen den Schulterschluss mit Rechtsextremisten sucht, aber auch wer nur gleichgültig neben Neonazis, Fremdenfeinden und Antisemiten herläuft, wer sich nicht eindeutig und aktiv abgrenzt, macht sich mit ihnen gemein." Soweit unser Bundespräsident!
Meine Damen und Herren,
wir müssen – und das sage ich mit heißem Herzen - gerade junge Menschen an Fragestellungen, wie wir sie an Gedenktagen wie dem 09. November formulieren, heranführen und ihnen deutlich machen, was Verblendung bewirkt.
Dabei sollten wir als oberste Maxime unseres Handelns den Artikel 1 (1) unseres Grundgesetzes in den Mittelpunkt stellen: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

Ermordet 1933-1945
Vöhler Opfer des Holocaust
 
Foto: Walter Schauderna
 


Das Kaddisch 


De 1877 w:Lviv edition - Escaneado propio, Dominio público, Enlace
Das Gebet können Sie auch ausdrucken, bitte antippen!
 

Jitgadal w'jitkadaš, Sch'meh rabah, b'Alma di hu Atid l'it'chadata.
Erhoben und geheiligt, sein großer Name, in der Welt die er erneuern wird.
Uleachaja Metaja, uleasaka jatehon leChajej Alma,
Er belebt die Toten, und führt sie empor zu ewigem Leben,
ulemiwnej Karta di-Jeruschelejm
Er erbaut die Stadt Jiruschalajim
uleschachelala Hejcheleh beGawah,
und errichtet seinen Tempel auf ihren Hoehen,
ulemaeeakar Palchana nucheratah min-Areaa,
Er tilgt die Goetzendienerei von der Erde
welaatawa Palchana di-Schmaja leAtra,
und bringt den Dienst des Himmels wieder an seine Stelle,
wejamlich Kudescha berich hu beMalchuteh Wikareh
und regieren wird der Heilige, gelobt sei er, in seinem Reiche und in seiner Herrlichkeit,
beChajejchon uweJomejchon
in eurem Leben und in euren Tagen
ubeChajej dechal-Bejt Jiserael
und im Leben des ganzen Hauses Israel
baAgala uwiSeman kariw,
schnell und in naher Zeit,
weimeru Amejn.
Und sprechet: Amejn.
Jehe Schemeh raba mewarach, leAlam uleAlmej Almaja!
Sein großer Name sei gelobt, in Ewigkeit und Ewigkeit der Ewigkeiten!
Jitbarach wejischtabach
Es sei gelobt und verherrlicht
wejitromam wejitnasej
und erhoben und gefeiert
wejithadar wejitealeh
und hocherhoben und erhoeht
wejitehalal Schemeh deKudescha berich hu,
und gepriesen der Name des Heiligen, gelobt sei er,
leajla min-kal-Birchata weSchirata,
hoch hinaus über jede Lobpreisung und jedes Lied,
Tuschbechata weNechaemata
jede Verherrlichung und jedes Trostwort,
daamiran beAlma,
welche jemals in der Welt gesprochen,
weimeru Amejn.
Und sprechet: Amejn.
Jehi Schem Adonaj Meworach meAtah wead Olam!
Es sei der Name des EWIGEN gelobt, von nun an bis in Ewigkeit!
Jehe Schelama raba min-Schemaja,
Es sei Fülle des Friedens vom Himmel herab,
weChajim,
und Leben,
alejnu weal-kal-Jiserael,
über uns und über ganz Israel,
weimeru Amejn.
Und sprechet: Amejn.
Aeseri me’im Adonaj, Oseh Schamajim waArez.
Meine Hilfe kommt vom EWIGEN, dem Schoepfer des Himmels und der Erde.
Oseh Schalom biMeromaw,
hu jaaeseh Schalom alejnu weal-kal-Jiserael,
Der Frieden schafft in seinen Hoehen, er schaffe Frieden unter uns und ueber ganz Israel, weimeru Amejn. Und sprechet: Amejn.

Quelle: https://www.hagalil.com/judentum/gebet/kadisch.htm

Samstag, 28. November 2020, 19.00 Uhr, Ensemble Santiago - Faleh Khlaless

                                        
  Wegen der Corona Pandemie leider abgesagt!

             (
174.) Synagogenkonzert

           Ensemble Santiago feat. Faleh Khaless:
„Ochos
Candelikas“


Musiker/innen mit Instrumenten schauen aus Fenstern
Foto: Ensemble Santiago
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