An­läss­lich des Tags des Ge­den­kens an die Op­fer des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus fan­den in der Vöh­ler Syn­ago­ge am Wo­chen­en­de zwei Ge­denk­ver­an­stal­tun­gen statt. Auch die De­mo­kra­tie wur­de ge­fei­ert.

Vöhl – Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Eder­see­schu­le Herz­hau­sen ver­sam­mel­ten sich am Frei­tag­abend in der Syn­ago­ge, um un­ter dem Mot­to „Der Op­fer ge­den­ken – die De­mo­kra­tie fei­ern“ an die dunk­le Ver­gan­gen­heit zu er­in­nern und die Wer­te der De­mo­kra­tie zu fei­ern.

Die Ver­an­stal­tung kon­zen­trier­te sich auf Ar­ti­kel 3 des Grund­ge­set­zes. Die­ser ga­ran­tiert die Gleich­heit vor dem Ge­setz, die Gleich­be­rech­ti­gung der Ge­schlech­ter und ver­bie­tet Dis­kri­mi­nie­rung und Be­vor­zu­gung auf­grund be­stimm­ter Ei­gen­schaf­ten. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler setz­ten sich mit der Gleich­heit von Mann und Frau aus­ein­an­der, mit der Gleich­heit von Men­schen un­ab­hän­gig von ih­rer Her­kunft, ih­rer Spra­che oder Re­li­gi­on und un­ab­hän­gig da­von, ob sie ei­ne Be­hin­de­rung ha­ben. Mit Pla­ka­ten und der Le­sung von Tex­ten stell­ten sie dar, wie die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten die­se Rech­te auf ver­bre­che­ri­sche Wei­se au­ßer Kraft ge­setzt ha­ben.

Die Herz­häu­ser Re­al­schü­ler und Re­al­schü­le­rin­nen der zwei ach­ten Klas­sen hat­ten sich bei ei­ner Pro­jekt­wo­che mit Un­ter­stüt­zung ih­rer Leh­re­rin Chris­tia­ne Schi­ma­na-Schrei­ber und ih­rem Leh­rer Olaf Berg so­wie Karl-Heinz Stadt­ler, dem Vor­sit­zen­den des För­der­krei­ses der Syn­ago­ge Vöhl, auf die Ver­an­stal­tung vor­be­rei­tet. Seit drei Jah­ren sind Schü­ler und Leh­rer mit der The­ma­tik be­fasst.

Be­gon­nen hat es im ers­ten Jahr mit Ar­ti­kel 1 des Grund­ge­set­zes, im zwei­ten mit Ar­ti­kel 2 und in die­sem Jahr war es Ar­ti­kel 3. Karl-Heinz Stadt­ler be­ton­te: „Die­se Ge­denk­fei­ern sind ein wich­ti­ger Teil des En­ga­ge­ments der Schu­le ge­gen An­ti­se­mi­tis­mus.“ Bei ei­ner frü­he­ren Ge­denk­fei­er zün­de­ten Ju­gend­li­che für je­des Op­fer des Ho­lo­caust in Vöhl ei­ne Ker­ze an. Stadt­ler: „Es ist ei­ne be­we­gen­de Art, an die tra­gi­schen Er­eig­nis­se der Ver­gan­gen­heit zu er­in­nern und die Be­deu­tung der De­mo­kra­tie her­vor­zu­he­ben.“

Ab­schlie­ßend ba­ten die Schü­ler die Be­su­cher um Stel­lung­nah­men zum Wert der De­mo­kra­tie. Je­der, der woll­te, konn­te sein Kom­men­tar auf ei­ne Wol­ke schrei­ben und auf das Pla­kat „De­mo­kra­tie“ kle­ben. Die Schü­ler fer­tig­ten auch bun­te Fah­nen zum The­ma De­mo­kra­tie an, die vor der Schu­le auf­ge­stellt wer­den.

Das Schluss­wort hat­te Karl-Heinz Stadt­ler, der die en­ga­gier­te Flei­ß­ar­beit der Schü­ler lob­te. Er hob zu­dem de­ren her­vor­ra­gen­de Re­cher­che­ar­beit her­vor und wür­dig­te auch den wis­sen­schaft­li­chen Bei­trag der Leh­rer, die das Pro­jekt un­ter­stütz­ten. Auch ein klei­nes Ge­schenk über­reich­te er den Schü­lern.

Leh­re­rin Su­san­ne Ku­bat über­brach­te noch Gruß­wor­te des Bür­ger­meis­ters Kars­ten Kal­hö­fer, der lei­der be­dingt durch ei­nen an­de­ren Ter­min nicht teil­neh­men konn­te.