Sinfonie der Steppe
 
Perlende Klänge und Kehlkopfgesang: Nasaa Nasanjargal, Ganzorig Davaakhuu, Omid Bahadori und Naraa Naranbaatar verzauberten das Publikum mit einer Melange aus mongolischer und orientalischer Musik. Foto: Nadja Zecher-Christ
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Nadja Zecher-Christ

VON NADJA ZECHER-CHRIST

Vöhl - „Sedaa“ bedeutet auf Persisch „Stimme“ und ist der Name einer faszinierenden Musikgruppe. Am Samstagabend entführten die Meistersänger Nasaa Nasanjargal, Naraa Naranbaatar und Hackbrettspieler Ganzorig Davaakhuu aus der Mongolei gemeinsam mit dem iranischen Multiinstrumentalisten Omid Bahadori in der voll besetzten Vöhler Synagoge in eine exotische Welt zwischen Orient und mongolischer Steppe.

„Es ist höchste Zeit, dass wir uns wieder haben blicken lassen“, sagte Omid Bahadori. Es sei schon drei Jahre her, dass sie hier gespielt hätten. Das Publikum begab sich mit den Musikern auf eine Reise entlang der Seidenstraße, bei der sie auch Titel der neuen CD „East West“ präsentierten. Es kamen auch exotische Musikinstrumente wie die Pferdekopfgeige, das Yochin (mongolisches Hackbrett) und die Bischgur (mongolische Oboe) zum Einsatz.

Ein Hörgenuss war der Kehlkopfgesang von Nasaa Nasanjargal und Naraa Naranbaatar, bei dem ein lang gezogener, metallischer Ton den Raum erfüllte. Brummen, Pfeifen und nasale Laute erinnerten an ein Didgeridoo. Beeindruckend war der Untertongesang mit seinen unglaublich tiefen Klängen. Zum Gesang gesellten sich die perlenden Klänge des Hackbretts von Ganzorig Davaakhuu.

Die orientalische Prise fügte Omid Bagadori hinzu. Er gab das Tempo mit Gitarrenklängen und Percussion-Instrumenten vor, das sich über einen Klangteppich aus mongolischen Tönen legte. Dabei entstand eine gelungene Melange aus mongolischer und orientalischer Musik. Zwischen den einzelnen Stücken brandete donnernder Applaus auf.

Vorm geistigen Auge konnte man die Pferde durch die Wüsten- und Steppenlandschaft der Mongolei galoppieren sehen. Bei ernsten Themen, die sich mit Umwelt oder Unfreiheit der Nomaden befassten, muteten die Töne der Pferdekopfgeige, wie ein Wehklagen an. Auch Empfindungen wie Liebe und Sehnsucht wurden akustisch umgesetzt.

Das Publikum war am Ende so begeistert, dass es mit lauten Jubelrufen und donnerndem Applaus noch eine Zugabe einforderte.

 
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