
Foto: Privat
Vortrag von Karl-Heinz Stadtler
Jüdische Schicksale: Max Mildenberg
Musikalische Begleitung durch Muchtar Al Ghusain.
An der Hochschule für Musik Würzburg studierte Muchtar Al Ghusain Musik mit dem Hauptfach Klavier.
Muchtar Al Ghusain lebt in Essen. Er arbeitet dort als Geschäftsbereichsvorstand für Jugend, Bildung und Kultur der Stadt Essen.
Zur Familie Mildenberg hat er verwandtschaftliche Verbindungen. Wir freuen uns sehr, dass er den Vortrag begleitet.
Max Mildenberg war in seiner Jugend völlig in das Vöhler Leben integriert. Er spielte Faustball und Fußball und war ein sehr guter Leichtathlet im Vöhler Sportverein, er sang im Männergesangverein und gehörte dem damals existierenden Burschenclub an. Fotos zeigen ihn mit seinem Opel Laubfrosch als Kinderfreund und Schwarm der Vöhler Damenwelt. Er heiratete ein christliches Mädchen, ließ die Tochter christlich taufen, doch mit Hitlers Machtergreifung was das alles vorbei und von den Vöhlerinnen und Vöhlern vergessen. Nach der Reichspogromnacht im November 1938 kam er in das KZ Buchenwald, wo man ihn unter der Auflage entließ, Deutschland zu verlassen. Während seines ungefähr einjährigen Aufenthalts in Belgien wurde seine Frau in Vöhl gedrängt sich scheiden zu lassen; ihren Beruf als Hebamme durfte sie nicht mehr ausüben. Weil er fürchtete, dass auch Frau und Tochter unter seinem Jude-Sein zu leiden hätten, redete er seiner Frau bezüglich der Scheidung zu. Er selbst erlebte nach dem Kriegsbeginn im Westen eine wahre Odyssee durch französische Konzentrationslager, die schließlich in einer Gaskammer in Auschwitz-Birkenau endete.
Der Vortrag kann aus Gründen des Urheberrechts nicht auf der Website aufgerufen werden.
Jedoch findet parallel zum Vortrag eine Ausstellung der Originaldokumente im Nebenraum der Synagoge statt.
Diese ist unter Ausstellung Max Mildenberg aufrufbar.