Am dar­auf­fol­gen­den Sams­tag lud der För­der­kreis der Syn­ago­ge in Vöhl zu ei­ner of­fe­nen Dis­kus­si­on für die De­mo­kra­tie ein. Die­ser Tag bot die Mög­lich­keit, Mei­nun­gen zu ar­ti­ku­lie­ren. Es war ein Tag des Pro­tests ge­gen den rech­ten Ex­tre­mis­mus in ganz Deutsch­land und ein Ge­denk­tag für die Op­fer des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus.

Der För­der­kreis-Vor­sit­zen­de Karl-Heinz Stadt­ler fass­te es sinn­ge­mäß am En­de in fol­gen­den Wor­ten zu­sam­men: „Die Ver­an­stal­tung war ein star­kes Zei­chen ge­gen die­je­ni­gen, die heu­te dar­über spe­ku­lie­ren, Men­schen mas­sen­wei­se aus Deutsch­land zu de­por­tie­ren, weil sie nicht im­mer in Deutsch­land leb­ten, weil sie kei­ne oder ei­ne an­de­re Re­li­gi­on ha­ben, weil ih­re Haut­far­be nicht ei­ner selbst de­fi­nier­ten Norm ent­spricht, oder weil sie den For­de­run­gen nach ei­ner nicht zu de­fi­nie­ren­den deut­schen Leit­kul­tur nicht ent­spre­chen.“ Die­se Ge­dan­ken er­in­ner­ten stark an das Deutsch­land zwi­schen 1933 und 1945. Auch in Vöhl und bei den De­mos ge­gen Rechts in Kor­bach und Fran­ken­berg zeig­ten vie­le Men­schen am Wo­chen­en­de den Fein­den der De­mo­kra­tie die Ro­te Kar­te.

Am Sams­tag war um 17 Uhr die Syn­ago­ge in der Mit­tel­gas­se in Vöhl in hel­lem Licht er­strahlt. Wie in den bei­den Vor­jah­ren nahm der För­der­kreis an ei­ner bun­des­wei­ten Ak­ti­on von Ge­denk­stät­ten und Er­in­ne­rungs­in­itia­ti­ven teil.

Die Vor­stands­mit­glie­der Pe­ter Gö­bel, Wal­ter Schau­der­na und Bert­hold Her­berz be­leuch­te­ten die Syn­ago­ge viel­far­big nach dem Mot­to „Wir sind bunt!“ Die­se Ak­ti­on wird auch auf der Web­site „Lich­ter ge­gen Dun­kel­heit“ er­schei­nen. „Auch hier­mit ge­den­ken wir al­ler Men­schen, die Op­fer der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­bre­chen wur­den“, sag­te Pe­ter Gö­bel. Mit die­ser Ver­an­stal­tung wei­se der För­der­kreis dar­auf hin, dass er auf der Sei­te ge­sell­schaft­lich mar­gi­na­li­sier­ter Grup­pen ste­he – sei­en sie von An­ti­se­mi­tis­mus, An­ti­zi­ga­nis­mus, Ras­sis­mus, Ho­mo­pho­bie oder an­de­ren For­men der Men­schen­feind­lich­keit be­trof­fen, er­gänz­te Stadt­ler.

Die „Dun­kel­heit“ im Ti­tel der Ver­an­stal­tung meint in der Ge­gen­wart ins­be­son­de­re auch den ver­bre­che­ri­schen rus­si­schen An­griffs­krieg ge­gen die Ukrai­ne so­wie den Über­fall der Ha­mas auf Is­ra­el. Auch an an­de­re Krie­ge auf die­ser Er­de so­wie an je­ne Ge­walt und Un­ter­drü­ckung, die vie­le Re­gie­run­gen ge­gen ih­re Be­völ­ke­run­gen an­wen­den, soll­te durch die Ver­an­stal­tung in der Vöh­ler Syn­ago­ge hin­ge­wie­sen wer­den.

Der Ver­ein freu­te sich über die Teil­neh­mer, die sich für ei­ne of­fe­ne, to­le­ran­te und viel­fäl­ti­ge Ge­sell­schaft aus­spra­chen und sich ge­gen die Fein­de ei­ner frei­en Ge­sell­schaft po­si­tio­nier­ten.  pf